(1) Richard und Hephizibah Hauser definierten »Aktivierung« in ihrem Buch 1971 wie folgt: Aktivierung ist Bestandteil des sozialen »Trainings« und führt von einem negativen zu einem anti-negativen Stadium der sozialen Entwicklung. Der anti-negative Prozess wirkt den »Giften« der Gleichgültigkeit (Apathie) und »Gewalttätigkeit« dadurch entgegen, dass er zur »Impfung« gegen sich selbst verwendet wird. Dann kann er den einzelnen oder die Gruppe befähigen, Gewalttätigkeiten in Entrüstung, Gleichgültigkeit in Interesse und Zweifel umzuwandeln und damit einst gehemmte Energien zu konstruktivem Wachstum zu befreien. Die Aktivierung kann durch eine »Katharsis« stimuliert werden. Jedoch, wie stark solcher Anstoss auch wirkt, an sich ist er weder ein positiver noch ein weiterführender Prozess; soziales Training muss sich ihm anschließen, bis Vitalisierung einsetzt. Vitalisation (Belebung) ist der Vorgang sozialer Umformung, bei dem die negativen oder anti-negativen Komponenten der »Aktivierungsperiode« in ihre positiven Gegenwerte umgewandelt werden. Entrüstung in »Mut«, Wissbegierde und Zweifel in »Logik«, der Wille zum Zusammenhalten in »Identifikation« und der Wille, Negatives zu bekämpfen, in die »Hoffnung«, etwas Positives zu leisten. (Die Anführungsstriche markieren Begriffe, die in dem Buch an anderer Stelle ausdrücklich definiert werden.) Hauser/Hauser 1971:479 und 494; weitere Definitionen in Hinte/ Lüttringhaus/Oelschlägel 2001:181 ff. und Witschke 2001:3.

(2) Es kann dann sinnvoller sein, zunächst ein weniger apathisches Quartier für eine Aktivierende Befragung zu wählen. Damit kann auch im Nachbargebiet sichtbar und erfahrbar werden, dass Verbesserungen machbar sind. Zugleich gilt es für die eher apathischen Bevölkerungsgruppen mit anderen Mitteln daran zu arbeiten, dass die Voraussetzungen für Partizipation verbessert werden.