Assoziatives Denken

Die freie Assoziation ist eigentlich der Überbegriff für die bisher vorgestellten Methoden des Brainwritings, Brainstormings und seiner Varianten. Auch die späteren Beispiele für Kreativitätsimpulse dienen letztlich dazu, durch den Zusammenschluss bzw. die Verknüpfung von verschiedenen Vorstellungen und Elementen, zu neuen Ideen und Lösungen zu kommen. In allen Fällen sind die z.T. »weit hergeholten« und zufälligen Einzelelemente nur als mögliche Sprungbretter anzusehen und entsprechend großzügig und flexibel zu handhaben.

Bei Assoziationsübungen nutzen wir verstärkt die rechte Gehirnhälfte, indem wir uns durch Analogien anregen lassen und durch Erinnerungen, Bilder und auch Gefühle spontan eine Beziehung zu dem gegenwärtigen Problem erkennen.

Diesem Grundmodell kreativer Ideenfindung seien noch einige kleinere Vorschläge zur Suche nach »Sprungbrettern« durch assoziatives Denken hinzugefügt.

Hat man im Zuge der Ideensuche einen Begriff gefunden, hinter dem Lösungsansätze für das Problem vermutet werden, so kann man das Blickfeld ersteinmal erweitern, indem man sinnvolle Bezüge zu anderen Begriffen sucht. Eine Vorgehensweise kann die einer Assoziationskette sein, zum Beispiel:

Autobahn> Sommer> Urlaub> Italien> Spagetti> Käse> Wein> Kopfweh> Tabletten> usw.

Eine andere geht vom Bild eines Assoziationsdeltas aus, wie z.B.:

Eine Dritte wäre ein Assoziationskreis. Er funktioniert wie eine Assoziationskette, nur muss am Ende wieder eine sinnvolle Verbindung zum Ausgangswort hergestellt sein.

Zum Beispiel: Autobahn --> Autos --> Stau --> Stress --> Streit --> Frieden --> Ruhe --> Schlafen --> Schlafwagen --> Bahn --> Autobahn.

Eine vierte Möglichkeit der sprachlichen Assoziation wäre das Zerlegen eines Begriffes in seine Bestandteile und das Bilden neuer Begriffe daraus.

Zum Beispiel: »Bergsteiger«: Bier, Ei, Brei, Geier, Rebe, Reiter, Beere, Gier, Tier, Eber, Gerste, Erbe, Geiger, usw.

Durch Bilder

Bei parallel arbeitenden Kleingruppen hat jede die Aufgabe, während der Diskussionsrunde und Gruppengespräche der Fantasiephase (auch während eines Brainstormings), nebenbei ein abstraktes (!) Bild des Gedankenganges bzw. Gruppenprozesses zu malen (beliebige Farben und Formen). Bei der Vorstellung der Arbeitsergebnisse im Plenum wird auch dieses Bild gezeigt (nicht erklärt oder begründet) und das Plenum sucht nach so viel möglichen Bildtiteln, wie die Kleingruppe Mitglieder hat. Diese Bildtitel können durchaus fantasievolle und abstrakte Beschreibungen sein, wie z.B. "Regenwurm vor dem Sonnenuntergang" oder »Liebe auf des Messers Schneide«.

In einer zweiten Fantasie-Runde erhält jedes Mitglied der Gruppe einen der Bildtitel zugewiesen und versucht nun in einer Diskussionsrunde, aus der Position des ihm zugewiesenen Begriffes zu argumentieren und Ideen zu entwickeln.

Dies kann zur überraschenden Bereicherung und Ergänzung der vorher eher rational geführten Diskussion führen. Es kann aber auch auf Grund der Zufälligkeit und Abstraktheit der Titel im Non-Sense enden und dann sollte diese Übung nicht überstrapaziert werden.