eNewsletter Wegweiser Bürgergesellschaft 17/2015 (16.12.2015)

Meldungen aus der Bürgergesellschaft

16. Dezember 2015

Bürgerbeteiligung verbindlich verankern: Leitlinien & Co.

Kategorien: Newsletter, Demokratie und Bürgergesellschaft, Bürgerbeteiligung

Im Jahr 2015 gab es vielfältige Fortschritte in der Entwicklung von Leitlinien und Handlungsempfehlungen für die kommunale Bürgerbeteiligung. Ob in Darmstadt oder Gießen, ob in Görlitz oder Jena, ob in Tübingen oder Stuttgart: bundesweit machen sich immer mehr Städte, Gemeinden und Kommunen auf den Weg, Qualitätskriterien für die konkrete Beteiligungspraxis vor Ort zu entwickeln. Das Netzwerk Bürgerbeteiligung hat vor diesem Hintergrund seine Sammlung von neuen und alten »Leitlinienkommunen« kontinuierlich erweitert und ergänzt. Anhand einer Karte lassen sich nun beispielsweise alle Kommunen in Deutschland identifizieren, in denen Regelungen und Handlungsempfehlungen zur kommunalen Bürgerbeteiligung existieren oder geplant sind. Zudem bietet eine alphabetische Übersicht die Möglichkeit, wichtige Informationen und Dokumente aus den einzelnen Kommunen abzurufen. 

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16. Dezember 2015

Projekt »aula«: Schule gemeinsam gestalten

Kategorien: Newsletter, Schule und Bildung, Kinder/ Jugend/ Eltern/ Familie, Bürgerbeteiligung

Im Rahmen des Pilotprojekts »aula – Schule gemeinsam gestalten« werden Schulen gesucht, die daran interessiert sind, Schüler/innen ab der 5. Klasse in die Gestaltung des Schulumfeldes einzubinden. Diese Beteiligung soll als praktische Anwendung für demokratische Prozesse dienen und mit Hilfe einer Software-Plattform auf Liquid Democracy-Basis realisiert werden. So sollen die Schüler/innen eigene Ideen entwickeln, diskutieren und eigenständig realisieren können. Am Pilotprojekt interessierte Schulen sollten ein generelles Interesse am Thema mitbringen. Außerdem erfordert das Projekt einen gestalterischen Freiraum für die Umsetzung möglicher Ideen. Das Projekt wird vom Verein »politik digital« durchgeführt und von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert. Bei Interesse können sich Schulen noch bis zum 24. Dezember 2015 bewerben.

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16. Dezember 2015

Flüchtlinge: Grünes Netz Mediation

Kategorien: Organisation/ Kommunikation/ Qualifikation, Inter- und multikulturelle Angelegenheiten, Bürgerbeteiligung, Bürgerschaftliches Engagement, Demokratie und Bürgergesellschaft

Im Oktober 2015 wurde das »Grüne Netz Mediation – Vermitteln in der Flüchtlingskrise« gegründet. Es handelt sich dabei um einen bundesweiten Zusammenschluss von Mediatoren und Mediatorinnen, die angesichts der von Bürgerkrieg und Terror ausgelösten Migrationen ihre Kernkompetenz zur Verfügung stellen: Konflikte in der Flüchtlingskrise mit Hilfe von Moderation und Mediation zu verhindern oder beizulegen. Das »Grüne Netz Mediation« macht Konfliktfelder ausfindig, vermittelt bei Anfragen den Einsatz von  Mediatorinnen und Mediatoren und unterstützt deren Projekte zur Konfliktmittlung und Konfliktprävention in der Flüchtlingskrise. Über 400 Engagierte zählen bis jetzt zu den Mitgliedern, die sich in sechs Arbeitsgemeinschaften thematisch organisiert haben. Dort werden verschiedene Ansätze der Mediation von »Geflüchtete als Mediatoren« bis zu »Mediation mit Bürgerbeteiligung« vertieft.

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16. Dezember 2015

Fortbildung: Erfolgreich arbeiten in Freiwilligenagenturen

Kategorien: Newsletter, Bürgerschaftliches Engagement

Mit der neuen Fortbildungsreihe »Erfolgreich arbeiten in Freiwilligenagenturen« will die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) praxisnah und verlässlich den Aufbau, Erhalt und Ausbau von Freiwilligenagenturen vor Ort unterstützen. Die zehn Module, die die Kernaufgaben in einer Freiwilligenagentur abbilden, wurden gemeinsam mit den zukünftigen Seminarleiter/innen entwickelt und richten sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus engagementfördernden Infrastruktureinrichtungen. Die Module können einzeln als Fortbildungen gewählt werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die bagfa-Zertifikate »Management in Freiwilligenagenturen« bzw. »Grundlagen für die Arbeit in Freiwilligenagenturen« zu erwerben. Die ersten Seminare finden im Januar 2016 statt.

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16. Dezember 2015

Repair-Cafés: Broschüre stellt Initiativen vor

Kategorien: Bürgerschaftliches Engagement, Newsletter, Nachhaltige Entwicklung, Wohnen/ Wohnumfeld/ Konsum/ Verkehr

Reparatur-Treff, Elektronikhospital, Café Kaputt oder Repair-Café: Die stetig wachsende zivilgesellschaftliche Bewegung sog. Reparatur-Initiativen setzt sich kritisch mit etablierten  Konsummustern auseinander und stiftet Menschen aus unterschiedlichen Einkommens- und Bildungsschichten, Altersstufen und Milieus zu umweltfreundlichem Ungehorsam an. Repair-Treffen sind nicht-kommerzielle Veranstaltungen mit dem Ziel, die Nutzungsdauer von Gebrauchsgütern zu verlängern und so Ressourcen zu sparen. Über das gemeinsame Tätigsein entstehen Freundschaften, werden Ideen ausgetauscht und  Netzwerke gebildet. Daher sind Kaffee und Kuchen ebenso wichtiger Bestandteil wie Schraubenzieher und Lötkolben. Mit einer kostenlosen Broschüre legt die Stiftungsgemeinschaft »anstiftung & ertomis« jetzt eine Momentaufnahme der Reparatur-Bewegung vor. Sie zeigt in Projekt-Portraits, wie facettenreich die Praxis des gemeinschaftlichen Reparierens ist – und was Expert/innen dazu sagen.

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16. Dezember 2015

Online-Karte zu grenzüberschreitenden rechtsextremen Aktivitäten in Europa

Kategorien: Demokratie und Bürgergesellschaft, Newsletter, Europa, Schule und Bildung

Das Thema Rechtsextremismus ist eine Herausforderung für ganz Europa. Die Zusammenarbeit der extremen Rechten in Europa findet nicht nur über parteienförmige Bündnisse statt, wie sie beispielsweise im Europaparlament zu finden sind, sondern insbesondere im sub- und jugendkulturellen Bereich. Gerade dort ist die europäische Dimension von zentraler Bedeutung. Während eine Vielzahl von Analysen extrem rechte Strukturen und Erscheinungsformen länderspezifisch untersuchen, wurden Aspekte transeuropäischer Vernetzungen und Diskurse bisher selten berücksichtigt, meint das Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit (IDA). Mit seinem Projekt »Entgrenzt: transeuropäische Perspektiven auf die extreme Rechte« will der Verein nun diese Lücke schließen und stellt Material, Wissen und Hintergründe für Fachkräfte, Multiplikator/innen sowie Lehrkräfte der Bildungsarbeit bereit. Zu diesem Zweck wurde eine Online-Karte entwickelt, die grenzüberschreitende Aktionen und Kooperationen der extremen Rechten in Europa darstellt. Die zugrunde liegenden Informationen beziehen sich auf Strukturen, Veranstaltungen und Treffen der letzten 10 Jahre. Die Karte wird fortlaufend aktualisiert.

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Im Fokus: Werte & Haltungen in Engagement und Beteiligung

16. Dezember 2015

Wertewelt Bürgerbeteiligung

Kategorien: Bürgerbeteiligung, Demokratie und Bürgergesellschaft, Gastbeitrag, Newsletter

Die Praxis zeigt: Politik, Verwaltung und Bürger/innen haben immer wieder ganz unterschiedliche Vorstellungen und Erwartungen an Bürgerbeteiligung, die vor Ort nicht selten miteinander um die Deutungshoheit konkurrieren. Marie Hoppe war bis 2015 Mitglied der bremischen Bürgerschaft und dort für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Sprecherin für Bürgerbeteiligung und Bürgerschaftliches Engagement. In ihrem Gastbeitrag wirft sie einen Blick auf die Wertewelt der Bürgerbeteiligung. 

pdf Hoppe, Marie: Wertewelt Bürgerbeteiligung: Eine Studie zu den Einstellungen von Politik, Verwaltung und Bürger/innen 220 KB
16. Dezember 2015

Streitbarer Dialog: Plädoyer für eine kommunale Gesprächskultur

Kategorien: Demokratie und Bürgergesellschaft, Gastbeitrag, Newsletter

Dialog gilt als ein Königsweg, um kommunale Konflikte zu befrieden. Doch das Einfordern von Dialog ist leichter gesagt als getan, gehört dazu doch eine dialogische Grundhaltung, die nicht bei allen Akteuren immer gleich gut ausgeprägt ist. Dialogkompetenz erfordert in der Regel auch die Bereitschaft und den Mut, sich offen auf ein Gespräch über Grenzen des eigenen Verständnisses und der eigenen Positionen hinweg einzulassen. Doch welche kommunikativen Vorbedingungen und Haltungen sind dafür nötig? Harald Bolle-Behler, langjähriger Leiter einer kommunalen Behörde, zeigt in seinem Gastbeitrag, wie unterschiedliche Denkordnungen die Dialogkompetenz kommunaler Akteure prägen und beeinflussen und gibt Tipps, wie ein konstruktiver Dialog auf Augenhöhe zwischen Politik und Bürgerschaft gelingen kann.

pdf Bolle-Behler, Harald: Politik im streitbaren Dialog – Plädoyer für ein gemeinsames Denken im streitbaren Dialog zwischen Bürger/innen und Politik 70 KB
16. Dezember 2015

Clowns ohne Grenzen

Kategorien: Bürgerschaftliches Engagement, Demokratie und Bürgergesellschaft, Gastbeitrag, Newsletter

Die »Clowns ohne Grenzen« sind ursprünglich eine Idee von Kindern für Kinder; 1993 sammelten Jugendliche in einer Schule in Barcelona die finanziellen Mittel, um Clowns zu bitten, Kinder in den Flüchtlingslagern des Balkan-Kriegs zu besuchen. Ihr Anliegen war, den vom Krieg betroffenen Kindern Hoffnung und Lebensfreude zurück zu bringen. Aus dieser Idee der Kinder ist eine weltweit vernetzte Organisation entstanden, die auf Grundlage eines gemeinsamen ethischen Codex tätig ist. Ziel der Clowns ohne Grenzen ist es, den Kindern und ihrem Umfeld das Recht auf den Besuch und die Teilnahme an kulturellen Aktivitäten zu ermöglichen. Alexander Strauß, Vorsitzender des Vereins »Clowns ohne Grenzen«, stellt in seinem Gastbeitrag die Arbeit des Vereins vor und erläutert insbesondere, mit welcher Grundhaltung die Clowns auf die Menschen zugehen und was sie bewegen können.

pdf Strauß, Alexander: Eine Idee von Kindern für Kinder: Die Arbeit von Clowns ohne Grenzen 797 KB
16. Dezember 2015

Werte und Haltungen in der Sozialen Arbeit

Kategorien: Demokratie und Bürgergesellschaft, Gastbeitrag, Gemeinwesenarbeit/ Quartiersmanagement, Newsletter, Soziales/ Soziale Problemlagen

Der Begriff Partizipation ist in aller Munde, doch was versteht man darunter in der Sozialen Arbeit konkret? Warum spielt Partizipation für die Wertebasis und das berufliche Selbstverständnis in der Sozialen Arbeit eine so große Rolle? Was macht eine partizipative fachliche Haltung aus, und welches Menschen- und Adressatenbild wird damit impliziert? Entlang dieser Fragestellungen beschreibt Judith Rieger, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen in Berlin, in ihrem Gastbeitrag verschiedene Faktoren, die für eine professionelle Haltung in der Sozialen Arbeit charakteristisch sind.

pdf Rieger, Judith: Werte und Haltungen in der Sozialen Arbeit 81 KB
16. Dezember 2015

Parität und Kulturrat: Wertedebatte und Wertedialog

Kategorien: Bürgerschaftliches Engagement, Gemeinwesenarbeit/ Quartiersmanagement, Newsletter, Soziales/ Soziale Problemlagen, Kultur

Der Deutsche Kulturrat diskutiert in einer online veröffentlichten Wertedebatte die Konsequenzen, die sich aus der anhaltenden Flüchtlingsbewegung für Politik und Gesellschaft ergeben. In zahlreichen Beiträgen unterschiedlicher Autorinnen und Autoren wird aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet, was es bedeutet, in einer multireligiösen und von vielen verschiedenen Kulturen geprägten Gesellschaft zu leben. Ziel ist es zu klären, welche Werte wir, neben den in der Verfassung garantierten Grundrechten, als kulturelles Fundament unserer Gesellschaft für konstitutiv halten. Werte statt Kennzahlen: Der laufende Wertedialog des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbands richtet seinen Blick hingegen auf die ethische Dimension sozialer Arbeit. Damit will der Verband einen Kontrapunkt setzen zu den Debatten vergangener Jahre, die hauptsächlich durch ökonomische Sichtweisen auf Soziale Arbeit geprägt war. Alle unter dem Dach des Paritätischen haupt- oder ehrenamtlich tätigen Menschen sind dabei on- und offline zur Mitwirkung eingeladen.

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Publikationen und Veranstaltungen

16. Dezember 2015

Publikation: Recht auf Engagement

Kategorien: Publikationen, Bürgerschaftliches Engagement, Demokratie und Bürgergesellschaft, Newsletter

Hat das »Leitbild Bürgergesellschaft«, wie es vor zehn Jahren skizziert wurde, noch eine Chance? Oder ist das eine unrealistische Hoffnung auf eine fortschrittliche Engagementpolitik? Das bürgerschaftliche Engagement ist zwischen die Fronten der Politik geraten. Autorin und Autor streiten dafür, es gegen instrumentalisierende Angriffe und staatlichen Zugriff zu verteidigen. Die Konjunktur der Bürgergesellschaft und des Engagements droht genau in dem Moment zu erlahmen, wo es an der Zeit wäre, politisch ernst zu machen: Der Staat und seine Akteure müssten sich konsequent öffnen für mehr Demokratie, Transparenz und Bürgerbeteiligung.

Embacher, Serge / Lang, Susanne (Hg.): Recht auf Engagement. Plädoyers für die Bürgergesellschaft. Bonn 2015, 176 S., 14,90 Euro, ISBN 978-3-8012-0450-1

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16. Dezember 2015

Publikation: Geschenkte Zeit

Kategorien: Newsletter, Publikationen, Bürgerschaftliches Engagement

Das bürgerschaftliche Engagement ist vielfältig; in allen gesellschaftlichen Bereichen übernehmen Bürgerinnen und Bürger gesellschaftliche Verantwortung. Sie engagieren sich für andere oder für die Bearbeitung eines gesellschaftlichen Problems. Von diesem Engagement erzählen Beispiele und Geschichten im vorliegenden Buch. Sie machen dabei die vielfältigen Motive und Haltungen deutlich, die Menschen dazu bringen, sich zu engagieren und einzumischen.

Kaestner, Alexander / Ludwig, Stephanie (Hg.): Geschenkte Zeit. Freiwillige Arbeit – Engagement für mich und andere«, Offenbacher Editionen, 2015, 106 S., 12,80 Euro, ISBN 978-393953740

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16. Dezember 2015

Veranstaltungshinweise

Kategorie: Newsletter

Zahlreiche Veranstaltungen sind im Veranstaltungskalender des Wegweisers Bürgergesellschaft zu finden. Besonders hinweisen möchten wir dieses Mal auf:

22.-24.01.2016 in Nürnberg: »Keine Diskussion!« - Demokratie und politischer Extremismus
Eine Veranstaltung der Bundeszentrale für politische Bildung

25.-26.01.2016 in Münster: Fundraising für Umwelt und Entwicklung: Aktiven- und Mitgliedergewinnung
Studientagung verschiedener Organisationen im Umweltschutz und Eine Welt Breich