Problem-Profil
Bei komplexen Problemen, wie Projekten der Stadtplanung, kann es sehr wichtig sein, dass die zustimmende oder ablehnende Position dazu nicht pauschal, sondern differenziert formuliert wird. Andernfalls droht Gefahr, - ebenfalls pauschal - als »Turnschuhromantiker« oder »Betonkopf« abqualifiziert zu werden. Eine »Alles oder Nichts« - Haltung ist wohl auch nur bei Problemen mit hohen Wertkonflikten verständlich (z.B. Atomkraft, Genmanipulation).
So differenziert wie die sich überlagernden Probleme können auch die Lösungen sein. Die Erarbeitung eines Problem-Profils ermöglicht sowohl eine interne Klärung über die Problemsicht und -abgrenzung, als auch eine rationalere, sachbezogene Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit. Man kann jeden Konfliktpartner auffordern, seine Problemsicht nach denselben Maßstäben ebenfalls offen zu legen oder andere Maßstäbe zu benennen. Auf dieser Grundlage wird deutlich, in welchen Teilbereichen ein Projekt z.B. akzeptabel und in welchen es problematisch ist.
Im offenen Meinungsstreit wird klar, wo es Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt. Man kann sich besser über Diskussionsbedarf oder Verhandlungen verständigen. Die Kriterien und Erläuterungen in unten stehendem Beispiel wurden in einem Workshop zu einer strittigen Verkehrsplanung von den Konfliktparteien gemeinsam erarbeitet. Die Gewichte und Beurteilungen sind hier nur zur Illustration fiktiv eingesetzt.
Diese Methode kann als Stärken-Schwächen-Profil auch zur Herausarbeitung einer Gruppenselbsteinschätzung dienen (Erfolgskontrolle), sowohl intern, als auch im Vergleich konkurrierender Gruppen im selben Tätigkeitsfeld.