eNewsletter Nr. 21/2011 (28.10.2011)

Meldungen aus der Bürgergesellschaft

28. Oktober 2011

Deutsch-griechischer Aufruf zu Vermögensabgabe

Kategorien: Ökonomie/ Arbeit/ Beruf, Newsletter, Europa

Eine deutsch-griechische Initiative von EU-Abgeordneten und weiteren Einzelpersonen hat einen Aufruf für eine Vermögensabgabe gestartet. Mit einer Petition fordern sie die griechische und deutsche Regierung dazu auf, eine Abgabe auf große Privatvermögen einzuführen und sich dafür in allen Mitgliedstaaten der EU einzusetzen. Verbunden damit ist die Forderung, Steueroasen auszutrocknen und Steuerflucht zu verhindern, damit die Abgabe fair erhoben werden kann. Ausgangspunkt ist die Einschätzung, dass der private Reichtum weiter wächst während die öffentlichen Haushalte stark unter Überschuldung und Kürzungen leiden. Die Petition kann online mitgezeichnet werden.

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28. Oktober 2011

Förderung von Sozialunternehmen

Kategorien: Unternehmen und Engagement, Newsletter, Ökonomie/ Arbeit/ Beruf

Das Bundesfamilienministerium hat Ende Oktober 2011 ein neues Instrument zur Wachstumsfinanzierung von Sozialunternehmen vorgestellt. Sozialunternehmen tragen mit innovativen Ideen zur Lösung gesellschaftlicher Probleme bei. Nach Angaben des BMFSFJ erhalten sie durch die neue Förderung das nötige Kapital, um wirksame Ansätze in die Breite zu tragen. Das gemeinsam mit der KfW-Bankengruppe entwickelte Programm zur Finanzierung von Sozialunternehmen startet am 1. Januar 2012. Es richtet sich an Unternehmen, die mit einem innovativen Geschäftsmodell ein gesellschaftliches Problem lösen wollen und dabei explizit auch das Gemeinwohl im Blick haben, die die ersten Schritte als Unternehmen bereits erfolgreich bewältigt haben und nun expandieren möchten. Die KfW stellt hierfür das erforderliche Eigenkapital zur Verfügung. Sie arbeitet dazu mit weiteren Finanzierungspartnern wie Fonds oder Stiftungen zusammen. Deren Engagement kann die KfW künftig in gleicher Höhe und zu gleichen Konditionen im Einzelfall bis zu einem Betrag von 200.000 EUR ergänzen.

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28. Oktober 2011

Partizipation von Seniorenvertretungen

Kategorien: Bürgerbeteiligung, Leben im Alter, Newsletter

Wie können die Mitwirkungsrechte und strukturellen Partizipationsmöglichkeiten von Seniorenvertretungen weiter ausgebaut werden? Zu dieser Fragestellung bietet eine Broschüre, die im Rahmen des Projektes ELAN (Engagement mit Lust und List in der Seniorenvertretung) entwickelt wurde, Anregungen und Informationen. Sie zeigt auf, welche optimalen juristisch legitimen Mitwirkungsmöglichkeiten in den kommunalpolitischen Strukturen bestehen. Die Broschüre richtet sich zum einen an kommunale Seniorenvertretungen (und deren Mitglieder) als Gremien der   politischen Partizipation älterer Menschen, zum anderen an die politisch Verantwortlichen in den kommunalen Gebietskörperschaften, die die Rahmenbedingungen für deren Mitwirkungsrechte definieren, sowie an die Kommunalverwaltungen, die diese Möglichkeiten in die Praxis umsetzen.

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28. Oktober 2011

WZB: Untersuchung zu Organisationen

Kategorien: Demokratie und Bürgergesellschaft, Organisation/ Kommunikation/ Qualifikation, Newsletter, Vereinsarbeit, Stiftungen, Bürgerschaftliches Engagement

Das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) führt derzeit eine umfangreiche Organisationsbefragung durch, die sich speziell an Vereine, Stiftungen, Genossenschaften und gemeinnützige GmbHs richtet. Die Erhebung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Sozialforschungsinstitut USUMA, welches innerhalb der nächsten Wochen ca. 11.000 Organisationen einen Fragebogen zusenden wird. Schwerpunkte der Untersuchung sind Veränderungen in der Struktur und Arbeitsweise, die Situation in den Beschäftigungsverhältnissen und im ehrenamtlichen Engagement sowie die Einbindung von Jugendlichen in die Organisationen. Es werden aktuelle Fragen, Probleme und Entwicklungstendenzen aus dem Feld der Organisationen aufgegriffen und ein starker Bezug zur alltäglichen Arbeitspraxis hergestellt. Im Ergebnis der Analyse werden eine genaue Darstellung der Situation der Organisationen sowie Schlussfolgerungen für die Gestaltung besserer Bedingungen ihrer künftigen Arbeit vorliegen. Den teilnehmenden Organisationen wird nach Abschluss der Untersuchung auf Wunsch eine Zusammenfassung der Ergebnisse zugestellt. Die am WZB mit der Untersuchung befassten Wissenschaftler/innen bitten alle angeschriebenen Organisationen herzlich um ihre Mithilfe. 

Ergebnisse der Organisationsbefragung (PDF)

28. Oktober 2011

Engagement und Freiwilligenarbeit in Deutschland

Kategorien: Bürgerschaftliches Engagement, Newsletter

Zentrale Ergebnisse aus diversen Forschungsprojekten wie auch aus der einschlägigen Fachliteratur sind in einem aktuellen Überblick zu Engagement und Freiwilligenarbeit in Deutschland von betterplace lab zusammengestellt. betterplace lab ist ein »Think- and Do-Tank« in Zusammenarbeit mit der Internetplattform betterplace.org, der soziales Handeln durch die Erforschung und den Einsatz digitaler Technologien verändern und verbessern will. In der Studie »Wie freiwilliges Engagement in Deutschland funktioniert« werden neben Ausführungen zu verschiedenen Aspekten der Motivation für Engagement auch gesellschaftliche Auswirkungen sowie die Rolle von Demographie, Geographie und Internet  betrachtet.

Die Studie im Wortlaut (PDF)

Im Fokus: Methoden der Bürgerbeteiligung

28. Oktober 2011

Modelle und Methoden der Bürgerbeteiligung

Kategorien: Bürgerbeteiligung, Newsletter, Demokratie und Bürgergesellschaft

Die Frage nach der methodischen Gestaltung von Bürgerbeteiligung stellt sich immer wieder aufs Neue. Von Aktivierender Befragung bis Zukunftswerkstatt: Im Feld der Bürgerbeteiligung haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Methoden und Modelle der Bürgerbeteiligung entwickelt und etabliert. Die Praxis kommunaler Bürgerbeteiligung ist jedoch zu komplex und die Probleme und Verfahrenskontexte sind zu individuell, um ein allgemeingültiges Methodenrezept für hochwertige Bürgerbeteiligung anbieten zu können. Welches beteiligungsorientiertes Verfahren sich für welche Fragestellung eignet, muss deshalb stets erneut entschieden werden. Ein praxisorientierter Überblick über Modelle und Methoden der Bürgerbeteiligung findet sich hier im Portal.

Das vom Berliner Senat herausgegebene Handbuch Partizipation beinhaltet ebenfalls einen praxisnah kommentierten Methodenteil. Der Methodenkoffer der Bundeszentrale für politische Bildung bietet im Netz eine umfangreiche und stetig wachsende Sammlung von Methoden zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Die Methodensammlung soll helfen, Kinderrechte bekannt zu machen und die demokratische Beteiligung von Kindern und Jugendlichen sowie die Vertretung von Kinderinteressen zu fördern. Die vom österreichischen Umweltministerium getragene Website partizipation.at stellt Basisinformationen zum Thema Partizipation zur Verfügung, weist auf interessante Praxisbeispiele gelungener Partizipationsprozesse hin und gibt daneben einen ausführlichen Überblick über Methoden der Bürgerbeteiligung.

28. Oktober 2011

Möbelstück mit Zukunft: Der Runde Tisch

Kategorien: Bürgerbeteiligung, Demokratie und Bürgergesellschaft, Gastbeitrag, Newsletter, Startseite, Stiftungen

Dialogorientierte Beteiligungsverfahren werden für die Konflikt- und Problemlösung politischer und gesellschaftlicher Herausforderungen immer wichtiger. In der öffentlichen Wahrnehmung steht das Modell des Runden Tisches für einen auf Konsens und Verständigung angelegten diskursiven Politikstil. In Deutschland sind Runde Tische eng mit der friedlichen Revolution in der DDR und den ostdeutschen Bürgerbewegungen verbunden. Heute gibt es Runde Tische sowohl auf kommunaler Ebene als auch auf Bundesebene. Wolfgang Klenk, Mitglied der Geschäftsleitung der Breuninger Stiftung, stellt in seinem Gastbeitrag das Verfahren vor. Er ist sich sicher: Runde Tische sichern den Aufbau von sozialem Kapital, steigern die Qualität öffentlicher Entscheidungen und stärken die demokratische Partizipation.

pdf Klenk, Wolfgang: Wir entscheiden zusammen – Konsensfindung am Runden Tisch 152 KB
28. Oktober 2011

Community Organizing: Macht gewinnen statt beteiligt werden

Kategorien: Bürgerbeteiligung, Demokratie und Bürgergesellschaft, Gastbeitrag, Gemeinwesenarbeit/ Quartiersmanagement, Newsletter, Wohnen/ Wohnumfeld/ Konsum/ Verkehr

Community Organizing ist Organisationsarbeit in Stadtteilen, Städten oder Regionen. Durch den Aufbau einer Beziehungskultur und durch gemeinsames Handeln tragen Bürgerinnen und Bürger zur Lösung von Problemen in ihrem Umfeld bei. Community Organizing ist zutiefst den Prinzipien von Demokratie und Selbstbestimmung verpflichtet. Community Organizing ist dabei nicht einfach der amerikanische Begriff für das, was in Deutschland Bürgerinitiative genannt wird. Im Organisationsansatz bestehen grundlegende und lehrreiche Unterschiede. Michael Rothschuh, Professor für Sozialpolitik und Gemeinwesenarbeit an der HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen, skizziert in seinem Gastbeitrag die Bedeutung von Community Organizing in Deutschland und erläutert das methodische Repertoire des Verfahrens.

pdf Rothschuh, Michael: Community Organizing: Macht gewinnen statt beteiligt werden 347 KB
28. Oktober 2011

Planning for Real: Wenn die Stadt zu den Bürger/innen kommt

Kategorien: Bürgerbeteiligung, Demokratie und Bürgergesellschaft, Gastbeitrag, Gemeinwesenarbeit/ Quartiersmanagement, Newsletter, Wohnen/ Wohnumfeld/ Konsum/ Verkehr

Planning for Real ist ein beteiligungsorientiertes Planungsverfahren, welches seit einigen Jahren in Deutschland erfolgreich erprobt und angewandt wird. Der Name kann mit »Planung von unten« oder »Aktiv für den Ort« übersetzt werden. Ein Kerngedanke des Verfahrens ist die Partizipation der Menschen vor Ort: Planning for Real ermutigt Bürgerinnen und Bürger, bei der (Um-)Gestaltung ihrer unmittelbaren Wohn- und Arbeitsumgebung mitzuwirken – sowohl bei der Planung als auch bei der Umsetzung von Maßnahmen. In vielen Städten und Gemeinden hat sich das Verfahren bereits als leicht zu lernendes, alltagstaugliches, lebensweltnahes, sozialraumorientiertes sowie sinnlich erfahrbares Instrument der Bürgerbeteiligung erwiesen. Uwe Helmes, freiberuflicher Moderator für Beteiligungs- und Partizipationsprojekte, zeigt in seinem Gastbeitrag am Beispiel der Kommune Cloppenburg das demokratiefördernde Potential der Methode auf.

pdf Helmes, Uwe: Wenn die Stadt zu den Bürger/innen kommt – Kommunale Sozialraum- und Stadtteilprojekte mit Planning for Real unterstützen 164 KB

Publikationen und Veranstaltungen

28. Oktober 2011

Publikation: Dialogverfahren und Lokale Demokratie

Kategorien: Bürgerbeteiligung, Demokratie und Bürgergesellschaft, Publikationen, Newsletter

Im Projekt des Städtenetzwerkes, das durch den vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung initiiert wurde, werden Dialogverfahren zur Stärkung der Lokalen Demokratie eingesetzt. Die Erfahrungen mit diesen Dialogen sollen in die Entwicklung neuer Regelungsstrukturen im Sinne eines lokalen »Urban Governance« einfließen. Im Kontext dieses längerfristigen Arbeitsprozesses liegt nun ein neuer Band der vhw-Schriftenreihe vor. 25 Autorinnen und Autoren beschreiben und analysieren darin die gesellschaftlichen Befindlichkeiten, Grundlagen, Ansätze, Konzepte, Praxis und Empirie bestehender und neu aufzustellender Dialogkultur.

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28. Oktober 2011

Publikation: Bürger/innen und politische Online-Kommunikation

Kategorien: Demokratie und Bürgergesellschaft, E-Partizipation, Newsletter, Publikationen, Organisation/ Kommunikation/ Qualifikation, Medien

Wie hat das Internet die individuelle politische Kommunikation von Bürgerinnen und Bürgern verändert? Und welche konkreten Entwicklungen sind zu beobachten? Das von 2002 bis 2009 laufende DFG-Projekt »Politische Online-Kommunikation« geht diesen Fragen nach: Auf der Grundlage einer breit angelegten empirischen Studie dokumentieren die Autoren die Entwicklung der politischen Kommunikationsaktivitäten der befragten Bürgerinnen und Bürger im zeitlichen Verlauf. Untersucht werden sowohl Informationsaktivitäten wie das Lesen politischer Internetseiten als auch die interpersonale politische Online-Kommunikation sowie politische Partizipationsaktivitäten im Internet.

Emmer, Martin / Vowe, Gerhard / Wolling, Jens: Bürger online - Die Entwicklung der politischen Online-Kommunikation in Deutschland
2011, 346 S., 39,00 Euro, ISBN 978-3-86764-279-8

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28. Oktober 2011

Veranstaltungshinweise

Kategorie:

Zahlreiche Veranstaltungen sind im <link aktuelles termine-und-veranstaltungen _blank>Veranstaltungskalender des Wegweisers Bürgergesellschaft zu finden. Besonders hinweisen möchten wir dieses Mal auf:

• 25. - 26.11.2011 in Köln: Gesellschaftliche Teilhabe und Selbstorganisation von jungen Flüchtlingen durch freiwilliges Engagement fördern
Eine Fachtagung von Stiftung MITARBEIT, BBE und BAG EJSA

• 1.-2.12.2011 in Meißen: Zukunft anpacken - Neue Wege für mehr Selbstbestimmung in der Umweltbildung
Eine Tagung der Evangelischen Akademie Meißen