Bürgerschaftliches Engagement verschiedener Bevölkerungsgruppen

Freiwilliges Engagement von Migrantinnen und Migranten

Eine Recherche zum Freiwilligen Engagement von Migrantinnen und Migranten im Auftrag der Bundesregierung aus dem Jahr 2002 bietet einen Überblick über wissenschaftliche Projekte und Untersuchungsergebnisse und zeigt die verschiedenen Aktivitätsbereiche von Migrantinnen und Migranten auf.

Eine Befragung des Zentrums für Türkeistudien aus dem Jahr 2004 beschreibt das hohe Engagement von türkischen Migrantinnen und Migranten und zeigt Ansatzpunkte für die Förderung des freiwilligen Engagements für diese Zielgruppe auf.

Grundlagen und Praxiserfahrungen in der Engagementförderung bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund stehen im Mittelpunkt einer explorativen Studie des Instituts für Stadtteilentwicklung, Sozialraumorientierte Arbeit und Beratung (ISSAB) der Universität Duisburg-Essen aus dem Jahr 2008. Sie zeigt auf, dass Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund und insbesondere Jugendliche bei den klassischen Engagementformen (Sanitätsdienste, Freiwillige Feuerwehr etc.) deutlich unterrepräsentiert sind.

Für die »Vergleichenden Fallstudien zum freiwilligen Engagement von Menschen mit Migrationshintergrund« wurde freiwillig engagierte Personen in Nordrhein-Westfalen, die selbst oder deren Elternteil(e) aus der Türkei oder dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland zugewandert sind, zu ihrem Engagement, zu ihren Motiven, Erwartungen und Verbesserungsbedarfen befragt.

Nach wie vor sind Personen mit Migrationshintergrund und Angehörige nicht-christlicher Religionsgemeinschaften nicht nur in Wohlfahrtsverbänden immer noch unterrepräsentiert. Dennoch gilt: »Garnicht so anders«. Dies ist das Ergbnis einer Studie zu den Motiven von Freiwilligen türkisch-islamischer Vereine. Diese wurden mit Motiven von Freiwilligen der deutschen Wohlfahrtsverbände verglichen.

Freiwilliges Engagement von Jugendlichen

»Und sie engagieren sich doch« lautet ein Ergebnis der Studie zu Werten, Zukunftsvorstellungen und dem Engagement Jugendlicher, die von der Universität Mannheim durchgeführt und von der Landesstiftung Baden Württemberg gefördert wurde. Bei der Befragung in den Jahren 2004 und 2005 wurde festgestellt, dass Jugendliche sich zu einem sehr großen Anteil in ihrer Freizeit für soziale Zwecke engagieren. Die Ergebnisse der Studie sind in zwei Bänden publiziert.

Die auf einer Studie beruhende Publikation »Kompetenzerwerb im freiwilligen Engagement« aus dem Jahr 2008 weist nach, dass das freiwillige Engagement ein wichtiges gesellschaftliches Lernfeld darstellt, in dem junge Menschen personale, soziale, kulturelle sowie instrumentelle Kompetenzen erwerben können.

Im Auftrag der Bertelsmann Stiftung wurden die Daten des Freiwilligensurveys für die Altersgruppe von 14 bis 24 Jahren vertiefend analysiert. Neben dem klassischen Befund der Pfadabhängigkeit der Engagementbiographie von Bildung und Herkunft werden in der Studie die ersten Auswirkungen der Verdichtung von Schule und Studium im Engagementverhalten aufgezeigt.

Literaturtipp

Freiwilliges Engagement im Alter

Der »Alterssurvey« (PDF) aus dem Jahr 2005 ist eine umfassende Untersuchung der »zweiten Lebenshälfte«, also des mittleren und höheren Erwachsenenalters. Er baut auf dem Alterssurvey aus den Jahren 1996 und 2002 auf und wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA) durchgeführt.

Der Anteil ehrenamtlich aktiver Älterer ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, die gilt vor allem für den Bereich der Netzwerkhilfe als unbezahlte Hilfeleistungen für Nachbarn, Freunde und Verwandte. Die Studie »Ehrenamtliche Arbeit und informelle Hilfe nach dem Renteneintritt« aus dem Jahr 2007 zeigt ebenso auf, dass sich vor allem diejenigen engagieren, die auch schon früher aktiv waren.

Auch für die »Generali Altersstudie 2013« wurden Ältere zum Bürgerschaftlichen Engagement befragt. Sie zeigt: 45 Prozent der 65- bis 85-Jährigen engagieren sich in einem gesellschaftlichen Bereich. Schwerpunkte liegen etwa in den Bereichen Kirche, Freizeit, Sport und Kultur. Die Untersuchung weist auf ein großes Potential für verstärktes Engagement im Alter hin.