Economia Popular Solidária: Gemeinwirtschaft in Brasilien

Brasilien ist das größte lateinamerikanische Land, die einzige ehemalige portugiesische Kolonie in Lateinamerika und vermutlich gemeinsam mit Nigeria das Land mit der größten afrikanischstämmigen Bevölkerung der Erde. In Brasilien entsteht seit dem Ende der Militärdiktatur im Jahre 1985 ein alternativer Sektor der Volkswirtschaft, welcher als »Economia Popular Solidária« (EPS) bezeichnet wird. Die heute in Brasilien bestehenden wirtschaftlichen Strukturen sind jedoch ohne Rückgriff auf die Kolonialgeschichte und die folgende Entwicklung nicht oder nur unvollständig zu erklären. Dr. Anselm Meyer-Antz, Brasilien-Referent beim katholischen Hilfswerk Misereor, erklärt vor diesem Hintergrund in historischer Perspektive die Entstehung und Entwicklung der Solidarökonomie in Brasilien. Obwohl die brasilianische Gesellschaft keine Tradition einer auf lokale Märkte ausgerichteten Produktion kennt und trotz einiger beachtlicher Erfolge fällt sein vorläufiges Fazit ambivalent aus: Wenn arme Menschen sich für einen solchen »alternativen« Sektor der Wirtschaft wirklich begeistern und dieser in selbsttragenden Prozessen wachsen soll, dann muss er für die Beteiligten nachhaltig wirtschaftlich profitabel und zugleich interessanter als die isolierte informelle Arbeit oder die Drogenkriminalität sein. Dazu ist es jedoch nötig, die kulturellen und betriebswirtschaftlichen Konstruktionsfehler innerhalb der EPS zu überwinden.

Glossar

  • Anerkennungskultur
  • Bürgerbegehren
  • Bürgerentscheid
  • Bürgergesellschaft
  • Bürgerkommune
  • ...
  • Service Learning
  • Sozialkapital
  • Stiftungen
  • Volksentscheid
  • Zivilgesellschaft
     

Gesamtes Glossar