Bürgerschaftliche Netzwerke stärken: Perspektiven und Konsequenzen für die Soziale Stadt

Wenn vom Begriff der Zivilgesellschaft die Rede ist, soll damit in der Regel ein demokratisch gestimmter, positiver Gesellschaftsentwurf beschrieben werden. Deshalb verwundert es nicht, dass der Begriff mit seinen unterschiedlichen Bedeutungen auch im Kontext der »Sozialen Stadt« anschlussfähig ist. Zivilgesellschaft in der Sozialen Stadt braucht jedoch mehr zivile Orientierungen und Kompetenzen in Politik, Verwaltung und Wirtschaft, so Prof. Dr. Adalbert Evers, Politikwissenschaftler an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Für den möglichen Beitrag von Soziale-Stadt-Projekten zu einer zivileren lokalen Gesellschaft sei es entscheidend, inwieweit Politik und Verwaltung lernen sich zu öffnen und anders zu kooperieren. Nach seiner Ansicht steht die Entwicklung eines stärker dialogischen Stils, der von wechselseitigem Respekt und Kooperation auf gleicher Augenhöhe geprägt ist, allerdings erst am Anfang. Politik und Verwaltung müssten zudem lernen, welche neuen Interventionsformen es braucht, wenn ihre Gegenüber nicht einfach Konsumenten von Politik bleiben wollen; wenn es weniger um Subventionen und mehr um soziale Investitionen und deren Erträge geht. Denn wo die Vergabe öffentlicher Mittel nicht mehr durch Gesetze und Regelverfahren vorab festgelegt ist, sondern laufend neu ausverhandelt wird, müssen neue Verfahren gefunden werden, die partizipativ und demokratisch sind. Sonst drohe die Gefahr eines sich »zivil« gebenden staatlichen Paternalismus mit Dritte-Sektor-Organisationen als dauernden Bittstellern und Kostgängern.

Glossar

  • Anerkennungskultur
  • Bürgerbegehren
  • Bürgerentscheid
  • Bürgergesellschaft
  • Bürgerkommune
  • ...
  • Service Learning
  • Sozialkapital
  • Stiftungen
  • Volksentscheid
  • Zivilgesellschaft
     

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