Was ist der Runde Tisch?

Beim Runden Tisch im Sanierungsgebiet Soziale Stadt Leer-Oststadt handelt sich um eine Kooperation, die bereits seit 15 Jahren besteht. es ist eine hoch formalisierte und mit hoher Intensität arbeitende Kooperation.

Der Runde Tisch ist eine offene Form der Beteiligung am Prozess der Sanierung im Programm Soziale Stadt. Das Gebiet wurde im Jahr 2001 in die Förderung aufgenommen, der Runde Tisch wurde im Sommer 2001 gegründet. In den ersten Jahren der Sanierung fanden monatliche Treffen statt, derzeit trifft sich der Runde Tisch noch viermal im Jahr.

Initiiert wurde der Runde Tisch von der Stadt Leer und durch den Sanierungsträger und Sanierungsbeauftragten. Im Vorfeld des ersten Treffens wurden alle Akteur/innen im Gebiet – (soziale) Einrichtungen, Vereine, sonstige Institutionen – von der Verwaltung explizit eingeladen. Die Bewohner/ innen und Eigentümer/innen wurden über umfangreiche Pressearbeit informiert. Mit dem ersten Treffen wurde ein Verteiler angelegt, der über die Jahre fortgeschrieben wurde. Aktuell werden 200 Einladungen auf dem Postweg verteilt, weitere 100 Empfänger/innen werden über den E-Mailverteiler erreicht. Auch über die Presse wird jeweils im Vorfeld der Sitzung entsprechend informiert.

Größe und Zusammensetzung der Versammlung variieren; es gibt eine stabile Besucherzahl von etwa 40 bis 50 Personen, je nach Tagesordnung vergrößert sich der Kreis. Durch die Regelmäßigkeit der Treffen in den ersten Jahren der Sanierung (an jedem zweiten Dienstag im Monat, außer in den Schulferien) ist von Beginn an ein regelmäßiger Austausch gewährleistet gewesen. Durch den Versand der Protokolle mit der Einladung zur nächsten Sitzung erhalten alle Mitglieder die entsprechenden Informationen, auch wenn sie nicht an jeder Sitzung teilnehmen. Darüber hinaus sind die Protokolle auf der Internetseite der Sanierung Leer-Oststadt verfügbar.

Der Runde Tisch hat einen von der Versammlung gewählten Vorstand (zunächst vier, später fünf Personen). Der Vorstand leitet die Sitzungen. Die Erstellung des Protokolls und der Versand der Einladungen erfolgt durch den Sanierungsbeauftragten. Die Tagesordnung für die nächste Sitzung wird zwischen Vorstand und Prozessbegleitung (bestehend aus Verwaltung, Treuhänder und Sanierungsbeauftragtem) abgestimmt, die Prozessbegleitung nimmt an allen Sitzungen teil.

Der Runde Tisch als Kooperation

Der Runde Tisch hat sich im Laufe der Jahre vor allem als Organ der Bewohner/innen und Eigentümer/ innen herausgebildet. In der Anfangsphase der Sanierung wurde im Runden Tisch – und in Arbeitsgruppen, die aus dem Runden Tisch gebildet wurden – der Rahmenplan diskutiert. Seither wird die Umsetzung der Maßnahmen begleitet. So werden Planungen von der Verwaltung oder Fachplaner/ innen vorgestellt und zur Diskussion gestellt. Die Diskussion (und Abgabe eines Votums) im Runden Tisch ist jeder politischen Entscheidung über die Umsetzung einer Maßnahme vorangestellt.

Veränderungen in der Kooperation

Nach der Diskussion und Entscheidung über die Ziele der Sanierung zu Beginn des Prozesses hat sich mit Umsetzung der ersten Maßnahmen eine zweite Kooperation der Vertreter/innen der sozialen Einrichtungen herausgebildet: 

  • Eine zentrale Maßnahme der Leitlinie für die soziale Entwicklung war die Einrichtung einer stadtteilbezogenen Sozialarbeit. Für die Umsetzung wurden – anfangs im Rahmen von Honorarverträgen – insgesamt drei Teilzeitstellen geschaffen. Zur inhaltlichen und organisatorischen Begleitung wurde ein Beirat initiiert, der besetzt ist mit Vertreter/innen der sozialen Einrichtungen aus dem Gebiet.
  • Parallel wurde am Runden Tisch in dieser Zeit sehr kritisch und ausführlich über die formalen Folgen des Beschlusses über die Sanierungssatzung informiert und diskutiert (insbesondere über die Frage der Ausgleichsbeträge). Diese Diskussion war für die sozialen Einrichtungen von nachrangiger Bedeutung.

In den Folgejahren haben sich beide Gremien regelmäßig getroffen. Ergeben sich Ansätze für überlappende Interessenlagen (Verstetigung der Stellen für die Stadtteilsozialarbeit, Berichte zur Tätigkeit der Stadtteilsozialarbeit am Runden Tisch), nehmen Vertreter/innen des Beirates zur Stadtteilsozialarbeit am Runden Tisch teil und berichten entsprechend.