Wie wird aus Kontakt Kooperation?

Kontakte zu anderen Akteur/innen im eigenen Handlungsfeld erweitern das eigene Wissen und den Zugang zu Informationen. Konkrete Kooperationsprojekte zwischen zwei oder mehreren Partner/ innen sind jedoch voraussetzungsreicher. Sie verlangen eine große Verbindlichkeit, gegenseitiges Vertrauen und klare Absprachen über die gesamte Dauer des Projektes. Diese Voraussetzungen müssen bei der Anbahnung der Kooperation gezielt hergestellt werden.

Es lohnt sich, potenzielle (auch dezidiert potente) Unterstützer/innen für die eigene Sache ganz konkret zu suchen, anzusprechen und ihnen eine Kooperation anzubieten.

Dabei ist im Vorhinein zu überlegen:

  • Was sollen diese möglichen Kooperationspartner/ innen beitragen?
  • Wie können diese von einer Kooperation profitieren?
  • Inwiefern passen die Arbeitsweisen der Partner/innen zusammen bzw. wie können sie integriert werden?

Um aus einem Kontakt eine Kooperation zu entwickeln, braucht es eine/n Initiator/in, die davon überzeugt ist, dass in einem Arbeitsbereich oder zur Lösung eines Problems eine Kooperation sinnvoll sein könnte. Dazu muss die Initiator/in aktiv werden, den Kontakt zu möglichen Kooperationspartner/ innen suchen, für die Kooperation werben, gemeinsame Ziele ansprechen und am Ball bleiben.

Eine weitere Voraussetzung ist, dass es für die Kooperation Ressourcen gibt. Kooperationen macht man nicht nebenher. Es müssen z. B. Arbeitsstunden investiert, Personen beauftragt, Räume und Material bereitgestellt, Legitimität zugesprochen und unter Umständen Prioritäten neu geordnet werden. Somit müssen Kooperationen auf allen Seiten gewollt, projektiert und in die bestehenden Strukturen der Kooperationspartner/ innen eingebettet werden.

Da Kooperationen zwischen formal unabhängigen Kooperationspartner/innen geschlossen werden, ist die Anerkennung der freien und gleichwertigen Verhandlungsposition aller Beteiligten eine essenzielle Voraussetzung. Damit einhergehen die gegenseitige Wertschätzung und die Bereitschaft der Investition in die Kooperation. Dazu zählen auch der Einsatz von Zeit und Mitteln zum Aufbau und zur Erhaltung der Kooperation.