Entscheidungsstrukturen innerhalb eines Kampagnenbündnisses

Für die Kampagne des Berliner Energietisches war es angesichts der Vielzahl von beteiligten Akteuren wichtig, über belastbare demokratische Entscheidungsstrukturen innerhalb des Bündnisses zu verfügen, ohne an Handlungsfähigkeit zu verlieren. Im Falle des Berliner Energietisches bestand die demokratische Struktur des Bündnisses aus einem Plenum, einem Trägerkreis, einem Kampagnenbüro sowie verschiedenen Arbeitsgruppen mit gemeinsam, im Plenum festgelegten, Aufgaben.

Plenum

Das Plenum richtete sich an alle Aktiven des Berliner Energietisches. Im Rahmen des regelmäßig stattfindenden Formats wurden alle grundsätzlichen Entscheidungen des Bündnisses getroffen. Darunter fielen der Inhalt des Gesetzentwurfs, der Kampagnenzeitplan und der Finanzplan. Zudem wurden in dieser großen Runde die Vertrauenspersonen des Volksbegehrens und später auch die Sprecher/innen des Bündnisses gewählt.

Trägerkreis

Der Trägerkreis diente der strategischen Kampagnenplanung. Auch dieser Kreis stand grundsätzlich allen Aktiven offen; in der Praxis bildete sich eine Gruppe von fünf bis 10 Personen heraus, die als Vertreter/innen einer Bündnisorganisation im Trägerkreis aktiv waren. Der Trägerkreis des Energietisches war beispielsweise zuständig für Personalentscheidungen und bereitete die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Plenumstreffen vor. Die Runde entschied im Konsensprinzip. Durch die Veröffentlichung der Sitzungsprotokolle wurde die Arbeit des Trägerkreises für alle Aktiven transparent dokumentiert.

Arbeitsgruppen

Die Arbeitsgruppen des Berliner Energietisches waren zu Beginn der Kampagnenarbeit besonders wichtig, um bestimmte Themenfelder inhaltlich auszuarbeiten. So gab es etwa eine AG Gesetzentwurf, die die gesamte Vorarbeit für den Gesetzentwurf des Volksbegehrens leistete; eine Mobilisierungs-AG entwickelte während der Phase der Unterschriftensammlung kreative Aktionsideen. Generell erfolgte die Gründung einer Arbeitsgruppe immer aus dem Energietischplenum heraus. Von entscheidender Bedeutung war, dass die Arbeitsgruppen in Absprache mit dem Kampagnenbüro und dem Trägerkreis arbeiteten.

Kampagnenbüro

Das Kampagnenbüro war für die Umsetzung der Plenums- und Trägerkreisentscheidungen sowie die allgemeine Kampagnenumsetzung zuständig. Da der Verein »BürgerBegehren Klimaschutz« im Vorfeld den Start des Berliner Energietisches und den Start der Kampagne vorangetrieben hatte, stellte er in der Folge sein Büro und sein hauptamtliches Personal dem Bündnis zur Verfügung. Für die Unterschriftensammlung und die Betreuung der zahlreichen Aktiven wurden zudem ein Koordinator und zwei Praktikant/innen eingestellt. In der Hochphase der Kampagne wurde das Büro außerdem durch einen zweiten Campaigner verstärkt.