Bürgerschaftliches Engagement in Ostdeutschland

In den letzten Jahren sind in den neuen Bundesländern sowohl die Engagementbereitschaft als auch das realisierte Engagement gestiegen. Trotzdem weisen verschiedene Studien darauf hin, dass bürgerschaftliches Engagement in Ostdeutschland vielfach anders organisiert ist und nicht mit der Engagement-Landschaft in den alten Bundesländern gemessen werden kann. In Ostdeutschland werden die Engagementstrukturen wesentlich von zwei Besonderheiten beeinflusst: Zum einen wirken Engagementtraditionen aus der Zeit der DDR nach, zum anderen die Folgen des gesellschaftlichen Umbruchs und der Transformationsprozesse. Zu DDR-Zeiten waren ehrenamtliche Tätigkeiten sehr eng mit dem politischen System und den Betrieben verbunden. Es gab keinen eigenständigen und unabhängigen »Dritten Sektor«, der mit dem in Westdeutschland vergleichbar gewesen wäre, wie Daphne Reim, wissenschaftliche Mitarbeiterin im nexus Institut für Kooperationsmanagement und interdisziplinäre Forschung, in ihrem Gastbeitrag erläutert. Das SED-Machtmonopol und die »Durchorganisation« der Gesellschaft erlaubten eine Teilhabe und Mitwirkung der Bürger/innen an der Gestaltung politischer Angelegenheiten nicht. Es gibt somit weniger (positive) Erfahrung mit Demokratie und Selbstverwaltung. Allerdings haben sich vielerorts weit verzweigte Strukturen informellen Engagements ausgeprägt.

Glossar

  • Anerkennungskultur
  • Bürgerbegehren
  • Bürgerentscheid
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  • Zivilgesellschaft
     

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