Phase II: Die Analyse

In der Analysephase soll das Problem, die Ursache für die Bildung der Initiative systematisch untersucht werden. Zwar mag der eine oder die andere schon zur Aktion drängen, zum Entwerfen eines Flugblattes oder zur Formulierung des Aufrufs für eine Demonstration. Aber wer längerfristig und effizient arbeiten will, für den gilt es zunächst herauszufinden, was die wesentlichen Problempunkte sind.

Die in der »Ausgangslage« zusammengetragenen Annahmen und Hypothesen zum Problem, seinen Ursachen und den anzustrebenden Lösungen bilden den Ausgangspunkt für die Analyse. Das formulierte Erkenntnisinteresse (Was ist für uns wichtig zu erfahren und was nicht?) gibt der Suche nach Daten und Fakten Richtung und Maß und reduziert so die Gefahr der »Paralyse durch Analyse«; durch endloses Fakten sammeln und Untersuchen nicht mehr zum verändernden Handeln zu kommen.

Zu Beginn dieser Analyse-Phase sind vor allem die Aspekte »Problem & Lösung« und »Umwelten« zu berücksichtigen.

Checkliste I

  1. Problem & Lösung
  2. Umwelten
  3. Vier Schritte der Analyse

Recherche

Mit der Recherche werden in einem vorher zu bestimmenden Rahmen alle möglicherweise bedeutsamen Daten, Fakten und Informationen zusammengetragen.

Systematisierung der Informationen

Die Mitwirkenden der Initiative haben zahlreiche Fakten und Meinungen zusammengetragen. Sie müssen anschließend geordnet und in Zusammenhang gebracht werden.

Bedingungsanalyse Umfeld

Für die »Bedingungsanalyse Umfeld« werden zunächst alle im Zuge der Recherche für das Problem als wichtig erkannten Institutionen, Gruppen und Personen notiert.

Mikroanalyse

Personenkreise, die eine große Nähe zum Problem haben, können im Rahmen einer Mikroanalyse detaillierter unter die Lupe genommen werden.

Bewertung und Schlussfolgerungen

Wie schon die Systematisierung sollte auch die Bewertung der Fakten von Handlungsgesichtspunkten geleitet werden.

Checkliste II

  1. Problem & Lösung
  2. Ressourcen
  3. Struktur & Prozess
  4. Kommunikation
  5. Selbstverständnis

Exkurs: Der Movement Action Plan

Für Gruppen, die sich vor allem als politische Akteure verstehen, hat das Umfeld, in dem sie sich bewegen, eine weitere Bedeutung als für eine projektbezogene kleinere Initiative. Durch die Vernetzung gewinnen sie an Durchsetzungskraft

Beispielgeschichte Mühlenviertel

Mittwochabend, eine Woche darauf: Einige der Gruppenmitglieder verspäten sich – ärgerlich für die Pünktlichen –, aber mit halbstündiger Verspätung kann endlich begonnen werden. Ein Spielverderber droht die Analyse zu stören.