Der dritte Raum im U-Prozess

Raum der Verwirklichung – Der dritte Raum im U-Prozess

5. Schritt: Crystallizing

Mit dem Übergang in den dritten Raum der »Verwirklichung« werden die Ausgangspunkte für den weiteren kreativen Prozess entwickelt. Die erweiterte Wahrnehmung des »Presencing« ermöglicht einen tieferen Umsetzungsprozess, der nicht geradlinig verläuft, sondern ein Wechselspiel zwischen Inspiration und Experimentieren ist. Beim »Crystallizing« werden die Absicht und die Vision konkretisiert und immer wieder im organisatorischen Kontext gespiegelt und diskutiert. Es handelt sich um einen iterativen Planungsprozess. Es geht darum, offen für Kritik und Anregungen zu sein und zugleich zu entscheiden, wie der Fokus gehalten werden kann.

6.Schritt: Prototyping

Auch beim nächsten Schritt, dem »Prototyping«, wird nicht gleich der »große Wurf« getätigt, sondern es wird ein lebendiger Mikrokosmos der Gesamtidee geschaffen. Ein Konzept wird bereits in einem frühen Stadium präsentiert, um von allen relevanten, an Veränderung interessierten Beteiligten und Schlüsselpersonen Feedback einzuholen. Dieses Feedback fließt in den Entwicklungsprozess zurück.

»Prototyping« spiegelt das bestmögliche Verständnis einer Situation oder eines Prozesses zum jeweiligen Zeitpunkt wider. Besonders in Umfeldern, wo Menschen unterschiedlicher Disziplinen eine gemeinsame Entscheidung treffen müssen, ist es für gute Kommunikation wichtig, zu einem gemeinsamen Verständnis zu kommen.

Prototyping unterscheidet sich von normalem Austesten, weil der Prozess offener und explorativer ist. Zu Beginn wird keine fertige Spezifikation erstellt, sondern sie entsteht im Laufe des Entwicklungsprozesses. Man muss sich hier von der eigenen Haltung lösen, es gleich beim ersten Mal richtig machen zu müssen. Auch die Annahme, man müsse genau wissen, wie man etwas macht, bevor man anfängt, es zu tun, wird beim »Prototyping« außer Kraft gesetzt.

7. Schritt: Realizing

Erst wenn der »Prototyp« optimiert ist, geht es an die vollständige Umsetzung (Realizing). Der tiefe Prozess, der bis dahin durchlaufen worden ist, verändert auch die Umsetzung und ermöglicht wirkliche Transformation. Es geht darum, dass sich die bisherigen Erfahrungen in den Ergebnissen ebenso widerspiegeln wie in den dazugehörigen Strukturen und Prozessen.