Newsletter Nr. 5/2009 (13.03.2009)

Meldungen aus der Bürgergesellschaft

13. März 2009

Offener Brief zu Kleinkrediten

Kategorien: Eine Welt/ Globalisierung, Newsletter, Ökonomie/ Arbeit/ Beruf

In einem Anfang März veröffentlichten Offenen Brief fordert ein Kreis von namhaften Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft einen sog. Global Marshall Plan für Kleinkredite als Teil eines globalen Paktes für Nachhaltigkeit. Mit der weltweit flächendeckenden Einrichtung von Kleinkreditsystemen für Arme sollen die Schwächsten in der Weltgesellschaft und die somit am stärksten von der Weltwirtschaftskrise Betroffenen unmittelbare Unterstützung und Perspektive erhalten. Gefordert wird darüber hinaus, dass 10 Prozent aller Unterstützungsgelder, die im Zusammenhang mit der Bewältigung der Weltwirtschaftskrise gezahlt werden, für Social-Business-Lösungen verwandt werden. Der ursprünglich an die Staats- und Regierungschefs sowie an die Finanzminister der G20-Länder gerichtete Brief kann ab sofort von allen Bürgerinnen und Bürgern, die die Vorschläge unterstützen wollen, mitunterzeichnet werden.

Der Offene Brief »Next wall to fall« im Wortlaut 

13. März 2009

Internationale Begegnungsarbeit

Kategorien: Eine Welt/ Globalisierung, Inter- und multikulturelle Angelegenheiten, Newsletter, Schule und Bildung

Nach einem neuen Gesetzentwurf der Bundesregierung soll in einer zentralen Visa-Einlader- und Warndatei erfasst werden, wer innerhalb von zwei Jahren mehr als fünf Gäste (Einzelgäste oder Gruppen) aus visapflichtigen Ländern nach Deutschland einlädt. Damit will die Bundesregierung den illegalen Handel mit Einreisepapieren sowie organisierten Menschenhandel verhindern. Ein solcher Ansatz betrifft aber auch Bildungseinrichtungen wie Jugendbildungsstätten und Bildungswerke, die regelmäßig Begegnungen mit Gruppen aus visapflichtigen Ländern durchführen. Ein mit der Gesetzesinitiative verbunderer Generalverdacht gefährdet die wichtige und auch öffentlich geförderte internationale Begegnungsarbeit, wie der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB) in einer aktuellen Erklärung betont. Er weist darauf hin, dass die unverzichtbare dialogische Zusammenarbeit mit Partnern aus über 100 Ländern einen Beitrag zur Entwicklung demokratischer Strukturen der Jugend- und Menschenrechtsbildung leistet.

Zur AdB-Stellungnahme im Wortlaut

13. März 2009

Innovative Wohngemeinschaften

Kategorien: Generationen, Leben im Alter, Newsletter

Innovative Wohngemeinschaften stehen im Blickpunkt eines neuen Wettbewerbs, den das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zusammen mit der KfW-Bank Mitte Februar gestartet hat. Ziel des Wettbewerbs ist es, das gemeinschaftliche Leben und Wohnen von Menschen unterschiedlicher Generationen zu fördern und die Unabhängigkeit älterer Menschen zu stärken. Mit zinsgünstigen Darlehen und Tilgungszuschüssen können sowohl Wohngemeinschaften von jüngeren und älteren Menschen als auch Projekte nur für die ältere Generation unterstützt und finanziell gefördert werden. Bewerbungen sind noch bis Ende Mai 2009 möglich.

Zur Website des Wettbewerbs Wohnen für (Mehr) Generationen 

13. März 2009

Bundesweites Heimverzeichnis

Kategorien: Leben im Alter, Newsletter

Ein bundesweites Verzeichnis von stationären Wohn- und Betreuungsangeboten für ältere Menschen ist seit Mitte Februar online im Netz erreichbar. Die Datenbank versteht sich als Orientierungshilfe bei der Auswahl von Heimen und enthält Informationen zu den einzelnen Leistungen und Strukturdaten des Heimträgers. Im Rahmen des Projektes werden die beteiligten Heime von ehrenamtlichen, geschulten Gutachter/innen besonders auf die gebotene Lebensqualität hin begutachtet. Zurzeit sind mehr als 8.000 Heime im Verzeichnis erfasst. Getragen wird das Projekt von der Bundesinteressenvertretung der Nutzerinnen und Nutzer von Wohn- und Betreuungsangeboten im Alter und bei Behinderung (BIVA). Das Projekt wird fachlich begleitet von einem Gremium, in dem neben der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) die wohlfahrtsverbandlichen, kommunalen wie privaten Trägerverbände, die Heimaufsicht, die Pflegekassen sowie der Medizinische Dienst der Krankenkassen vertreten sind.

Zur Website Heimverzeichnis 

13. März 2009

Verbraucherleitfaden zum Thema CSR

Kategorien: Newsletter, Unternehmen und Engagement

Corporate Social Responsibility (CSR) ist ein Konzept gesellschaftlicher Verantwortung von Unternehmen, das die Aspekte der Nachhaltigkeit aufnimmt und sich auf die drei Säulen Wirtschaft, Soziales und Umwelt stützt. Seit der deutschen G8-Präsidentschaft im Jahr 2007 soll das Thema CSR auf nationaler Ebene und im Rahmen einer nationalen CSR-Strategie als zentrales Element bei der sozialen Gestaltung der Globalisierung gestärkt werden. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMLEV) Anfang März einen Verbraucherleitfaden zum Thema CSR veröffentlicht. Die Broschüre informiert über das CSR-Engagement von Unternehmen, stellt die internationalen CSR-Regeln und Grundlagen vor und gibt Verbraucherinnen und Verbrauchern Hinweise, wie sie ökologisch und sozial verantwortungsvoll hergestellte Produkte finden können.

Zum Download der Broschüre Verbraucherleitfaden CSR

Im Fokus: Schule und Demokratie

13. März 2009

Schule in der Bürgergesellschaft

Kategorien: Demokratie und Bürgergesellschaft, Newsletter, Schule und Bildung

Dass die Entwicklung einer aktiven Bürgergesellschaft viel mit Bildung und Erziehung zu tun hat, ist gegenwärtig kaum noch strittig. In den vergangenen Jahren haben daher auch bildungspolitische Fragen vermehrt Eingang gefunden in die Überlegungen darüber, wie eine moderne Engagementförderung aussehen sollte. Diese verstärkte Aufmerksamkeit für Bildungsfragen auf Seiten der Bürgergesellschaft findet bislang allerdings kaum eine Entsprechung auf Seiten der Bildungspolitik. PISA, IGLU und andere Schulvergleichsuntersuchungen, die diagnostizierte Krise des schulischen Lernens und die davon ausgehenden Reformbemühungen in unserem Bildungssystem haben jedoch neue Chancen eröffnet, in denen auch bürgergesellschaftliche Perspektiven Platz finden. Trotz zahlreicher Beispiele guter Praxis steht diese Debatte jedoch erst am Anfang. Auf den großen Baustellen der Schul- und Bildungsreform führt die Bürgergesellschaft bislang noch ein Schattendasein. Birger Hartnuß, Mitarbeiter der Leitstelle Bürgergesellschaft und Ehrenamt in der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz und Dr. Stephan Maykus, Professor für Soziale Arbeit an der Fachhochschule Osnabrück, haben im Jahr 2005 unter dem Titel »Mitmachen, Mitbestimmen, Mitgestalten« in einer Expertise für das BLK-Programm »Demokratie lernen & leben« bürgergesellschaftliche und sozialpädagogische Begründungen von Chancen der Engagement- und Demokratieförderung in ganztägigen Lernarrangements zur Diskussion gestellt. Die im folgenden Gastbeitrag dokumentierten Thesen fassen ihre nach wie vor aktuellen Überlegungen zusammen.

pdf Hartnuß, Birger: Schule als demokratischer Ort und parnerschaftlich orientiertes Lernzentrum im Gemeinwesen 86 KB
13. März 2009

Demoskratos – Ein Berliner Demokratie-Projekt

Kategorien: Demokratie und Bürgergesellschaft, Newsletter, Schule und Bildung

Da im Schulalltag und im Unterricht oft nicht genügend Zeit vorhanden ist, Schülerinnen und Schüler demokratiebewusst zu erziehen, hat die Landesschülervertretung Berlin gemeinsam mit drei Berliner Schulen das Projekt »Demoskratos« ins Leben gerufen. Ziel des u.a. vom Deutschen Bundesjugendring geförderten Projekts ist es, Schule zu einem »Experimentierlabor für Demokratie« zu machen. Ein Ziel der Initiative ist die Schaffung eines Schulparlamentes. Lee Hielscher, Vorstand des Bildungswerkes der Landesschülervertretung Berlin, stellt in seinem Gastbeitrag das Demokratie-Projekt vor und erläutert, was die Kürzung von Hausmeisterstellen mit der Demokratisierung der Schule zu tun hat.

pdf Hielscher, Lee: Demoskratos – Ein Berliner Demokratie-Projekt 92 KB
13. März 2009

Jahr der Demokratie an Thüringer Schulen

Kategorien: Demokratie und Bürgergesellschaft, Newsletter, Schule und Bildung, Geschichte

Das Jahr 2009 wurde vom Thüringer Kultusministerium zum »Jahr der Demokratie an Thüringer Schulen« ausgerufen. Anlässlich verschiedener Jubiläen der Demokratiegeschichte (1919, 1949, 1989) soll das Thema Demokratie sowohl im Unterricht, in Schulleben und Schulkultur wie auch in verschiedenen Wettbewerben bearbeitet werden. Ein Instrument, das allen Schulen zur Verfügung gestellt wurde, ist das Schultagebuch. Damit soll eine Schule den Stand der Auseinandersetzung mit den Themenkreisen Demokratie und Diktatur und den Stand der Entwicklung der demokratischen Schulkultur und Schülermitwirkung diagnostizieren und Lern- und Entwicklungsprozesse in diesem Bereich planen und abbilden können.

Hintergründe zum Jahr der Demokratie an Thüringer Schulen (PDF)

Publikationen und Veranstaltungen

13. März 2009

Publikation: Europabezogene Jugendbildung

Kategorien: Europa, Kinder/ Jugend/ Eltern/ Familie, Newsletter, Schule und Bildung

Unter dem Motto »Europa vermitteln« hat die Organisation JUGEND für Europa ein Handbuch zur europabezogenen Jugendbildung erstellt. Das Buch bietet einen Überblick über bestehende Ansätze und Akteure der europabezogenen Jugendbildung in Deutschland. Außerdem werden Anregungen für erfolgreiche innovative Projekte und neue Methoden gegeben. Zum Inhalt gehören Fachbeiträge, Praxisbeispiele und Tätigkeitsprofile. Ergänzt wird das Buch durch eine beiliegende CD-ROM, die eine Auswahl von 30 Methoden zur europabezogenen Jugendbildung enthält. wurde in Kooperation mit dem Netzwerk Europäische Bewegung erstellt und von der Europäischen Kommission, dem BMFSFJ und der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert und kann bei JUGEND für Europa herunter geladen oder als Print-Ausgabe in beschränkter Stückzahl kostenlos bestellt werden.

Jugend für Europa (Hg.): Europa vermitteln. Handbuch zur europabezogenen Jugendbildung, spezial Band 5, ISBN: 978-3-00-026508-2

Download  als PDF

13. März 2009

Publikation: Handbuch zur Direkten Demokratie

Kategorien: Demokratie und Bürgergesellschaft, Bürgerbeteiligung, Newsletter

Das vom Initiative and Referendum Institute Europe (IRI-Europe) herausgegebene »Handbuch zur Direkten Demokratie in der Schweiz und weltweit« ist nun auch in deutscher Übersetzung erhältlich. Der sog. »Weltalmanach der Volksrechte« bietet – ausgehend von den Erfahrungen in der Schweiz – einen Überblick über die direktdemokratische Situation in vielen Ländern der Welt. Die deutschsprachige Version des Handbuchs kann ab sofort bei IRI-Europe bestellt werden. Eine englischsprachige Ausgabe steht online als PDF zur Verfügung.

Bruno Kaufmann, Rolf Büchi, Nadja Braun: Handbuch zur Direkten Demokratie – in der Schweiz und weltweit. Marburg/Bülach 2008, 272 S., 40 Euro, ISBN 978-3-940716-00-2

Informationen und Bestellung online

13. März 2009

Veranstaltungshinweise

Kategorie: Newsletter

Zahlreiche Veranstaltungen sind im <link aktuelles veranstaltungskalender _top external-link-new-window>Veranstaltungskalender des Wegweisers Bürgergesellschaft zu finden.

Besonders hinweisen möchten wir dieses Mal auf:

• 22.–25. April 2009 in Luxemburg: IV. <link aktuelles veranstaltungskalender va _blank external-link-new-window>Internationales Forum – Globalisierung der Solidarität
Eine Tagung von Netzwerken der Sozial- und Solidarökonomie

• 23.–24. April 2009 in Nürtingen: <link aktuelles veranstaltungskalender va _blank external-link-new-window>Bürgerkommune – Bis hierher und wie weiter?
Tagung zum 10jährigen Bestehen des CIVITAS-Netzwerkes