Urbanisierung, Polarisierung und Engagement

Städte sind ein räumliches Abbild des wirtschaftlichen Wandels und der sich darin ergebenden sozialen Ungleichheiten. Das Auseinanderdriften von wirtschaftlich prosperierenden Städten einerseits und schrumpfenden Städten andererseits wird als Polarisierung bezeichnet. Damit geht vielerorts auch eine Polarisierung der zivilgesellschaftlichen Strukturen einher, wenn sich die engagementbezogene Förderpolitik hauptsächlich an beruflich integrierte und tendenziell höher qualifizierte Personen richtet und marginalisierte Nachbarschaften auf dem Lageplan von Institutionen, die auf eine Vermittlung und Bündelung von bürgerschaftlichem Engagement zielen, entweder gar nicht mehr oder lediglich als Einsatzgebiete für qualifizierte Engagierte in professionell konzipierten Projekten, auftauchen. Jens Wurtzbacher, Professor für Sozialpolitik an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin, erläutert in seinem Gastbeitrag, wie sich die Gestaltungskraft sozialer Stadtpolitik mit den Herausforderungen für die lokale Engagementpolitik verbinden lässt. Eine wichtige Herausforderung für eine zukunftsfähige lokale Engagementpolitik besteht dementsprechend darin, die vorhandenen Engagementformen von sozial benachteiligten Personen ernst zu nehmen und zu fördern. Die lokale Engagementpolitik darf die sozialstrukturelle Polarisierung der Städte nicht aus den Augen verlieren, sondern muss diese als Handlungsfeld begreifen. Die Förderung von Engagement auf großstädtischer Ebene muss das Engagementpotential in marginalisierten Stadtteilen unterstützen und darf sich nicht allein darauf beschränken, qualifizierte Engagierte an die richtigen Einsatzstellen zu vermitteln.

Glossar

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