Potenziale der Methoden und Verfahren

Einführung in die Methoden-Datenbank des Wegweisers Bürgergesellschaft

 

Für die qualitätsvolle Ausgestaltung eines Beteiligungsprozesses spielt die sorgfältige Auswahl der Methoden und Verfahren eine wichtige Rolle. Die im Rahmen der Datenbank vorgestellten Methoden und Verfahren der Bürgerbeteiligung verfügen über sehr unterschiedliche Leistungsspektren und »Kernkompetenzen«. Die Praxis zeigt: keine Methode ist universell einsetzbar. Manche eignen sich in besonderer Weise dafür, Meinungen und Reaktionen einzuholen, mit anderen lassen sich Menschen aktivieren und zum Mitmachen begeistern. Es gibt Methoden, die uns dabei unterstützen, Diskussionen in Gang zu bringen, gemeinsam Vorhaben zu planen oder Projekte zu entwickeln. Wieder andere stellen Grundlagen für eine längerfristige Zusammenarbeit her oder eignen sich für die konstruktive Bearbeitung von Konflikten. Im Alltag der Bürgerbeteiligung ist es oftmals besser, eine Mischung verschiedener Methoden einzusetzen, um qualitätsvolle Beteiligung zu gestalten. Ein sorgsam aufeinander abgestimmter Methoden-Mix bietet in aller Regel gute Möglichkeiten, den oftmals sehr unterschiedlichen Anforderungen im Rahmen von Beteiligungsprozessen gerecht zu werden.

Die nachfolgende Übersicht ermöglicht einen praxisnahen und handlungsorientierten Überblick über die Potentiale und die »Leistungsfähigkeit« der mehr als dreißig aufgeführten Beteiligungsmethoden. Die Auswahl gibt erfahrungsbasierte Hinweise darauf, was einzelne Methoden und Verfahren besonders gut können – und was nicht.
 

Informieren

Notwendige Vorbedingung einer jeden Bürgerbeteiligung ist die umfassende und kontinuierliche Information der Einwohnerschaft über den Gegenstand der Beteiligung, über kommunale Planungen, aktuelle Entwicklungen, Sachstände und Entscheidungen. Die bloße Information der Einwohner/innen stellt jedoch noch keine Bürgerbeteiligung dar.
 

Meinungen/Reaktionen einholen

Die hier vorgestellten Methoden eignen sich in besonderer Weise dazu, Alltagswissen, Ideen und Vorschläge der Einwohnerschaft zusammenzutragen und sichtbar zu machen.
 

Aktivieren und Diskussionen starten

Die meisten Verfahren der Bürgerbeteiligung setzen Interesse, Motivation und Engagement der betroffenen Menschen zur Gestaltung ihres Lebensumfelds voraus. Häufig bedarf es aber besonderer Anreize, Methoden und Kommunikationsformen, um Menschen zu Meinungsbekundung und konkreter Mitarbeit zu bewegen.
 

Gemeinsam planen und entwickeln

Oft werden in Beteiligungsprozessen Gegensätze zwischen den Interessen der Bürgerinnen und Bürger, von Verwaltung und Politik offenbar. Die folgenden Beteiligungsmodelle versuchen diese Kluft zu überbrücken, Beteiligung zu professionalisieren und sie als wertvolle Ressource politischer Planungsprozesse fortzuentwickeln.
 

Längerfristig zusammenarbeiten

Richtet sich der Wille zur Beteiligung der Einwohnerschaft auf mittel- bis langfristige Prozesse der Veränderung, dann helfen Verfahren, die eine Entwicklung von Beteiligungsergebnissen über einen längeren Zeitraum und/oder deren gemeinsame Umsetzung ermöglichen.
 

Konflikte bearbeiten

Konflikte gehören zu Bürgerbeteiligung mitunter dazu. Um konfliktreiche Fragestellungen, vermeintlich unversöhnliche Interessengegensätze und kommunikative Blockaden aufzulösen, eignen sich entsprechende Methoden und Verfahren der demokratischen Streitschlichtung und beteiligungsorientierten Konfliktbearbeitung.