Kommunikation

Kommunikation ist ein weitreichender Begriff. Letztlich ist alles, was zwischen Menschen passiert, Kommunikation. »Es geht nicht, nicht zu kommunizieren«, wie Paul Watzlawick sagte. Den Aspekt »Kommunikation« im Organisieren fassen wir jedoch enger: Wir verstehen darunter die Informationsvermittlung innerhalb der Gruppe (via Rundbriefe, Telefonketten etc.) sowie die Öffentlichkeitsarbeit nach außen hin (Pressearbeit, Veranstaltungen etc.).

Öffentlichkeitsarbeit erfordert mehr als die Besetzung einer entsprechenden Stelle, mehr als das Schreiben von Presseinformationen, die Gestaltung eines Plakates oder die Produktion einer Mitgliederzeitung. Sie ist immer abhängig vom gesamten organisatorischen Kontext und beeinflusst ihn zugleich.

Eine glaubwürdige Darstellung der Gruppe, nach außen wie nach innen, muss die Gesamtheit des organisatorischen Beziehungsgeflechts, wie es im Verlauf dieser Anleitung zum Ausdruck kommt, berücksichtigen. Wer sich selbst etwas vormacht, wer beispielsweise Utopien herausposaunt, die innerhalb der Gruppe nicht vernünftig diskutiert oder womöglich gar nicht konsensfähig sind, der wird auch von seinen Umwelten, von der Öffentlichkeit nicht als seriös befunden werden. Ebenso problematisch ist es, mit einem gruppeninternen Code nach außen zu gehen, einem Politjargon, den zwar die Gruppenmitglieder, nicht aber die Zielgruppen beherrschen.

Für das Zustandekommen eines Kommunikationsprozesses sind sechs Komponenten bestimmend, die je nach Phase mit anderen Inhalten zu füllen sind:

Wer (Absender) sagt was (Kommunikationsinhalt) über welchen Kommunikationskanal (Weg, Medium) zu wem (Empfänger) mit welcher beabsichtigten Wirkung (Kommunikationseffekt) und unter welchen Bedingungen (Kommunikationssituation)?

Die Anforderung an eine jegliche Kommunikationsmaßnahme – ob sie sich nun nach außen oder innen richtet – lautet also: anschlussfähig zu sein an die aktuelle Kenntnis- und Interessenlage sowie an die jeweils eigene Sprache und Wahrnehmungsfähigkeit der Zielgruppe.