Umsetzung
Wichtige Aspekte bei der Umsetzung
Das Rollenspiel besteht in der Grundform aus mehreren Phasen: einer Vorbereitungsphase, der eigentlichen Spielphase und der Auswertungsphase.
Vorbereitungsphase
Die Spielleitung erläutert ausführlich die Spielidee, die Regeln und die wesentlichen Informationsquellen zum Thema. Die Spielpersonen werden ausgewählt, Teams gebildet, die Rollen zugewiesen und die Rollenbeschreibungen verteilt. Dann hat jede/r Rolleninhaber/in Zeit, sich mit seiner Rolle vertraut zu machen. Wenn es eine Beobachtungsgruppe für den Spielverlauf gibt, erhält diese einen Beobachtungsbogen und eine Einweisung in ihre Aufgabe.
Spielphase
Das Spiel beginnt. Vielleicht treffen sich Teams und klären Rollen und Positionen, einzelne Spieler/innen treten mit anderen in Kontakt, es werden Informationen gesucht, Koalitionen geschmiedet und Strategien entwickelt. Aus einem eher ruhigen Beginn entwickeln sich immer mehr Aktivitäten. Spielleitung und Beobachter/innen begleiten das Spiel und intervenieren, wenn das Spiel einen Impuls braucht oder eine Wende nehmen soll.
Sie erinnern die Spielenden an Regeln und Rahmen und geben Hinweise für einen guten Spielfluss: Spielen Sie frei und spontan. Halten Sie sich an die vorgegebenen Rollenbeschreibungen und Vorgaben. Bleiben Sie realistisch.
Auswertungsphase
Nach dem Ende des Spiels geht es zunächst darum, Distanz zum Spiel und zur Rolle im Spiel herzustellen. Gemeinsam steigt die Gruppe aus dem Spiel aus, etwa durch eine Pause, das Ablegen der Verkleidung und ein letztes Resümee aus der gespielten Rolle. Die Auswertung braucht Zeit und ist ebenso wichtig wie die Spielphase selbst. Ein möglicher Ablauf könnte sein:
Zunächst äußern sich die Spieler
- Rückmeldungen der Beobachtung (Beobachtungsbogen)
- Austausch zwischen Spieler und Beobachtungsgruppe; Abgleich: Selbst und Fremdwahrnehmung
- Übertragung auf die Realität und Ableitung von Strategien, Handlungsabsichten und Lösungsideen für die reale Herausforderung
- Gegebenenfalls schließt sich eine kurze neue Rollenspielrunde zur Simulation der Handlungsideen an.
Notwendiger organisatorischer Rahmen
Da die Gestaltungsformen eines Planspieles sehr unterschiedlich sind, sie reichen von einfachen Brett- oder Kartenspielen, über internetbasierte Spielumgebungen bis hin zu mehrtägigen Simulationen mit unterschiedlichen Spielphasen, lässt sich hier nicht eine einfache Liste der notwendigen organisatorischen Voraussetzungen wiedergeben. Immer gebraucht werden ...
- eine Spielidee
- die Materialien, die im Spiel vorgesehen sind. Das können Rollenkarten mit den Spielinformationen sein, Arbeitsmaterialien, Rollenunterstützung durch Requisiten, z.B. Hütte, Kittel, Namensschilder
- ein Raum und Ort, an dem sich das Spiel entfalten kann mit Platz für alle Akteure und Gruppen
- die Mittel zur Dokumentation und Beobachtung des Spielverlaufs, oft und gerne mit der Rolle des/der örtlichen Zeitungsreporter/in verbunden
- die Spielleitung, die erfahren ist und Möglichkeiten hat, während des Spiels, etwa mit Ereigniskarten, überraschenden Nachrichten oder unerwarteten Besuchern Interventionen und Impulse zu setzen
- Raum und Zeit für eine ausführliche Nachbereitung und den Transfer in das »Hier und Jetzt«