Die kontroversen Diskussionen um die Absenkung des Wahlalters halten an. Mittlerweile haben elf Bundesländer das Wahlalter für Kommunal- oder Landtagswahlen auf 16 Jahre gesenkt. Unterschiedliche Altersgrenzen für Kommunal- und Landtagswahlen innerhalb eines Bundeslandes sorgen jedoch für Verwirrung und Unverständnis unter der Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Das zeigt ein neues Arbeitspapier, das im Auftrag der Otto Brenner Stiftung (OBS) entstanden ist. Die Uneinheitlichkeit der Wahlaltersgrenzen verstärke einen allgemeinen Trend zur sozial ungleichen Wahlbeteiligung. Eine stärkere egalisierende Mobilisierung über die Schulen sei bei abgesenktem Wahlalter dringend notwendig. Zudem bestätigen die Autoren in der Untersuchung vorangegangene Befunde, wonach 16- und 17-Jährige hinsichtlich ihrer politischen Reife mit jungen Erwachsenen ab 18 Jahren auf Augenhöhe sind. Deshalb spricht aus Sicht der Forscher nichts dagegen, das Wahlalter auch für Bundestagswahlen auf 16 Jahre abzusenken.
Das OBS-Arbeitspapier im Wortlaut (PDF)