Anwendungen

Anwendungsfelder

Bürgerräte können für eine bestimmte Zielgruppe, zu einem bestimmten Thema oder in unterschiedlichen räumlichen Settings durchgeführt werden.

  • zielgruppenspezifisch
    Jugendliche, Ältere, Mütter, ...
  • themenspezifisch
    Infrastrukturprojekte, Energiezukunft, ...
  • ortspezifisch
    lokal, regional, landesweit

Bürgerrat

Was?Etwa 15 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger entwickeln in ca. zwei Tagen Lösungs- und Verbesserungsvorschläge zu Themen, die sie interessieren. Sie fassen die Ergebnisse in einem gemeinsam getragenen Statement zusammen. Dieses Statement wird im Anschluss öffentlich diskutiert. Alle Teilnehmenden sprechen für sich selbst und nicht als Vertretung anderer.
Für wen?für bis zu 15 Personen

nach Zufallsprinzip ausgewählte Bürgerinnen und Bürger, möglichst heterogen in Alter, Geschlecht, Beruf
StärkenDie Themen bestimmt die Gruppe selbst. Es wird über das gesprochen, was die Teilnehmenden am meisten bewegt.

Ideal, um in einer kleinen Gruppe Ideen zu sammeln und Visionen zu entwickeln, Schwerpunkte oder Entwicklungsrichtungen zu definieren, um Projekte zu diskutieren und zu verbessern.
GrenzenBringt Ideen, Anregungen und Lösungsansätze, aber keine fertig ausgearbeiteten Maßnahmen
Erreichbares ErgebnisIdeen, Visionen, Vorschläge aus der gemeinsamen Sicht einer kleinen Gruppe, die Ergebnisse können danach detaillierter ausgearbeitet werden
TippDie Ergebnisse sollen anderen Bürgerinnen und Bürgern sowie politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern persönlich präsentiert werden.
Dauer1-2 Tage, 1 Wochenende bis längerfristig; für alle drei Prozessschritte inkl. Vorbereitung bedarf es eines Zeitraums von rund 8 Wochen
Mehr Infoswww.wisedemocracy.org; www.dynamicfacilitation.com

Der Prozess wird mit einer speziellen Moderationsmethode, »Dynamic Facilitation« genannt, begleitet. Diese Methode gibt der Eigendynamik der Gruppe breiten Raum und ist ein wichtiger Garant für die Qualität des Prozesses und somit das eigentliche Alleinstellungsmerkmal der Methode

Bürgerräte werden in Vorarlberg seit 2006 durchgeführt. Seit 2013 ist der Bürgerrat auch in der Vorarlberger Verfassung verankert als ein Format der partizipativen Demokratie. In Vorarlberg und darüber hinaus (andere Bundesländer, Baden-Württemberg, Schweiz, Liechtenstein) wurden über 50 Bürgerräte in verschiedenen Gemeinden, Städten und Regionen sowie auf Landes- und Bundesebene umgesetzt, allerdings nirgends in der Intensität wie in Vorarlberg. Themen, die in den bisherigen Bürgerräten behandelt wurden, sind einerseits der Standortfaktor Gemeinde/Stadt, dazu gehören seine Wirtschaftsstruktur (z.B. die Belebung der Innenstadt oder Sicherung der Nahversorgung), die Vermarktung der Region oder Gemeinde und städtebauliche Entwicklungen (z.B. Verkehr, konkrete Bau- oder Planungsvorhaben). Andererseits war das Zusammenleben in der Gemeinde mit den Bereichen Integration, Sozialkapital und Lebensqualität und die Vernetzung von Engagement immer wieder Thema.