Modellprogramme werden von der öffentlichen Hand als Reaktion auf bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen aufgelegt. Entsprechend sind sie thematisch um ein klares »Zielpaket« gruppiert und im Regelfall mit einer zeitlichen Begrenzung versehen. Teilweise werden sie ressortübergreifend organisiert, so findet z.B. »Soziale Stadt« unter der Federführung des Bundesverkehrsministeriums statt, beinhaltet aber auch Förderprogramme aus dem BMFSFJ.
Demokratie leben

Das Bundesprogramm »Demokratie leben« möchte das zivilgesellschaftliche Engagement für Demokratie und gegen jede Form von Extremismusm stärken.Gefördert werden hierzu Projekte in ganz Deutschland, die sich für ein vielfältiges, respektvolles und gewaltfreies Miteinander einsetzen. Angesprochen werden sollen besonders Kinder und Jugendliche, aber auch Eltern, Pädagog/innen, lokal einflussreiche staatliche und zivilgesellschaftliche Akteure sowie Multiplikator/innen.
Das Programm »Demokratie leben« hat drei Umsetzungsschwerpunkte in der aktuellen Förderperiode (2020 bis 2024):
- Demokratie fördern
- Vielfalt gestalten
- Extremismus vorbeugen
Dazu werden unterschiedliche Struktiuen gefördert. Kommunale Partnerschaften, Demokratie-Zentren auf Landesebene, Modellprojekte und Kompetenzzentren.
Mehrgenerationenhäuser

In Mehrgenerationenhäusern steht das Miteinander von Menschen unterschiedlicher Lebensalter im Zentrum. Dazu werden nachbarschaftliche Netzwerke mit familiennahen Dienstleistungen und niedrigschwelligen Unterstützungsangebote, Patenschaften sowie regionale Kooperationen mit Unternehmen und Kommunen ausgebaut. Im Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus (2017-2020) fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aktuell bundesweit rund 540 Mehrgenerationenhäuser.
Zwei inhaltliche Schwerpunkte, in deren Rahmen die Häuser ihre Angebote bedarfsgerecht und möglichst flexibel gestalten, gibt das Bundesprogramm vor: die Gestaltung des demografischen Wandels (obligatorisch) und die Integration von Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte (fakultativ). Darüber hinaus werden drei Querschnittsziele verfolgt: Generationenübergreifende Arbeit, Freiwilliges Engagement und Sozialraumorientierung. Das Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus wie auch das ab 2021 geplante Anschlussprogramm sind als Fachprogramm ins gesamtdeutsche Fördersystem aufgenommen worden.
Soziale Stadt

Das Programm »Soziale Stadt« ist ein Modellprogramm unter Federführung des »Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat«, an dem sich Bund und Länder in einem festen Verhältnis zueinander beteiligen. Es wurde Initiiert im Jahr 2000. Ziel ist die intensive Förderung von Projekten in »Stadtteilen mit besonderem Erneuerungsbedarf« (darunter zählen allerdings auch ländliche Gebiete). Es sind sowohl Wohnumfeldverbesserungs- und Infrastrukturmaßnahmen als auch Unterstützung bei der Entwicklung sozialer Kommunikation und Kompetenz förderfähig. Koordiniert wird dieses Programm durch die Bundestransferstelle Soziale Stadt, empirica, in Berlin.