Positionsbarometer

Ziel

Eigene Position und die Position anderer wahrnehmen; Positionen ausprobieren; gegenseitiges Kennenlernen; konträre Positionen akzeptieren; lernen, für die eigene statt gegen die andere Position Argumente zu finden.

Rahmen

Bis zu 18 Teilnehmende – auch in größeren Gruppen noch sinnvoll, wobei die Möglichkeit, sich verbal zu äußern, dann eingeschränkt ist; Dauer: 20–40 Minuten.

Ablauf

Es wird eine (gedachte) Linie durch den Raum gezogen, an deren jeweiligem Ende ein »Plus-Pol« (Plus / + / 100 %) und ein »Minus-Pol« (Minus / – / 0%) mittels Karten angezeigt wird. Zu verschiedenen Thesen (je nach zeitlichem Rahmen zwischen vier und sieben Thesen) sollen sich die einzelnen Personen abhängig von ihrem Zustimmungs- oder Ablehnungsgrad auf der Linie »positionieren«. Wer möchte, kann kurz erläutern, warum sie/er genau da steht, wo er/sie sich positioniert hat. Wichtig ist es, andere oder gegensätzliche Positionen stehen zu lassen und anstatt zu diskutieren, für die eigene Position Gründe zu nennen. Je nach Zielsetzung ist es notwendig darauf zu achten, dass die Wortbeiträge nicht zu lang werden, sondern eher Blitzlichtcharakter haben.

 

Hinweise: Es ist hilfreich, wenn Sie die Teilnehmenden darauf hinweisen, dass jede und jeder die Thesen anders versteht, je nachdem, wie einzelne Begriffe persönlich definiert und verstanden werden. Dieses unterschiedliche Verständnis kann durch die Möglichkeit der persönlichen Positionserläuterung deutlich gemacht werden. Es ist gut, zusätzlich darauf hinzuweisen, dass das Positionsbarometer eine Momentaufnahme ist und die Position auch jederzeit noch verändert werden kann.
Achten Sie darauf, dass die Thesen möglichst klar und kurz formuliert sind. Die Thesen und Fragen sind des Öfteren bewusst offen formuliert, so dass verschiedene Assoziationen bei den TeilnehmerInnen hervorgerufen werden können. Es kann sein, dass die Teilnehmenden Sie auffordern, ihnen genaue Definitionen zu geben, damit sie sich positionieren können. Lassen Sie sich nicht darauf ein, sondern ermutigen Sie die TeilnehmerInnen dazu, sich gemäß der Gedanken und Vorstellungen, die die These bei ihnen ausgelöst hat, zu positionieren.

Literaturtipp

Blum, H./Knittel, G.: Training zum gewaltfreien Eingreifen gegen Rassismus und rechtsextreme Gewalt, Kölner Trainingskollektiv für gewaltfreie Aktion und kreative Konfliktlösung, 1994.