Politische Analyse und Gruppenprozess

Kampagnen überraschen immer wieder mit kreativen und spielerischen Aktionsformen. Ob Infotisch, Flash Mob, Demonstration oder eine Aktion zivilen Ungehorsams: die Schritte der Planung einer Aktion und die dabei zu beantwortenden Fragen sind weitestgehend die gleichen:

Politische Analyse und Gruppenprozess

Tipp

Am Anfang einer Aktion steht die Analyse des politischen Themas sowie die Arbeitsweise und Kultur der eigenen Gruppe.

Bei neuen Themen, zu denen bisher keine Gruppe arbeitet, kann es notwendig sein, als erstes Mitstreiter/innen zu finden und/oder bestehende Gruppen zu mobilisieren. Damit wird diese Ansprache und Mobilisierung zur ersten Aktion bzw. zur »Mobilisierungskampagne« oder »Organizing-Kampagne«. Dafür ist die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema zentral:

  • Was ist das Problem?
  • Wie wird es bisher in der Öffentlichkeit diskutiert?
  • Was wollen wir wie ändern?
  • An wen wendet sich unsere Kampagne, wer sind Akteur/innen, Betroffene, Entscheidungsträger/innen, potentielle Bündnispartner/innen und wie wollen wir sie ansprechen?
  • Was sind Alternativen und welche Forderungen wollen wir aufstellen?

 

In einer neu gebildeten Gruppe oder einem neuen Bündnis ist es von Anfang an wichtig, den Gruppenprozess mit zu denken und offen zu thematisieren:

 

  • Welche (formalen) Strukturen und Verantwortlichkeiten geben wir uns?
  • Wie sollen unsere Treffen und unsere Kommunikation ablaufen?
  • Was sind unsere Vorstellungen, Gewohnheiten und Bedürfnisse bezüglich der Gruppenstruktur, Arbeitsweisen, Kommunikationsarten und Entscheidungsformen?

Wenn sich eine bereits bestehende Gruppe einem neuen Thema oder einer neuen Kampagne zuwendet, wird sie diese Fragen gemeinsam diskutieren und sich einen Plan machen, der klare Ziele beinhaltet und Schritte zur Umsetzung.

Wenn sich eine Gruppe einer bereits bestehenden z.B. bundesweiten Kampagne anschließt, kann sie anhand der verfügbaren Kampagnenmaterialien die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema führen und den eigenen Beitrag zu dieser Kampagne diskutieren.

Tipp

Auch hierbei ist es wichtig, die Frage nach den Kapazitäten, der Bereitschaft und Lust der Mitglieder der eigenen Gruppe zu stellen.