Bedingungsanalyse Umfeld
Für die »Bedingungsanalyse Umfeld« werden zunächst alle im Zuge der Recherche für das Problem als wichtig erkannten Institutionen, Gruppen und Personen benannt und jeweils auf einem Karteikärtchen notiert. Dann werden diese Karten auf einer vorbereiteten Wandzeitung (s. Schaubild) positioniert.
Auf der Wandzeitung steht in der Mitte das zu lösende Problem. Darum herum sind konzentrische Kreise gezogen, die für die unterschiedliche Nähe oder Distanz zum Problem stehen. Zwei vertikale Linien durch die Kreise teilen diese in drei Zonen: Die mittlere Zone steht für Neutralität, die linke für Opposition zum Problem, die rechte für Interesse am Erhalt des Problems.
Die Beantwortung folgender Fragen entscheidet darüber, wohin die jeweilige Karte geheftet wird:
- Wie eng ist die betreffende Gruppe, Institution oder Person mit dem Problem verbunden bzw. wie groß ist ihre Betroffenheit?
- Wie ist ihre (anzunehmende oder bekannte) Einstellung zum Problem: Steht sie dazu in Opposition, ist also für die Beseitigung des Problems? Oder ist sie für den Erhalt des Status quo?
Pb = Problem
N(eutral)1 = z.B. desinteressierte Anwohnerin
N2 = desinteressierter Politiker
N3 = desinteressierte Person aus einem anderen Stadtteil
P(ro)1 = am Erhalt des Problems verdienender Kaufmann
P2 = für den Erhalt des Problems einstehender Politiker
P3 =gegen politisches Engagement eingestellter Bürger
K(ontra)1 = betroffener Anwohner
K2 = Oppositionspolitikerin
K3 = politisch engagierte Bürgerin
Auf diese Art und Weise erhalten Sie ein Bild vom Umfeld des Problems. Die Wandzeitung kann als ständiger Begleiter jeweils bei den Gruppentreffen an die Wand gehängt werden und so in Erinnerung rufen, wer alles anzusprechen und zu beachten ist. Die Bedingungsanalyse Umfeld spiegelt den momentanen Kenntnisstand wider. Werden neue Fakten bekannt oder verändert sich die Einschätzung über die Gruppierung oder deren eingenommene Position zum Problem, so kann das Bild modifiziert werden.