Bei einem »Dritten Ort« im Sinne des Programms handelt es sich im Kern um eine kulturell geprägte Einrichtung. Durch Öffnung und Vernetzung bzw. Bündelung von kulturellen Angeboten wie auch Angeboten der Bildung und Begegnung versteht sich diese Einrichtung als Ankerpunkt für kulturelle Vielfalt, als ein Beitrag der Kultur zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts, zur Schaffung von gleichwertigen Lebensverhältnissen und zur Stärkung von Identität. Die »Dritten Orte« sichern und erweitern die kulturelle Infrastruktur im ländlichen Raum und beziehen dabei haupt- und ehrenamtliche Aktivitäten gleichermaßen ein. Bewerben können sich Projektträger, die gemeinsam mit einem oder mehreren Partnern (Einrichtungen, Vereinen, Initiativen) ein Konzept für einen »Dritten Ort« entwickeln wollen.

Als ländlicher Raum im Sinne des Förderprogramms gilt die – weit gefasste – Gebietskulisse des NRW-Programms »Ländlicher Raum 2014-2020«, das den Begriff für NRW definiert. Sie wurde vom MULNV entwickelt und wird auch für andere Förderprogramme angewendet. Die Antragsteller müssen in ihrer Bewerbung einen besonderen Bedarf bzw. eine besondere Funktion (z. B. regionaler Ankerpunkt) aufgrund ihrer Lage im ländlichen Raum darstellen bzw. können innovative und kooperative Ansätze für die kulturelle Infrastruktur beschreiben.

Das Förderprogramm ist in der Konzeptentwicklungsphase auch offen für Initiativen und Projekte, die noch keine »Einrichtung« sind, sich aber zu einem physischen »Dritten Ort« entwickeln möchten. Wichtig ist dabei, dass diese Entwicklung durch ein Akteursnetzwerk getragen wird und die spätere Umsetzung des Konzepts (mittelfristig) realisierbar wäre. D. h. es sollte bereits ein potenzieller Ort (Gebäude) bei der Bewerbung aufgeführt werden.

In der Förderphase 2 können voraussichtlich ca. 30 Vorhaben gefördert werden. Diese Ausschreibung richtet sich sowohl an die 17 geförderten Projekte aus Förderphase 1 als auch weitere, die sich mit einem schlüssigen und tragfähigen Konzept für einen »Dritten Ort« bewerben. Eine Förderung der Konzeptentwicklung in Förderphase 1 ist keine Gewähr dafür, dass auch die Umsetzung gefördert wird. Bei einer positiven Förderempfehlung der Fachjury werden die Bewerber benachrichtigt und aufgefordert, bis zum 30.11.2020 einen formalen Antrag bei der zuständigen Bezirksregierung zu stellen. Der Maßnahmenbeginn ist für den 01.02.2021 vorgesehen, der Durchführungszeitraum für die Umsetzungsphase kann bis zu 35 Monate betragen (bis einschließlich 31.12.2023).