Entscheidungsfindung

Falls aus der Ideenbewertung nicht eine einzige Lösung als eindeutige und überzeugende »Siegerin« hervorgeht, muss unter mehreren Alternativen gewählt und entschieden werden.

Würfelmethode

Es mag überraschen, dass hier an erster Stelle das Würfeln (oder Streichholzziehen oder Abzählen) als Entscheidungsmethode genannt wird. Es gibt jedoch zwei Situationen, in denen das Würfeln tatsächlich ein vernünftiger Entscheidungsweg sein kann:

  • Die 2-3 letzten Alternativen, die aus der Ideenbewertung übrig geblieben sind, sind häufig alle zur Problemlösung geeignet. Sie unterscheiden sich in Kleinigkeiten, oder die eine hat da Vorteile, wo die andere Nachteile hat und umgekehrt. Bei vielen Problemen spielt der Zeitdruck eine große Rolle. Da kann es wesentlich wichtiger sein, sich überhaupt und schnell zu entscheiden (und sei es durch Würfeln) und dann zu handeln, als noch viel Zeit in die letzten 10% rationaler Abwägung zu stecken.
  • Es gibt Entscheidungen, die kann man in der Gruppe endlos diskutieren. Alle Fakten liegen auf dem Tisch, neue Argumente gibt es nicht, aber Meinungen und Vermutungen, Hoffnungen und Erwartungen sind ein unendlicher Gesprächsstoff. Der Austausch hierüber mag unterhaltsam sein. Einer tieferen sachlichen Durchdringung und Klärung dient er jedoch nicht. Es kann dann durchaus gerechtfertigt sein, der Unentschlossenheit der Gruppe mit einem Würfel ein Ende zu setzen.

Punkten

Weniger zufällig, aber fast ebenso schnell, ist das Punkten in einer Gruppenentscheidung. Hier wird nicht nach Gründen gefragt, sondern jeder bildet sich bezüglich der zu entscheidenden Alternativen eine Meinung. Die Alternativen stehen an einer Tafel und nun drücken alle Teilnehmer gleichzeitig (damit man nicht strategisch punktet) ihre persönliche Entscheidung durch das Zuordnen von Punkten aus, die vorher verteilt wurden. Die ausgezählten Häufigkeiten sind dann die Gruppenentscheidung. Über die Zahl der Klebepunkte pro Teilnehmer - in Abhängigkeit von der Gruppengröße und der Zahl der Alternativen - gibt nachstehende Tabelle Auskunft:

Zahl der Alternativen

5 Teilnehmer

10 Teilnehmer

15 Teilnehmer

20 Teilnehmer

5

2

1

1

-

10

4

3

1

1

15

7

5

2

2

20

9

7

3

3

Entscheidungsmatrix

0bjektiv - hier im Sinne von offen gelegt und nachvollziehbar - wird die Entscheidung, wenn bereits bei der Problemdefinition Kriterien, die die Lösung erfüllen sollte, festgelegt wurden. Dann kann eine Entscheidungsmatrix erstellt werden, die auf der einen Achse die Alternativen und auf der anderen die Kriterien enthält. Sind sie nicht gleichgewichtig, kann man sie noch mit A, B oder C-Gewichten (Muss, Soll, Kann) differenzieren. Je nach Anwendungsfall und Sinnhaftigkeit kann man den Gewichten auch 1-3 Punkte zuordnen und so die Alternative mit dem höchsten Zielerreichungsgrad errechnen.

Kriterium

Gewicht

Alternative I

Alternative II

Alternative III

Alternative IV

Kriterium 1

A

     

X(3)

Kriterium 2

C

X(1)

 

X(1)

 

Kriterium 3

B

   

X(2)

 

Kriterium 4

B

   

X(2)

 

Kriterium 5

A

X(3)

X(3)

   

Rang:

 

3.

1.

2.

4.