Umsetzung: In mancher Hinsicht ein Neuanfang

Entscheidend für die Implementierung der Ergebnisse ist das Geschick der örtlichen Akteure, die Ergebnisse zu festigen und die noch »junge Tragfläche« neu gebildeter Interessen-Koalitionen weiter zu stabilisieren. Kompromisslinien müssen untermauert und immer wieder neu erläutert werden, vor allem auch denjenigen, die sich neu mit der Sache befassen. Geweckte Eigeninitiative braucht Raum für erste Aktivitäten und Erfolge. Oft müssen vorhandene Strukturen neu angepasst werden, um den inhaltlichen Anforderungen gerecht zu werden. Den Worten müssen Taten folgen...

Mitarbeiter des multidisziplinären Teams sollten bei der Erstellung nachfolgender Rahmenpläne beteiligt bleiben, um die in der Vision zusammengefassten Konsenslinien der Perspektivenwerkstatt kontinuierlich weiter einbringen zu können. Neu auftretende Konflikte können wirkungsvoll nur in dieser Kontinuität bearbeitet werden. Wird die Umsetzungspraxis von den Akteuren abgekoppelt, besteht die große Gefahr, dass Ergebnisse des Verfahrens ausgehöhlt werden und dadurch Skeptiker im Nachhinein bestätigt werden.

Es muss allen Beteiligten deutlich werden, dass das Ergebnis einer Perspektivenwerkstatt ein realistisches Gesamtkonzept darstellt, dessen Umsetzung erst nachfolgend im Einzelnen zu entwickeln ist. Community Planning ist in diesem Sinne ein länger anhaltender Prozess mit aufeinander aufbauenden Arbeitsschritten und Strukturen, die in der Lage sind, das Gesamtprojekt in Teilaspekten umzusetzen.
Erfahrungen mit diesem Verfahren zeigen, dass sich Projekte erheblich zügiger und problemloser verwirklichen lassen, indem unnötiges Misstrauen und Konfrontationsdenken durch die offene und konstruktive Zusammenarbeit ausgeräumt werden. So ergeben sich qualifiziertere Ergebnisse bei gleichzeitiger Zeit- und Mittelersparnis. Die Perspektivenwerkstatt ist aus diesem Grund sowohl für die Immobilienwirtschaft, für Bürgerinitiativen als auch für öffentliche Projekte interessant. 

Der Methode »Perspektivenwerkstatt« wurde von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gemeinsam mit dem Magazin Immobilienmanager der erste Preis im Innovationswettbewerb 1999 verliehen. Ebenso erhielt die Perspektivenwerkstatt Berliner Platz in Essen den Robert Jungk Preis 1999.

Autor

Andreas von Zadow
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