Zivilgesellschaft in Zahlen

Welche wirtschaftliche Bedeutung hat der Dritte Sektor? Aktuelle Zahlen zu dieser Frage liefert das Projekt »Zivilgesellschaft in Zahlen«. Demnach sind für das Jahr 2007 rund 105.000 Unternehmen mit rund 2,3 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten dem Dritten Sektor zuzuordnen. Diese erwirtschafteten im genannten Zeitraum fast 90 Milliarden Euro.

Die Ende Juni 2011 vorgelegte Bestandsaufnahme zeigt: Jede/r zehnte sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer/in in Deutschland arbeitet in einer Non-Profit-Organisation. Zu diesen 2,3 Millionen Arbeitsplätzen kommen weitere 300.000 geringfügig Beschäftigte. Die meisten Arbeitnehmer/innen des Dritten Sektors sind mit 1,4 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im »Gesundheits- und Sozialbereich« tätig.

Die Zivilgesellschaft ist laut Studie auch eine wichtige Säule der Demokratie. Über die Hälfte aller Organisationen, die gesellschaftliche Interessen bündeln und damit staatliche Politik und gesellschaftliche Willensbildung miteinander verzahnen, sind Akteure der Zivilgesellschaft.

Die vorgelegte Analyse gewährt jedoch nur Einblick in einen Teilbereich der organisierten Zivilgesellschaft, da sie nur bezahlte Beschäftigung im Dritten Sektor berücksichtigt. Unbezahlte ehrenamtliche Tätigkeiten, die gerade im Bereich der Zivilgesellschaft wesentlich sind, wurden nicht einbezogen. Bei insgesamt rund 600.000 Vereinen, Stiftungen und anderen gemeinnützigen Organisationen bleiben somit fünf Sechstel des Bereichs zwischen Markt, Staat und Familie unerfasst, da diese ohne sozialversicherungspflichtige Beschäftigte arbeiten oder unter der Grenze von 17.500 Euro Jahresumsatz bleiben. Die Ergebnisse spiegeln daher nur die wirtschaftliche Bedeutung des Dritten Sektors in Anlehnung an die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen wider und nicht dessen gesellschaftliche Bedeutung.

Das Projekt »Zivilgesellschaft in Zahlen« (ZIVIZ) ist ein Gemeinschaftsprojekt des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft, der Bertelsmann Stiftung und der Fritz Thyssen Stiftung, das dazu beitragen soll, Daten zur Zivilgesellschaft bereit zu stellen. Hintergrund des Projekts ist der häufig angeführte Mangel an aktuellen Daten zur Zivilgesellschaft. Die Daten der Studie wurden gemeinsam vom Statistischen Bundesamt und dem Centrum für soziale Investitionen und Innovationen (CSI) an der Universität Heidelberg ermittelt.

Der Bericht im Wortlaut (PDF) 

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