Im Rahmen eines vom Bundesfamilienministerium geförderten Forschungsprojekts ist eine Studie zu den Geschlechterverhältnissen in NGOs in Deutschland erschienen. Der Studie zugrunde liegen die Ergebnisse einer Online-Umfrage, an der sich 479 zivilgesellschaftliche Organisationen beteiligt haben. Die Studie untersucht, wie viele Frauen in Vorständen, Geschäftsführungen, Kontroll- und Beratungsgremien in Nonprofit-Organisationen vertreten sind. Demnach liegt der durchschnittliche Frauenanteil in den Vorständen bei 38% und in den Geschäftsführungen bei 42%. Allerdings ist in jedem fünften Vorstand keine Frau vertreten. In den Kontroll- und Beratungsgremien unterscheiden sich die Frauenanteile stark nach Art des Gremiums, so liegt der Frauenanteil in Beiräten (41%) deutlich höher als in Präsidien, Aufsichtsräten und Kuratorien (ca. 30%). Die Frauenanteile in Führungspositionen sind im Bereich Bildung und Erziehung deutlich höher als im Sport; je älter die Organisationen sind, desto weniger Frauen sitzen tendenziell in den Führungsgremien und -organen. Fazit der beteiligten Wissenschaftlerinnen: Im Vergleich zum hohen Frauenanteil innerhalb des operativen Bereichs im Nonprofit-Sektor (rund 75%) können die Ergebnisse »nicht zufriedenstellend« sein.
Die Studie im Wortlaut (PDF)