(1) Alinsky, Saul David: Reveille for Radicals, 1946, S. 128 f.

(2) Vgl. auch Richard Hauser: Die kommende Gesellschaft, S. 457. Dort lautet die Frage: »Was sollte getan werden, um ein Gemeinwesen aufzubauen oder wiederaufzubauen.«

(3) Siehe dazu: Müller, C.W./ Nimmermann: Stadtplanung und Gemeinwesenarbeit; Alinsky, Saul D.: Die Stunde der Radikalen – praktischer Leitfaden für realistische Radikale, Burckhardthaus Laetare Verlag 1974; ders.: Leidenschaft für den Nächsten – Strategien und Methoden der Gemeinwesenarbeit, Burckhardthaus Laetare Verlag 1974; vgl. Arbeitskreis Kritischer Sozialarbeiter (AKS), Berlin: Gemeinwesenarbeit als Ideologie und Kontrolle: Ein Beitrag zur Sozialarbeit im Stadtteilbereich, in: Arch+, Febr. 1974, S. 27–42, Wiederabdruck in: Victor-Gollancz-Stiftung: Materialien zur Jugend und Sozialarbeit 8, Reader zur Theorie und Strategie von Gemeinwesenarbeit, 1974; vgl. auch Karas, Fritz / Hinte, Wolfgang: Grundprogramm Gemeinwesenarbeit, 1978, S. 42.

(4) Im Rahmen eines Dissertationsprojektes am Fachbereich 11 der Universität Bremen werden diese Quellen derzeit zusammengetragen. Der vorliegende Beitrag gibt einen Teil der Ergebnisse dieses Projekt wieder.

(5) Alinsky, Saul D.: (1941) Community Organization and Analysis. In: American Journal of Sociology, May, 1941, S. 797–808.

(6) Hier sind insbesondere zu nennen: Zum Konzept der Selbstorganisation in Einwanderergemeinden: Robert Ezra Park: Old World Traits Transplanted, 1927, S. 287 ff. Zur wissenschaftlichen Fundierung sozialer Praxis: Ernest W. Burgess: Can Neighborhood Work Have a Scientific Basis? In: Park, Robert E. / Burgess, William E.: The City: Suggestions for Investigation of Human Behavior in the Urban Environment, 1925, S. 142–156.

(7) In Deutschland formulierte Paul Natorp: »Der Mensch wird zum Menschen allein durch menschliche Gemeinschaft.« (Natorp, Paul: Sozialpädagogik, Stuttgart 1909)

(8) Alinsky, Saul D. (1934): A Sociological Technique in Clinical Criminology. In: American Prison Association: Proceedings of the Sixty-fourth Annual Congress of the American Prison Association, New York: American Prison Association 1934, S. 167–178.

(9) Das Interesse der Chicago School of Sociology am Alltagsleben der Menschen wird später zu den Grundlagen des Lebensweltkonzept von Thiersch gehören. Vgl. Thiersch, in: 8. Jugendbericht der Bundesregierung, S. 171.

(10) Alinsky, Saul D. (1946); Reveille for Radicals. Chicago, 1946, 15 ff.

(11) Zum Konzept des Marginal Man siehe auch: Rolf Lindner: No Bad Stuff. Robert Park als literarischer Held. In: Berliner Journal für Soziologie, 10 Jg. (2000), S. 555.

(12) »If men define situations as real, they are real in their consequences« , so lautet das berühmte Thomas-Theorem, welches von William I. Thomas an der CSS formuliert wurde.

(13) Reitzes, Donald C. /Reitzes, Dietrich C.: The Alinsky Legacy: Alive and Kicking, Greenwich 1987.

(14) Alinsky 1941: Community Organization and Analysis, American Journal of Sociology, 1941, S. 797–808.

(15) Vgl. Anderson, Nels: The Hobo: The Sociology of the Homeless Man, Chicago 1923, S. 215 ff. und 250 ff. In diesem Klassiker der Chicago School, der auch Alinsky bekannt gewesen sein dürfte, unterscheidet Anderson den »Soap-Boxer« (der typische Soap-Boxer stellte sich auf eine Seifenkiste, um zu einem Auditorium unter freiem Himmel zu sprechen) und den »Evangelisten« (der typische Evangelist predigte ebenfalls unter freiem Himmel, wird aber oft von instrumentierten Gruppen musikalisch begleitet). Ersteren ging es um Reformen und die Veränderung der Lebensbedingungen, letzteren darum, die Menschheit zu verbessern. Erstere kommen in der Regel aus der gleichen Lebenslage wie die Betroffenen, während letztere häufig aus einer anderen sozialen Welt, aus einer anderen Schicht oder Region kommen, die den Betroffenen eher fremd bleibt.

(16) Hierzu der französische Sozialphilosoph E. Lévinas: »Die sokratische Maieutik siegte über eine Pädagogik, die einem Geist Ideen mit Gewalt oder auf dem Wege der Verführung (was auf dasselbe hinausläuft) beibrachte.« Emmanuel Lévinas: Totalität und Unendlichkeit, Freiburg/ München, 1993, S. 247 f. Vgl. auch Richard Hauser: Die kommende Gesellschaft: Handbuch für soziale Gruppenarbeit und Gemeinwesenarbeit, München/Wuppertal, 1971. Hauser kritisiert Methoden der »Gehirnwäsche« und weist auf die wichtige Rolle sokratischen Vorgehens sowie auch des Humors (sic!) hin. Vgl. auch die Ausführungen von Paolo Freire über »Dialogisches Lernen« und seine Kritik der »Bankiersmethode« in: Freire, Paolo: Pädagogik der Unterdrückten, Bildung als Praxis der Freiheit, (3.Aufl.), Reinbek 1979.

(17) Im Leben des Alcibiades zeigen sich auffällige Parallelen zu alttestamentlichen Figuren: Alcibiades zerschlägt in Athen zahlreiche Götzenbilder (Moses zerschlägt die Steintafeln), Alicibiades wird Opfer einer Intrige und flieht zunächst nach Sparta (Joseph wird von seinen Brüdern nach Ägypten verkauft), von Sparta flieht er vor dem Begehren der Gattin des Königs (Joseph flieht vor dem Begehren der Gattin Pothiphars).

(18) Zum Verhältnis Sokrates und Alcibiades: siehe Plato: Das Gastmahl; zum Melierdialog: siehe Thukidides: Der Peloponesische Krieg, 5. Buch, S. 84–116.

(19) Alinsky, Saul D.: Rules for Radicals, 1971, S. 103.

(20) Sanders, Marion K.: The Professional Radical, New York, 1970, S. 57.

(22) In diesem Zusammenhang ist noch einmal auf die Parallelen zwischen der Arbeit Alinskys und der Arbeit Richard Hausers hinzuweisen, der ebenfalls zur Entwicklung der Gemeinwesenarbeit in Deutschland beigetragen hat (vgl. Anm.14 und den Beitrag von M. Lüttringhaus in diesem Band). Wie Alinsky war Hauser während und nach dem Zweiten Weltkrieg als Antifaschist und in Entnazifizierungskampagnen aktiv, Alinsky und Hauser teilen den Traum von einer demokratischen und brüderlichen Gesellschaft, wie Alinsky stellt Hauser den Sokratischen Dialog für die Entwicklung von Selbstorganisation und Demokratie heraus. Beide waren als »lecturer« am Urban Training Centre in Chicago tätig: »The Urban Training Centre in Chicago was a national boot camp for clergy and organizers during the 60s and the early 70s. Alinsky was a regular lecturer there, along with other community theorists and practitioners: Richard Hauser, Milton Kotler (…) Ivan Illich of Puerto Rican New York and Cuernavaca, Mexico. Twenty years later we’d have to say, that it is Alinsky, whose stories are most remembered and whose effects are most in evidence« (Luecke, Richard/Alinsky, Saul: Homo Ludens for Urban Democracy, in: Christian Century, Nov. 15th, 1989, S. 1051).

(21) Congress of Industrial Organizations, eine Art gewerkschaftlicher Dachverband, der sich zeitweise von der American Ferderation of Labour abgespalten hat. Heute bildet die AFL-CIO den größten amerikanischen Gewerkschaftsverband.