Konstruktive Konfliktlösung

Ein Zusammenleben ohne Konflikte gibt es nicht und ist auch nicht erstrebenswert. Ob Konflikte jedoch als störend, bedrohlich, destruktiv und schmerzvoll erlebt werden, hängt davon ab, wie sie ausgetragen werden. Konflikte können als Signal gesehen werden, dass etwas nicht (mehr) stimmt und verändert werden muss. Sie können als Chance zur Entwicklung und Verbesserung der gegenseitigen Beziehungen und der Situation gesehen werden.


P1: Beide Seiten verlieren

Weise: gegenseitige Vernichtung, Blockade, Vermeidung

P2: Ich bekomme alles, die andere Seite nichts

Weise: Durchsetzung auf Kosten der anderen Seite

P3: Die andere Seite bekommt alles, ich gehe leer aus

Weise: Vermeidung, Anpassung, Unterordnung

P4: Beide Seiten gewinnen und verlieren etwas

Weise: Kompromiss – beide Seiten geben einige Forderungen auf oder machen Zugeständnisse. Ein Punkt, bei dem sich beide »ein wenig« behaupten und »ein wenig« zusammenarbeiten.

P5: Beide Seiten gewinnen

Weise: Zusammenarbeit; jede Seite gewinnt und begnügt sich nicht mit weniger. Im Idealfall können beide Seiten 100% ihrer Interessen verwirklichen. Die Idee der konstruktiven Konfliktlösung erfordert in gleich starkem Maße Selbstbehauptung (sich selbst und seine Interessen respektieren und wertschätzen) und Zusammenarbeit (die andere Seite respektieren und wertschätzen).

Literaturtipp

Beck, D.: »Auf dem Weg ins freundliche Klassenzimmer« – Dokumentation eines Projektes zur gewaltfreien Konfliktaustragung an der Martin-Luther-Grundschule in Brühl, Bund für Soziale Verteidigung (Hrsg.), Hintergrund- und Diskussionspapier Nr. 4, Minden, 1999