Anwendungsbereiche / Organisation / Stärken und Schwächen

Anwendungsbereiche

Durch seine Flexibilität sowie Kompatibilität bietet das Systemische Konsensieren eine Anwendung in verschiedenen Kontexten und mit verschiedenen Altersgruppen. Beispielsweise im schulischen Bildungsbereich können Grundschülerinnen und Grundschüler durch die Methode abstimmen. Am besten eignet sich hierfür eine Bewertungsskala von 0-5 statt 0-10.

Es ist sowohl möglich die Abstimmung online via Videokonferenz-Software als auch in Präsenz durchzuführen.

Organisation, Anzahl der Teilnehmer/innen, Zeitraum

Für die Durchführung in Präsenz wird eine Tafel, Pinnwand oder Flip-Chart benötigt, die die Abstimmungsergebnisse für alle einsehbar macht. Bei einer anonymen Abstimmung bietet es sich an Abstimmungsmatrixen auf Papierzetteln vorzubereiten. Daneben werden Stifte benötigt und Papier, um die Vorschläge zu notieren und ebenfalls gut sichtbar für alle darzustellen.

Das Systemische Konsensieren kann mit einer beliebigen Anzahl Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchgeführt werden. Die Dauer variiert je nach Gruppengröße.

Stärken und Schwächen

Pro Contra
  • Das Systemische Konsensieren bietet mehr Vielfalt und Ausdrucksmöglichkeit der eigenen Entscheidung
  • Konsens ist schneller erreichbar als in Diskussionsrunden
  • Es ist ergebnisoffen
  • Es ist sowohl Online und in Präsenz umsetzbar und
  • auf viele Anwendungsfelder- und Kontexte anzuwenden
  • Systemisches Konsensieren ermutigt zum Perspektivwechsel
  • Systemisches Konsensieren unterliegt der Suche nach dem Negativ-Konsens
  • Es eignet sich weniger für Entscheidungen, für die anschließend eine Einzelperson Verantwortung trägt
  • Es bedarf mehr Zeit als reine Abstimmungsprozesse
  • Systemisches Konsensieren führt unter Umständen nicht zur bestmöglichen Entscheidung für das bestehende Problem

Literatur

  • Paulus, G., Schrotta, S., & Visotschnig, E. (2011): Systemisches KONSENSIEREN: Der Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg. Holzkirchen: Danke-Verlag.
  • Visotschnig, Erich (2018): Nicht über unsere Köpfe. Wie ein neues Wahlsystem die Demokratie retten kann. München 2018, oekom-Verlag 196 S., 20,00 Euro, ISBN 978-3-96238-021-2