Videogespräche

Im Rahmen ihrer Arbeit führt die Stiftung Mitarbeit fortlaufend Gespräche mit unterschiedlichen Menschen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Die Videomitschnitte dieser Gespräche finden Sie hier in chronologischer Reihenfolge. Zudem werden hier ausgewählte Vorträge von Menschen, die auf Tagungen der Stiftung Mitarbeit als Referentinnen und Referenten aktiv waren, dokumentiert.

»Glaubwürdig beteiligen – Kommunikative Herausforderungen in Prozessen der Stadtentwicklung: Wie werden Spielräume genutzt? Ein Zwischenruf«

Ein kritischer Blick in die Alltagspraxis der Öffentlichkeitsbeteiligung zeigt: Es steht nicht gut um die Substanz der Kommunikation in der Stadtentwicklung. Die Mängelliste reicht von »inhaltsleer« bis »folgenlos«, von »verkürzt« bis »verfälscht«, von »Placebo« bis »Particitainment«. Keinesfalls darf man die Verursacher nur auf Seiten »der Politik« oder »der Verwaltung« suchen. Es gibt gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die für eine ruhige und sachliche Auseinandersetzung mit Inhalten nicht eben förderlich sind.

In dieser Situation gilt es nach Meinung von Klaus Selle zu handeln. Etwa indem man »bescheidener« beteiligt, zugleich aber stadtgesellschaftliche Erörterungen bündelt, die Vielfalt der Interessen und Gesichtspunkte sichtbar macht, den Themen ihre Vielschichtigkeit lässt – und vor allem: Mehr fragt und zuhört. – Das wird im Vortrag anhand von Beispielen illustriert. Bei alldem geht es – wie es sich für einen Zwischenruf gehört – pointiert zu. Aber vielleicht ist diese Form am ehesten geeignet, weitere Diskussionen anzuregen. (September 2020)

»Das Land kommt kaum vor«

Die meisten Menschen in Deutschland leben auf dem Land. Die vorherrschenden Sichtweisen über Politik und Gesellschaft kommen dagegen in der Regel aus der urbanen Welt. Zwar stehen auch Städte vor vielfachen Herausforderungen; der ökonomische, soziale und kulturelle Wandel der letzten Jahrzehnte ist aber im ländlichen Raum oft besonders spürbar. Damit einher geht eine Ungleichverteilung von Lebenschancen, die in den ländlichen Gebieten unter anderem zu Abwanderung, zum Rückbau von Infrastruktur und dem Abbau lokaler Demokratie führt. Die Diskrepanz von ländlicher Majorität und urbaner Meinungshoheit steht im Mittelpunkt des Gesprächs mit Dr. Wolf Schmidt, Stiftungsratsvorsitzender der Mecklenburger AnStiftung. Er zeigt, wie die Differenz von Ländlichkeit und Urbanität zunehmend zu gegenseitigem Missverstehen führt und was sich dagegen tun lässt. (September 2019)

»Leitlinien sind die Grundlage«

Im März 2014 hat die Bundesstadt Bonn als eine der ersten Kommunen in Deutschland Leitlinien für Bürgerbeteiligung verabschiedet und sie verbindlich im Ortsrecht verankert. Die Erarbeitung der Leitlinien fand im Dialog zwischen Verwaltung, Politik und Bürgerschaft statt. Die Stiftung Mitarbeit hat den partizipativen Prozess und die Entstehung der Leitlinien fachlich begleitet. Nach fünf Jahren Praxiserfahrungen zieht Dirk Lahmann, Leiter der Koordinierungsstelle Bürgerbeteiligung bei der Stadt Bonn, im Gespräch eine erste Zwischenbilanz. (September 2018)

Integration braucht politische Partizipation

Migrantinnen und Migranten wie auch Geflüchtete, die in den letzten Jahren nach Deutschland kamen, sind Teil der vielfältigen Gesellschaft in Deutschland – unabhängig davon, ob sie schon lange hier leben, erst vor kurzem gekommen sind oder sich nur für eine begrenzten Zeitraum hier aufhalten. Integration braucht neben der Befriedigung der Grundbedürfnisse Teilhabe auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Dazu gehört auch die demokratische Teilhabe – die politische Partizipation. Dr. Peyman Javaher-Haghighi stellte in seinem Impulsvortrag auf der Tagung »Integration heißt demokratische Teilhabe« Rahmenbedingungen und Forderungen zur politischen Partizipation von Migrant/innen vor. (Oktober  2018)

»Manchmal hilft Humor weiter«

Konflikte, Auseinandersetzungen und öffentlicher Streit gehören zur Demokratie seit jeher dazu. Neu ist jedoch, dass die Grenzen demokratischer Streitkultur immer häufiger überschritten werden. Diese Entwicklung ist zunehmend auch in Bürgerbeteiligungsprozessen spürbar. Die Moderatorin und Mediatorin Claudia Peschen erläutert im Gespräch den Zusammenhang von Dialogfähigkeit und Streitkultur. (September 2017)

»Demokratie braucht gemeinsame Öffentlichkeit«

Das Internet, die neuen sozialen Medien und die damit verbundene digitale Kommunikation bieten vielfältige Potentiale zur Demokratisierung der Gesellschaft. Zugleich führt die Digitalisierung der politischen Kommunikation jedoch zunehmend zur Fragmentarisierung von Öffentlichkeit. Der Publizist Dr. Serge Embacher erläutert im Gespräch die demokratiepolitischen Ambivalenzen des Internets und der sozialen Medien. (September 2017)

Die »Bürgermeisterdialoge« in Österreich

Dr. Martina Handler, verantwortlich für den Themenbereich Partizipation bei der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) stellt im Gespräch das Dialogformat der »Bürgermeisterdialoge« vor. Diese dienten in Österreich dazu, die Herausforderungen gelingender Integration von Geflüchteten zu diskutieren und zu gestalten. (September 2016)

»Integration braucht Beteiligung«

Integration heißt Teilhabe: Unter diesem Motto diskutierten die Teilnehmenden der gleichnamigen Tagung im Juni 2016 in Berlin, wie die Partizipation und das Engagement für, mit und von Flüchtlingen gelingen kann. Den Auftakt der Tagung bildete ein Vortrag der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Aydan Özoguz. (Juni 2016)

»Integration heißt Teilhabe«

Trotz des politischen Streits um die zukünftige Migrations- und Flüchtlingspolitik ist klar: Geflüchtete, die heute in Deutschland leben, haben neben dem Anrecht auf Schutz und Hilfe auch einen Anspruch auf Beteiligung. Prof. Dr. Roland Roth stellt vor diesem Hintegrund ein Impulspapier des Netzwerks Bürgerbeteiligung vor. (Juni 2016)

Interkulturelle Öffnung als Querschnittsaufgabe

Fatmagül Tuncay ist Mediatorin und hat als interkulturelle Trainerin in der Erwachsenenbildung langjährige Erfahrung in der Projektleitung von interkulturellen Kooperationsprojekten. Im Gespräch erklärt sie, wieso interkulturelle Öffnung eine Querschnittsaufgabe der Gesellschaft ist und was Integration mit Demokratielernen zu tun hat. (Juni 2016)

Selbstorganisation von Geflüchteten

Flüchtlinge sind als politische Akteure in der Öffentlichkeit kaum präsent. Gleichwohl gibt es in Deutschland eine Reihe von Initiativen, in denen sich Geflüchtete selbst organisieren. Die Stiftung:do stärkt mit ihrer Förderpraxis die Rechte von Flüchtlingen und Migrant/innen. Miriam Edding, Vorstand der Hamburger Stiftung, erläutert im Gespräch, was Selbstorganisation von Geflüchteten bedeutet. (Juni 2016)

Bürgerbeteiligung und kommunale Konflikte

Die Energiewende führt vielerorts zu Konflikten und Pro­testen. Gerade um den Bau von Windkraftanlagen gibt es regelmäßig Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Akteursgruppen. Matthias Klopfer ist Oberbürgermeister von Schorndorf. Er berichtet im Gespräch, welche konstruktive Rolle Bürgerbeteiligung bei kommunalen Konfliktthemen spielen kann. (September 2015)

Die Bürgerausstellung als Beteiligungsmethode

Im Bereich der Bürgerbeteiligung existieren viele unterschiedliche Methoden, um eine erfolgreiche Beteiligung zu ermöglichen. Eine davon ist die sog. Bürgerausstellung. Im Gespräch beschreibt Dr. Birgit Böhm, Bereichsleiterin am Berliner nexus-Institut, was hinter der Methode steckt und wie sie effektiv zur Konfliktlösung genutzt werden kann. (September 2015)

Krisenkommunikation in Beteiligungsprozessen

Wie können Krisensituationen in Dialog- und Beteiligungsprozessen bewältigt werden? Wie gelingt es, in schwierigen Situationen eine neue Grundlage für einen Dialog zu schaffen? Marcus Bloser, geschäftsführender Gesellschafter der IKU GmbH, erklärt im Gespräch, was Bürgerbeteiligung mit »Erwartungsmanagement« zu tun hat und wie Krisenkommunikation in Beteiligungsprozessen gelingen kann. (September 2015)

Neue Planungskultur durch Bürgerbeteiligung

Nicht nur bei großen Infrastrukturprojekten kommt es oft zu Konflikten zwischen den Vorhabenträgern und der Bürgerschaft. Um solche Konflikte im Vorfeld zu verhindern, ist eine eine frühzeitige Bürgerbeteiligung sinnvoll. Der Verein Deutscher Ingenieure e.V. (VDI) hat eigene Richtlinien zur frühen Öffentlichkeitsbeteiligung entwickelt. Dr. Volker Brennecke stellt sie vor. (September 2015)

Bürgerhaushalte und lokale Beteiligungskultur

Bürgerhaushalte haben sich auf kommunaler Ebene in den vergangenen Jahren in der bundesdeutschen Beteiligungslandschaft etabliert. Gleichwohl plädiert Prof. Dr. Roland Roth im Interview dafür, angesichts vieler offenkundiger Mängel des Verfahrens die aktuelle Praxis der Bürgerhaushalte kritisch zu hinterfragen. (September 2014)

Unternehmen und Bürgerbeteiligung

Wie können sich Unternehmen auf Beteiligungsverfahren vorbereiten, welche internen Vernetzungen, strategische Ressourcen und Weichenstellungen sind nötig? Henning Banthien, geschäftsführender Gesellschafter der IFOK GmbH, erläutert, wie sich das Selbstverständnis von Unternehmen durch Bürgerbeteiligung wandelt. (September 2014)

Repräsentative, partizipative und direkte Demokratie

Das Zusammenspiel von parlamentarischer, partizipativer und direkter Demokratie steckt noch in den Anfängen. Doch wie kann die Kopplung dieser drei verschiedenen Ansätze gelingen? Und ist dies überhaupt sinnvoll? Prof. Dr. Hans-Liudger Dienel macht Vorschläge zur Zusammenführung von direktdemokratischen und deliberativen Beteiligungselementen im Rahmen repräsentativer Demokratie. (September 2014)

Bürgerbeteiligung und Mediation

Konflikte gehören zum Alltag der Bürgerbeteiligung. Doch wie lassen sich Konflikte lösen, wenn die Fronten so verhärtet sind, dass eine Problemlösung nicht mehr in Sicht ist? Die Mediatorin Dr. Ursula König erläutert, wieso gegenseitiges Verständnis und die Bereitschaft zum wertschätzenden Dialog wichtige Gelingensfaktoren für Beteiligungsprozesse sind. (September 2014)

Wertewelt Bürgerbeteiligung

Die Praxis zeigt: Politik, Verwaltung und Bürger/innen haben immer wieder ganz unterschiedliche Vorstellungen und Erwartungen an Bürgerbeteiligung. Vor Ort konkurrieren diese Vorstellungen dann um die Deutungshoheit. Marie Hoppe wirft im Gespräch einen Blick auf die Wertewelt der Bürgerbeteiligung. (September 2014)

»Beteiligen, wenn noch Spielraum vorhanden ist«

Damit Bürgerbeteiligung bei konfliktbeladenen Planungsprozessen erfolgreich sein kann, müssen die Vorbehalte der Bürger/innen ernst genommen werden, meint Martina Richwien, IFOK-Expertin für Bürgerbeteiligung. Im Gespräch zeigt sie sich überzeugt: Je früher die Bürger/innen beteiligt werden, desto erfolgreicher kann Bürgerbeteiligung sein. (September 2013)

Initiative für eine Demokratie-Enquête

Seit einigen Jahren verlieren die repräsentative Demokratie und ihre Organe an Unterstützung in der Bevölkerung, gleichzeitig ist aber ein starkes politisches Interesse vorhanden. Prof. Dr. Roland Roth setzt sich deswegen für die Einberufung einer Enquête-Kommission im Deutschen Bundestag ein. Im Gespräch stellt er mögliche Aufgaben einer solchen Kommission vor. (September 2013)

Bürgerbeteiligung und Quartiersentwicklung

Die Hansestadt Hamburg kümmert sich seit vielen Jahren aktiv um eine Verbesserung der Lebensqualität in einzelnen Stadtteilen. Die Aktivierung und Beteiligung der Einwohner/innen ist eine wichtige Ressource in diesem Prozess. Rixa Gohde-Ahrens, Mitarbeiterin der Lawaetz-Stiftung, berichtet über ihre Erfahrungen mit beteiligungsorientierter Quartiersentwicklung. (September 2013)

Leitlinien für Bürgerbeteiligung

Einige Kommunen in Deutschland haben dialogisch und partizipativ Leitlinien erarbeitet, mit deren Hilfe sie kommunale Beteiligungsprozesse organisieren wollen. Prof. Dr. Helmut Klages erläutert am Beispiel der Pionierkommune Heidelberg die ersten Ansätze einer Institutionalisierung der Bürgerbeteiligung in Deutschland. (September 2011)

Beteiligung und Engagement auf kommunaler Ebene

Wie kann die Demokratisierung der Demokratie gelingen? Prof. Dr. Roland Roth forscht an der Schnittstelle von Demokratieentwicklung, bürgerschaftlichem Engagement und sozialen Bewegungen. Er ist überzeugt: eine Vitalisierung der Demokratie gelingt nur, wenn sie mit einer strukturellen Aufwertung der Bürgerbeteiligung verknüpft ist. (September 2011)

Krise der Demokratie und Bürgerbeteiligung

Ist Bürgerbeteiligung ein Motor gesellschaftlicher Entwicklung? Oder ist diese Sicht bloß ein Mythos, der kaum Bezug zur Realität hat? Im Gespräch äußert sich Prof. Dr. Thomas Leif zur Krise der Demokratie und über die Chancen von mehr Bürgerbeteiligung. (September 2010)

Klimaschutz und Bürgerbeteiligung

Bürgerbeteiligung lebt von unterschiedlichen Ansätzen und Aktionsformen. Durch sog. Carrotmobs sollen beispielsweise Unternehmen zu mehr Klimaschutzaktivitäten animiert werden. Svenja von Giercke zeigt im Gespräch, wie sie funktionieren.(September 2010)

Demokratie und Bürgerbeteiligung

In den letzten Jahren gibt es einen Widerspruch zwischen politischer Apathie und einem starken politischen Protest. Prof. Dr. Norbert Kersting sieht in einer stärkeren Bürgerbeteiligung die Möglichkeit, diese beiden Pole zu verbinden. Im Gespräch zeigt er, wie die Verbindung beteiligungsorientiert gelingen kann. (September 2010)

Partizipation als Schlüssel zur Integration

Mari Steindl ist Geschäftsführerin des Interkulturellen Zentrums der Stadt Wien und seit mehr als 15 Jahren in den Bereichen Interkulturelle Kompetenzen, Diversitätsmanagement, Migration und Integration tätig. Im Gespräch mit der Redaktion erläutert sie, warum die Partizipation von Migrant/innen ein notwendiger Schlüssel zur Integration ist. (September 2010)

Bürgerbeteiligung in Neckarsulm

Joachim Scholz war von 2008 bis 2016 Oberbürgermeister der 27.000 Einwohner/innen zählenden Stadt Neckarsulm im Landkreis Heilbronn. Im Gespräch erläutert er sein Konzept, die lokale Demokratie in Neckarsulm durch Bürgerbeteiligung zu stärken. (September 2010)

Zukunft der Bürgerbeteiligung

Wie sieht die Zukunft der Bürgerbeteiligung aus? Prof. Dr. Roland Roth analysiert im Gespräch die Voraussetzungen, die für eine erfolgreiche Beteiligung nötig sind und die von einer starken Bürgerschaft, einer an Beteiligung interessierten Verwaltung und Politik sowie einer klaren Gesetzeslage abhängen. (September 2010)