Wichtige Aspekte bei der Umsetzung

Wichtige Aspekte bei der Umsetzung

Im Open Space gibt es vier Prinzipien und ein Gesetz. Sie werden zu Beginn erläutert und im Raum visualisiert. Sie beschreiben die Kultur dieser Konferenz.

1) Die da sind, sind die Richtigen.

Alle, die »da« sind und alle, die»nicht da sind«, haben jeweils eine Entscheidung getroffen, eine Entscheidung für ihr Thema. Das Prinzip verweist auf diese Wahlfreiheit im Open Space: die, die da sind, sind die Richtigen. Denn sie haben Interesse und Motivation zur Mitwirkung. Allein darauf kommt es an.

2) Was auch immer geschieht: Es ist das Einzige, was geschehen konnte.

Oft verbinden wir mit dem, was wir tun, ganz konkrete Erwartungen. Ein Ergebnis ist nur dann »gut«, wenn es unseren Erwartungen entspricht. Dieses Prinzip erinnert an das Loslassen im Blick auf den Verlauf und das Ergebnis. Egal was passiert, es ist das, was geschehen konnte.

3) Es fängt an, wenn die Zeit reif ist.

4) Vorbei ist vorbei. Nicht vorbei ist nicht vorbei.

Diese beiden Prinzipien erinnern uns an den Umgang mit der Zeit. Workshops im Open Space beginnen zu einer festgelegten Uhrzeit. Manchmal beginnen sie dann aber noch nicht wirklich, sondern es braucht seine Zeit (Ereigniszeit), um zum Wesentlichen zu gelangen. Im Blick auf diese erlebte Zeit geht es meist später erst richtig los. Es beginnt, wenn es beginnt.

Auch der Endzeitpunkt ist im Open Space offen: Wenn es vorbei ist, dann ist es zu Ende. Das kann nach 20 Minuten sein oder erst nach einer Stunde oder noch später. Wichtig ist, dass wir Schluss machen, wenn wir am Ende angekommen sind.

5) Das Gesetz der zwei Füße … und Menschen, die »Hummeln« oder »Schmetterlingen« gleichen.

Das ist die einzige wirkliche Verpflichtung im OpenSpace: Teilnehmende müssen mit den Füssen abstimmen. Sie gehen in die Anliegengruppen, in denen sie mitwirken wollen, sie gehen weg, wenn sie das Interesse verlieren und meiden Gruppen, in denen sie nichts bewirken können.

Menschen, die von diesem Gesetz regen Gebrauch machen, sind im Open Space wie Hummeln. Sie »fliegen« von Gruppe zu Gruppe und tragen Ergebnisse und Eindrücke (»Nektar«) hin und her. Schmetterlinge besuchen keine Gruppe, sitzen nur da oder finden sich in informellen Gruppen, z.B. an der Kaffeebar. Aber auch da passiert oft Wesentliches.

5) Augen auf! Mit Überraschungen ist zu rechnen!

Dieser Appell betont nochmal das Überraschende, das Ungeplante im Verlauf und Ergebnis. Es appelliert an das Loslassen und die Offenheit.

Notwendiger organisatorischer Rahmen

Die Planung einer Open Space Konferenz sollte – ganz partizipativ – mit einer »Spurgruppe« erfolgen, die in ihrer Zusammensetzung alle Interessensgruppen am Thema repräsentiert. Diese Gruppe sollte das Thema definieren, beraten, wer eingeladen werden soll und die organisatorischen Rahmenbedingungen klären. Diese Gruppe trifft sich zwei- bis dreimal vor der Konferenz.

Ansonsten braucht ein Open Space

  • ein Thema, das bewegt, motiviert und begeistert
  • einen großen Raum für das ganze Plenum im Kreis
  • Treffpunkte und Räume für die Arbeitsgruppen (Faustregel: Anzahl der Teilnehmer/innen geteilt durch 10)
  • die Prinzipien und das Thema der Veranstaltung als Großplakate im Raum
  • Zettel und Stifte für die Anliegen der Teilnehmenden
  • die Agenda mit den Zeiten der Arbeitsgruppen und den Haftnotizen für die Räume.
Tipp

Für die Durchführung braucht es eine erfahrene Begleitung. Ihre Aufgabe ist es, den Rahmen der Veranstaltung mit seiner besonderen Kultur präsent und unauffällig zu begleiten. Sie ist allein für den Prozess verantwortlich, nicht für den Inhalt.