Im Folgenden stelle ich einige ausgewählte Methoden zur Evaluation dar, die Projektmanager/innen ohne größeren Aufwand einsetzen können. Ziel ist es, von einer größeren Anzahl von Personen Feedback zu erhalten. Die Evaluation einer Veranstaltung wurde gewählt, weil sich die Techniken daran gut veranschaulichen lassen. Die vorgestellten Methoden können auch bei vielen anderen Anlässen innerhalb des Projektmanagements zum Einsatz kommen.

 

Aufstellungen

Diese Methode wird häufig auf Veranstaltungsformaten eingesetzt, z. B. für ein abschließendes Feedback zu einer Konferenz. Sie dient zur Erhebung von Trends, benötigt nur eine geringe Vorbereitung und macht gerade jungen Teilnehmer/innen Spaß. Die zu befragenden Teilnehmer/innen bilden einen großen Kreis. Eine Moderatorin ruft eine Aussage in den Raum: »Die Podiumsdiskussion war spannend« oder »Das Essen hat mir geschmeckt«. Stimmen die Teilnehmer/innen der Aussage zu, stellen sie sich in die Mitte des Raums. Wenn sie der Aussage überhaupt nicht zustimmen, bleiben sie stehen. Die Teilnehmer/innen können auch einen selbst gewählten Abstand zur Mitte einnehmen. Meist geschieht das alles recht intuitiv und bedarf keiner weiteren Erläuterung.

Die durch die Anordnung der Personen entstandenen Muster erlauben Rückschlüsse auf verschiedene Aspekte der Veranstaltung. Wenn sich interessante Verteilungen ergeben, dann kann die Moderatorin nachfragen, warum sich die Teilnehmer/innen auf diese Art und Weise aufgestellt haben. Generell sorgt die Bewegung der Personen oder das Zusammenfinden vieler Personen in der Raummitte für Gelächter und gute Stimmung. Nachteil der Methode: Die Aufstellung ist flüchtig bzw. die Äußerungen werden nicht schriftlich festgehalten. Für formalere Veranstaltungen ist die Methode weniger geeignet.

Zielscheibe

Ein Kreis wird auf einen großen Bogen Papier gezeichnet und in Segmente unterteilt. Diese Segmente repräsentieren verschiedene Aspekte einer Veranstaltung oder eines Projekts. Das Innere des Kreises wird mit einem Plus, einem lachenden Gesicht oder einem ähnlichen Symbol markiert, das Äußere mit einem Minus o. Ä. Die Teilnehmer/innen erhalten für jedes Segment einen Klebepunkt, den sie in den Kreis kleben sollen. Dies kann gemeinsam zu einem bestimmten Zeitpunkt geschehen, aber auch nacheinander (z. B. während der Kaffeepause). Das daraus entstehende Muster visualisiert das Feedback der Gruppe. Ein Vorteil der Methode ist, dass das entstandene Bild fotografiert und für Dokumentationszwecke verwendet werden kann.

Post-it-Wand

Diese Methode lässt sich ebenfalls anwenden, wenn Teilnehmer/innen zu einem Zeitpunkt zusammen sind. Benötigt werden eine leere Wand und viele Post-it-Blöcke, die an die Teilnehmer/innen verteilt werden. An die Wand werden Ausdrucke mit offenen Fragen gehängt, z. B. »Wie hat Dir die Fortbildung gefallen?« Die Teilnehmer/innen erhalten eine Viertelstunde Zeit und werden aufgefordert, kritische, lobende oder anregende Kommentare auf die Zettel zu schreiben. Diese werden an der Wand befestigt. Es entsteht eine bunte Zettelwand. Diese Methode ist dazu geeignet, ein qualitatives Feedback einzuholen. Die Zettelwand kann fotografiert und ausgewertet werden.

 

Fragebögen

Nach einer Maßnahme oder einer Veranstaltung erhalten die Teilnehmer/innen einen Fragebogen. Die Gestaltung eines Fragebogens ist eine Wissenschaft für sich. Sie können einen solchen Fragebogen auch von Expert/innen erstellen lassen und dafür viel Geld bezahlen. Für die meisten Projekte genügt es, sich von einer geeigneten Vorlage inspirieren zu lassen und selbst einen Fragebogen zu gestalten. Haben Sie in Ihrem Team eine Person mit einem sozialwissenschaftlichen Hochschulabschluss, sollte diese zumindest die Grundlagen der Gestaltung einer solchen Befragung kennen (Vermeidung suggestiver Fragen o. Ä.).