Wovor fürchten Sie sich eigentlich?

Sehen Sie sich zitternd mit schweißnassen Händen, das Herz klopft bis zum Hals vor Aufregung, Ihr Teint spielt ins Grüne, der Mund staubtrocken, die Atmung flach und hechelnd, in Ihnen die Sorge, nicht mehr zu wissen, was Sie sagen sollen, zu früh fertig zu werden? Sorgen Sie sich, den eigenen Erwartungen nicht genügen zu können? Sich lächerlich gemacht zu haben, sich zu blamieren?
Dann sollten Sie sich nun einmal an Ihre erste große Liebe erinnern.

Erinnern Sie sich an den glücklichen Zustand, auf dem Schulhof oder in der Freizeit ein wundervolles Wesen tagelang aus der Ferne des Schulhofes beäugt zu haben? Wie Sie Ihren geheimen Phantasien in zitternd-aufregender Vorstellung freien Lauf gelassen haben? Und nun geschah das unfassliche, und dieser bezaubernd schöne Mensch bemerkt Sie ebenfalls zum allerersten Mal, und kommt nun langsam, lächelnd auf Sie zu. ... Erinnern Sie sich?? Sehen Sie es vor sich??
Und nun achten Sie bitte auf Ihre Körperreaktionen in dieser Situation.

Was bemerken Sie? Schweißausbrüche, Herzklopfen, flache Hechelatmung, glasiger Blick, grünlicher Teint, staubtrockener Mund, gestörtes Sprachzentrum ... Dies sind die gleichen Körperreaktionen wie beim Lampenfieber, obwohl die ganze Situation von Ihnen im Rückblick doch als sehr angenehm bewertet wird.
Merken Sie sich: Der negative Anteil des Lampenfiebers – die Angst – existiert nur in unserer Vorstellungskraft.
Lampenfieber ist negative Erwartungshaltung.
Wenn wir lernen, unsere Vorstellungskraft positiv einzusetzen, können wir das Lampenfieber nicht nur besiegen, sondern – weitaus wirkungsvoller – zu unserem Freund machen.

Akzeptieren Sie Ihr Lampenfieber als eine grundnatürliche Körperreaktion.

»Tue, was Du fürchtest und die Furcht stirbt einen sicheren Tod.«
Norman Vincent Peale