Es gibt Jubiläen, die lösen zwiespältige Gefühle aus. Das 20-jährige Bestehen der Tafeln in Deutschland ist so eines, denn der »Erfolg« der Tafelbewegung hängt auch mit der Tatsache zusammen, dass der Staat in den vergangenen Jahren den Umfang seiner sozialen Verantwortung neu definiert hat. In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Mit der Tafelbewegung verbinden sich grundsätzliche Fragen zu unserem Verständnis von Gesellschaft und Gerechtigkeit. Deshalb wird der öffentliche Diskurs zur Tafelbewegung zunehmend kontrovers geführt. Zugespitzt geht es auch um die Frage, ob Tafeln zur Lösung des strukturellen Problems der Armut in Deutschland beitragen oder ob sie ein Beitrag zu ihrer Manifestation sind. Prof. Stefan Selke begleitet als Wissenschaftler, Autor und Initiator des Tafelforums die Arbeit der Tafelbewegung seit vielen Jahren. In seinem Gastbeitrag analysiert er die ambivalente Arbeit der Tafelbewegung und stellt einen Orientierungsrahmen zur Verfügung, der sich sowohl für lokale als auch für nationale Diskussionskontexte eignet.
20 Jahre Tafeln: Kritische Würdigung und Ausblick
Bürgerschaftliches Engagement • Soziales/ Soziale Problemlagen
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