Umsetzung

Wichtige Aspekte bei der Umsetzung

Auf folgende Prinzipien wird besonders Wert gelegt:

  • Gute Anbindung an Entscheidungsträger/innen
  • Demographische Diversität
  • Beteiligung auf der Basis von guten Informationsgrundlagen
  • Moderierte Deliberation
  • Fokussierung auf das Aufspüren gemeinsam getragener Prioritäten
  • Formulierung konkreter Handlungsempfehlungen.

Viele dieser Erfahrungen und Haltungen lassen sich auch in anderen Prozessdesigns nutzen.

Notwendiger organisatorischer Rahmen

Die Organisation eines Events mit über 1.000 Teilnehmer/innen stellt eine logistische Herausforderung dar. Typischerweise geht es hierbei um fünf Hauptaufgaben:

  • Gesamtsteuerung
  • Rekrutierung, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
  • Design und inhaltliche Entwicklung
  • Logistik und Event Management
  • Rekrutierung von Moderator/innen und Freiwilligen

Jede dieser Aufgaben umfasst eine Vielzahl von Detailschritten, die in vielfachen Anwendungen erprobt wurden. In der praktischen Umsetzung kann bereits auf zahlreiche Anleitungen, Checklisten, Zeitpläne und Erfahrungswerte zurückgegriffen werden. Die folgenden zwei Herausforderungen sind in jedem Projekt dieser Art zentral:

Herausforderung 1: Ausreichend viele und repräsentative Teilnehmer/innen
Der Aufwand zur Einladung einer großen und diversen Anzahl von Teilnehmer/innen, der von den Organisator/innen betrieben wird, ist bemerkenswert. Dabei wird sehr stark über Multiplikator/innen, persönliche Einladungen und Medienpartnerschaften gearbeitet. Um auch schwer erreichbare Gruppen für die Teilnahme zu gewinnen, werden zahlreiche Aktivitäten gesetzt. Das Spektrum reicht von Übersetzungen, Transport, Kinderbetreuung, persönlicher Ansprache bekannter Persönlichkeiten der jeweiligen Gemeinde bis hin zu vertrauensbildender Beziehungsarbeit, um z.B. auch illegalen Einwanderer/innen – durch Zusicherung absoluter Anonymität – die Teilnahme zu ermöglichen.

Herausforderung 2: Unabhängigkeit der Trägerschaft
Größtmögliche Unabhängigkeit und Ausgewogenheit sind unerlässlich, um die Glaubwürdigkeit der Ergebnisse sicher zu stellen. Derart große Versammlungen erreichen hohe Publizität und bieten somit einen Anreiz, als Bühne für singuläre Anliegen oder politische Profilierung missbraucht zu werden. Darüber hinaus bedingt die Größe und die Ergebnisorientierung auch eine Vorbereitung von Informationen für die Beteiligten. Auch hier ist die Ausgewogenheit unerlässlich für die Legitimation. Letztlich bedingt der Anspruch, gemeinsame und konkrete Empfehlungen zu formulieren auch die Notwendigkeit, die Ergebnisse der Gruppendiskussionen zu verdichten und zusammenzuführen. Indem diese Ordnungsleistung durch unabhängige Personen erfolgt, wird sichergestellt, dass sich alle Teilnehmer/innen darin wiederfinden.

Es bedarf daher einer politisch neutralen oder ausgewogen zusammengestellten institutionellen Trägerschaft und integerer Persönlichkeiten als Promotor/innen.