Zivilgesellschaftliche Potentiale

Seit den Umbrüchen in den frühen Neunziger Jahren in Ostdeutschland und Ost-Mitteleuropa werden Kirche und Zivilgesellschaft deutlicher zusammen gesehen. Aufgrund der besonderen rechtlichen Position der Kirchen in Deutschland werden sie an sich nicht in erster Linie als zivilgesellschaftlicher Akteur eingeordnet, dennoch bergen die Kirchen ein großes zivilgesellschaftliches Potential. Dr. Gunther Schendel, Referent im Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD, zeigt dieses Potential an mehreren Untersuchungen seines Instituts auf. Er stellt gleichzeitig die Frage: Werden diese Potentiale innerhalb und ausserhalb der Kirche ausreichend wahrgenommen? Dabei kann die Kirche einen spezifischen Beitrag in der Gesellschaft leisten, sowohl aus theologischer wie auch aus zivilgesellschaftlicher Sicht. Gerade die Gemeinwesendiakonie richtet den Blick auf die Nahräume in der Stadt; eine »öffentliche« Theologie, in der die Befragung der eigenen Traditionsquellen mit dem allgemeinen politischen Diskurs verknüpft wird, kann durch verständlich gemachte, theologisch verankerte Wertüberzeugungen die gesellschaftlichen Diskurse bereichern. Und schließlich kann eine verstärkte Wahrnehmung der zivilgesellschaftlichen Potentiale auch als mächtiges Antidepressivum einer innerkirchlichen Stimmung von Depressivität und Relevanzverlust entgegenwirken.

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