eNewsletter Wegweiser Bürgergesellschaft 19/2014 (26.09.2014)

Meldungen aus der Bürgergesellschaft

26. September 2014

Baden-Württemberg: Kabinett beschließt Engagementstrategie

Kategorien: Bürgerschaftliches Engagement, Newsletter, Demokratie und Bürgergesellschaft

Das Landeskabinett Baden-Württemberg hat eine »Engagementstrategie Baden-Württemberg« beschlossen, die in einem Dialogprozess mit Akteuren und Betroffenen entstanden ist. Die Engagementstrategie mit dem Ziel der Stärkung der Bürgergesellschaft umfasst ein breites Bündel von Maßnahmen zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements. Im Dialogprozess hatten die Beteiligten konkrete Empfehlungen zu verschiedenen Handlungsfeldern (Migration, Alter, Pflege, Jugend, Freiwilligendienste oder unternehmerisches gesellschaftliches Engagement) erarbeitet. Mit der Engagementstrategie möchte das Land auf die veränderten Rahmenbedingungen einer immer vielfältiger und bunter werdenden Gesellschaft reagieren und dabei vor allem bislang engagementferne Gruppen und Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund in den Blick nehmen. Die Baden-Württemberg Stiftung unterstützt die Umsetzung der Engagementstrategie mit zunächst einer Mio. Euro.

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26. September 2014

BAGSO: Positionspapier »Lokale Seniorenpolitik«

Kategorien: Bürgerschaftliches Engagement, Bürgerbeteiligung, Demokratie und Bürgergesellschaft, Leben im Alter, Newsletter

Mehr Handlungsspielräume für die kommunale Seniorenpolitik ist die zentrale Forderung der Seniorenorgansiationen, die sich in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) zusammengeschlossen haben. In dem Positionspapier werden 10 Thesen zur Seniorenpolitik vor Ort formuliert. Wesentliche Eckpunkte sind Themen wie Subsidiarität, bürgerschaftliches Engagement und Partizipation sowie die Bedeutung von Seniorenpolitik als ressortübergreifende Querschnittsaufgabe. Die Forderungen stehen im Zusammenhang mit der Arbeit der Siebten Altenberichtskommission, die ihren Abschlussbericht im Frühjahr 2015 der Bundesregierung übergeben wird. Zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschäftigen sich seit Ende 2012 mit der Frage, wie die kommunale Politik und örtliche Gemeinschaften einen Beitrag zur sozialen, politischen und kulturellen Teilhabe älter werdender Menschen leisten können. Damit verbunden ist die Perspektive auf eine möglichst lange selbstständige Lebensführung sowie ein aktives Altern in Selbst- und Mitverantwortung.

Das Positionspapier im Wortlaut (PDF)

26. September 2014

repowermap: Energiewende online sichtbar machen

Kategorien: Newsletter, Nachhaltige Entwicklung, Umwelt/ Natur/ Energie, Unternehmen und Engagement, Europa, Kampagnen

Ein breites Netzwerk aus Kommunen, Unternehmen und Organisationen erstellt aktuell eine Online-Karte Europas, die bisher über 40.000 Praxisbeispiele aus dem Bereich erneuerbarer Energien und Energieeffizienz darstellt. Ziel der Initiatoren ist es, Leuchtturmprojekte aus Städten, Gemeinden und Regionen bekannter und so die Energiewende sichtbarer zu machen. Auf diese Weise sollen Menschen aus der Nachbarschaft motiviert werden, sich an der Nutzung erneuerbarer Energien zu beteiligen. Auch der Kontakt zu qualifizierten Fachpersonen sowie der Austausch der Nachbarn untereinander soll gefördert werden. Gemeinden, Städte und Regionen, die bereits Erfahrungen mit erneuerbaren Energien und Energieeffizienz gemacht haben, sind eingeladen ihre lokalen Beispiele über ein Online-Formular in die Karte einzutragen. Desweiteren kann die Karte kostenfrei auf der eigenen Website integriert werden. Die Initiative wird seit 2012 durch die Europäische Union im Rahmen des Intelligent Energy Europe Programms unterstützt.

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26. September 2014

European Social Surveys: Ergebnisse vorgestellt

Kategorien: Bürgerbeteiligung, Demokratie und Bürgergesellschaft, Europa, Newsletter

Die Ergebnisse des European Social Surveys (ESS) zu Einstellungen und Erwartungen europäischer Bürgerinnen und Bürger an die Demokratie und die Bewertung ihrer politischen Systeme wurden in dieser Woche der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Umfrage zeigt, dass die Demokratie innerhalb der EU-Bevölkerung einen starken Rückhalt hat, wohingegen die Bewertung der gelebten politischen Praxis deutlich kritischer ausfällt; insbesondere kritisieren die Bürgerinnen und Bürger den Mangel an direktdemokratischen Formen der Beteiligung. Trotz aller Kritik wird aber auch deutlich, dass die demokratische Idee in ganz Europa viele Anhänger hat: In 24 der 29 untersuchten Länder ist es dem Durchschnitt der Bevölkerung sehr wichtig »in einem Land zu leben, das demokratisch regiert wird.« Allerdings beobachten die Wissenschaftler zwischen den Regionen erhebliche Unterschiede in der Bewertung der Demokratie: So sind die Nordeuropäer am zufriedensten mit dem Funktionieren ihrer Demokratie, gefolgt von den Westeuropäern, während die Bewertungen in Süd- und Osteuropa schlechter ausfallen. Der European Social Survey (ESS) ist eine ländervergleichende Befragung, die seit 2001 alle zwei Jahre europaweit durchgeführt wird.

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26. September 2014

Bildungsengagement der Zivilgesellschaft

Kategorien: Bürgerschaftliches Engagement, Newsletter, Kinder/ Jugend/ Eltern/ Familie, Schule und Bildung

Was Bildung beinhalten soll, wird in unserer Gesellschaft seit Jahren diskutiert. Neben den formalen Bildungseinrichtungen Kita, Schule und Hochschule gibt es in jeder Kommune zahlreiche weitere Bildungsakteure: Musikschulen, Bibliotheken, Sportvereine, Kinder- und Jugendtheater oder Religionsgemeinschaften vermitteln Wissen und Werte. Darüber hinaus gibt es informelle Lernorte wie Musikbands, Interessengruppen und das Lernen in der Familie und im Freundeskreis. Alle tragen bei zum lebenslangen Lernen und jeder für sich ist wichtig für ein gutes Aufwachsen junger Menschen. »Zivilgesellschaftliches Engagement von und für Kinder und junge Menschen ist und bleibt auch für Fragen der Bildung unverzichtbar«, so Professor Thomas Rauschenbach, Direktor des Deutschen Jugendinstituts und (Mit-)Autor der 5. Ausgabe von Zivilgesellschaft KONKRET. Die Publikation steht online zur Ansicht bereit.

Die Publikation im Wortlaut (PDF)

Im Fokus: Postwachstum & Demokratie

26. September 2014

Die Postwachstumsgesellschaft braucht Mitwirkung und Mitbestimmung

Kategorien: Bürgerbeteiligung, Demokratie und Bürgergesellschaft, Gastbeitrag, Nachhaltige Entwicklung, Newsletter, Ökonomie/ Arbeit/ Beruf, Umwelt/ Natur/ Energie, Unternehmen und Engagement

In einer Welt mit endlichen Ressourcen ist unendliches Wachstum nicht möglich. Dennoch beruht unser Wirtschafts- und Sozialsystem in großen Teilen auf dem Paradigma ewigen Wachstums: der Glaube an die positive Kraft von Wachstum und Markt ist nicht nur in der bundesrepublikanischen DNA als Wirtschaftswunderland konstitutiv angelegt. Dem steht die Idee des Postwachstums diametral entgegen. Klar ist: Der Abschied vom Wachstumsleitbild hätte weitreichende Folgen für Gesellschaft, Wirtschaft und Demokratie. Wieso eine Postwachstumsgesellschaft demokratische Mitwirkung und Mitbestimmung braucht, zeigen PD Dr. Irmi Seidl, Leiterin der Forschungseinheit Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, und Prof. Dr. Angelika Zahrnt, Wirtschaftswissenschaftlerin und Ehrenvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz, in ihrem Gastbeitrag. Sie sind überzeugt: Für die notwendige gesellschaftliche Transformation ist ein Ausbau demokratischer und partizipativer Strukturen unerlässlich. 

pdf Seidl, Irmi / Zahrnt, Angelika: Eine Postwachstumsgesellschaft braucht Mitwirkung und Mitbestimmung 73 KB
26. September 2014

»Ausgewachsen«: Die Wachstumsgrenze erreicht und das Erwachsenen(zeit)alter vor sich?

Kategorien: Demokratie und Bürgergesellschaft, Gastbeitrag, Nachhaltige Entwicklung, Newsletter, Umwelt/ Natur/ Energie, Zukunft/ Zukunftsforschung

Das neuzeitliche Denken ist geprägt von einer optimistischen Grundstimmung des Fortschritts und Aufstiegs, die sich auf Technik und Wissenschaft bezog und besonders auch auf Entwicklungsstadien der Menschheit. Doch die Erzählung von grenzenlosem Fortschritt und unendlichem Wachstum, die als ein zentrales Charakteristikum der Moderne gelten kann, scheint wegen des ihr innewohnenden Wachstums- und Beschleunigungszwangs über kurz oder lang zu Ende zu gehen. Prof. Dr. Josef Senft, emeritierter Hochschullehrer für Religionspädagogik und Sozialethik an der Universität Köln, führt vor diesem Hintergrund in seinem Gastbeitrag das »Adultum« als neuen Epochenbegriff im Zeitalter des Postwachstums ein. Die mit dem Begriff verbundene »erwachsene« Erzählung blendet die aktuellen Krisen und die Gefährdungen der Zukunft nicht aus, sondern ermutigt dazu, sich an einer Bürgergesellschaft zu beteiligen, die sowohl nachhaltigere und sozial gerechtere Rahmenbedingungen demokratisch durchsetzt als auch Projekte fördert und bekannt macht, durch die ein menschwürdiges Leben für alle auf der ganzen Welt immer mehr möglich wird und auch für zukünftige Generationen möglich bleibt.

pdf Senft, Josef: »Ausgewachsen« – die Wachstumsgrenze erreicht und das Erwachsenen(zeit)alter vor sich? 67 KB
26. September 2014

Gemeinwohl-Ökonomie: Neues Modell für Wirtschaft und Demokratie

Kategorien: Bürgerbeteiligung, Demokratie und Bürgergesellschaft, Eine Welt/ Globalisierung, Gastbeitrag, Nachhaltige Entwicklung, Newsletter, Ökonomie/ Arbeit/ Beruf, Unternehmen und Engagement, Wohnen/ Wohnumfeld/ Konsum/ Verkehr

Wie wollen wir in Zukunft leben? Liegt der Schlüssel zur Lösung vieler Umweltprobleme in einer leistungsfähigeren Technik? Oder ist eine nachhaltige Gesellschaft nur über Mäßigung, Verzicht und wirtschaftliche Schubumkehr zu erreichen? Ein Ausweg aus diesem Dilemma bietet der Ansatz der Gemeinwohl-Ökonomie. Sie versteht sich als eine ethische Marktwirtschaft, welche sich auf die Grundwerte Menschenwürde, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Solidarität und Demokratie stützt. Der »Erfolg« eines Unternehmens bemisst sich demnach nicht länger an wachstumsorientierten wirtschaftlichen Kennzahlen, sondern an seinem Beitrag zum Gemeinwohl. Lisa Muhr, Architektin und Pionierunternehmerin in der Gemeinwohl-Ökonomie, stellt in ihrem Gastbeitrag das Konzept vor und zeigt, wie dadurch demokratisches Wachstum von unten gelingen kann.

pdf Muhr, Lisa: Die Gemeinwohl Ökonomie als Veränderungshebel für eine ethische Wirtschaft und eine partizipativ-demokratische Gesellschaft 67 KB
26. September 2014

»Papa, können wir auch so leben?« Die Degrowth-Konferenz 2014 in Leipzig

Kategorien: Demokratie und Bürgergesellschaft, Eine Welt/ Globalisierung, Gastbeitrag, Newsletter, Umwelt/ Natur/ Energie, Unternehmen und Engagement, Wissenschaft/ Technikgestaltung, Wohnen/ Wohnumfeld/ Konsum/ Verkehr

Mit über 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern fand Anfang September 2014 in Leipzig und damit erstmals in Deutschland die 4. internationale Degrowth-Konferenz für ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit statt. Auf der Konferenz standen konkrete Schritte für eine Gesellschaft jenseits von Wachstumszwängen im Mittelpunkt. Die Konferenz bot einen Raum für wissenschaftliche Debatten, den Austausch zwischen Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft sowie künstlerische Ansätze zum Thema. Es wurden aktuelle Forschungsergebnisse sowie konkrete Projekte und Politikvorschläge vorgestellt, ausprobiert und diskutiert. Alle gemeinsam hatten das Ziel, gangbare Wege in eine ressourcenleichte, nachhaltige und beteiligungsfreundliche (Post-) Wachstumswelt aufzuzeigen. Kai Kuhnhenn, Wissenschaftler am Umweltbundesamt und Mitarbeiter des mitveranstaltenden Konzeptwerks Neue Ökonomie, blickt in seinem Gastbeitrag zurück auf fünf turbulente Tage.

pdf Kuhnhenn, Kai: »Papa, können wir auch so leben?« – Die Degrowth-Konferenz 2014 in Leipzig 163 KB

Publikationen und Veranstaltungen

26. September 2014

Publikation: Partizipation in der Wissenschaft

Kategorien: Demokratie und Bürgergesellschaft, Newsletter, Publikationen, Wissenschaft/ Technikgestaltung, Bürgerbeteiligung

Große Herausforderungen wie Klimawandel, zur Neige gehende Ressourcen und die Versorgung einer wachsenden Weltbevölkerung werfen neue Fragen an die Wissenschaft auf. Von ihr werden Antworten auf die Transformationen in der Gesellschaft, der Politik und der Wirtschaft erwartet. Forschung soll die notwendigen Innovationen in Infrastruktur und Produktion voranbringen. Die Bundesregierung unterstützt Wissenschaft und Wirtschaft in der Gestaltung der Zukunft mit der Hightech-Strategie. Bislang wurde jedoch noch wenig untersucht, inwieweit diese Strategie mit der Gesellschaft verzahnt ist und ob sie im ausreichenden Maße dazu beiträgt, die globalen Zukunftsprobleme zu lösen. Die vorliegende Untersuchung kommt hier zu einem kritischen Ergebnis. Demnach ist die Hightech-Strategie der Bundesregierung unzureichend legitimiert, ihre Errungenschaften reichen für eine nachhaltige Entwicklung nicht aus. Wenige Lobbygruppen beeinflussen Ziele und Ergebnisse und verhindern eine am Gemeinwohl orientierte Entwicklung.

Steffi Ober: Partizipation in der Wissenschaft. Zum Verhältnis von Forschungspolitik und Zivilgesellschaft am Beispiel der Hightech-Strategie. München 2014, 114 S., 24,95 Euro, ISBN 978-3-8658-1492-0

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26. September 2014

Publikation: Keywork4 - Konzept zur Förderung von Partizipation und Sebstorganisation

Kategorien: Bürgerbeteiligung, Demokratie und Bürgergesellschaft, Newsletter, Kultur, Publikationen, Soziales/ Soziale Problemlagen

"Keywork4" ist ein Gesamtkonzept zur Förderung von Partizipation und Selbstorganisation im Bereich der sozialen und kulturellen Arbeit. Als neue Form der Zusammenarbeit stärkt, verknüpft und erweitert es professionelles und zivilgesellschaftliches Engagement. Neben einer theoretischen Einführung zum Konzept stellt dieser Band Beispiele aus Museen, Schulen, Theatern, Familienzentren sowie Kunst- und Stadtteilprojekten vor und dokumentiert Keywork in der Bildungsarbeit. Herausgeber des Buches sind Reinhold Knopp, Professor für Stadt- und Kultursoziologie an der Fachhochschule Düsseldorf, und Karin Nell, Referentin für innovative Bildungs- und Kulturarbeit beim Ev. Erwachsenenbildungswerk Nordrhein und Gründerin der Keywork-Werkstatt in Düsseldorf.

Reinhold Knopp, Karin Nell (Hg.): Keywork4 - Ein Konzept zur Förderung von Partizipation und Selbstorganisation in der Kultur-, Sozial- und Bildungsarbeit. Bielefeld 2014, 350 S., 29,99 Euro, ISBN 978-3-8376-2679-7

Information und Bestellung

26. September 2014

Veranstaltungshinweise

Kategorie: Newsletter

Zahlreiche Veranstaltungen sind im <link mitteilen nuetzliches termine-veranstaltungen veranstaltungskalender internal-link internal link in current>Veranstaltungskalender des Wegweisers Bürgergesellschaft zu finden. Besonders hinweisen möchten wir dieses Mal auf:

• 23.10.2014 in Stuttgart: Bürgerbeteiligung in der Praxis - Motivieren und Deeskalieren
Ein Seminar der Württembergischen Verwaltungs- und Wirtschafts Akademie in Kooperation mit der Steg Akademie

• 24.11.2014 in Berlin: Die Vielfalt gestalten! Senioren- und engagementpolitische Herausforderungen vor Ort
Eine Konferenz der Geschäftstelle für den Zweiten Engagementbericht (ZZE) und der Geschäftstelle der Altenberichte der Bundesregierung (DZA)