eNewsletter Nr. 10/2011 (27.05.2011)

Meldungen aus der Bürgergesellschaft

27. Mai 2011

Zivilgesellschaftliches Engagement Älterer gegen Rechtsextremismus

Kategorien: Demokratie und Bürgergesellschaft, Leben im Alter, Newsletter, Startseite

Die Amadeu Antonio Stiftung hat eine neue Studie zum Engagement älterer Menschen gegen Rechtsextremismus vorgestellt. In der Studie werden Seniorinnen und Senioren aus Ostdeutschland zu ihren Einstellungen zum Rechtsextremismus befragt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt zudem auf der Frage von Zivilcourage älterer Menschen und der Aktivierung dieser Gruppe zum Engagement gegen Rechtsextremismus. Laut Studie ist eine bewusste Präventionsarbeit mit älteren Menschen wichtig, weil gerade die Älteren regelmäßig zur Wahl gehen und von der rechtsextremen Szene zunehmend als Zielgruppe wahrgenommen werden. Eine präventive Arbeit gegen Rechtsextremismus bei Älteren ist jedoch noch weitgehend neu und kann auch im Bereich der Altenhilfe und Pflege bedeutsam werden. Zusammen mit der AWO ist die Amadeu Antonio Stiftung bereits mit dem Projekt »Generation 50plus aktiv im Netz gegen Nazis« in der Altenarbeit aktiv.

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Die Studie im Wortlaut (PDF)

27. Mai 2011

Vorschläge zur Wahlrechtsreform

Kategorien: Demokratie und Bürgergesellschaft, Newsletter

Nachdem das Bundesverfassungsgericht das geltende Wahlrecht aufgrund des sog. negativen Stimmgewichts für verfassungswidrig erklärt hat, haben nach Bündnis90/Die Grünen nun auch SPD und die LINKE Entwürfe für eine Wahlrechtsreform ausgearbeitet. Die bisher bekannten Reformpläne würden nach Auskunft des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages bisher wenig an der Problematik der Überhangmandate ändern. Die vom Verfassungsgericht gesetzte Frist endet am 30. Juni. Bis dahin muss ein neues Bundestagswahlrecht verabschiedet sein. Die Gesetzentwürfe von SPD und Linke sehen vor, Überhangmandate vollständig auszugleichen, um so das negative Stimmgewicht zu vermeiden. Die SPD will die Zahl der Abgeordneten außerdem so anpassen, dass Überhangmandate im Verhältnis der Parteien zueinander ausgeglichen werden. Ähnlich wie die Grünen, schlägt die Linke hingegen vor, dass die Anrechnung von Direktmandaten auf das Zweitstimmenergebnis künftig auf Bundesebene erfolgen soll. Welcher Vorschlag sich durchsetzen wird ist derzeit noch völlig offen.

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Gesetzentwurf Bündis90/Die Grünen im Wortlaut (PDF)
Gesetzentwurf SPD im Wortlaut (PDF)
Gesetzentwurf Die Linke im Wortlaut (PDF)

27. Mai 2011

EU-Studie zu Engagement und Teilhabe junger Europäer/innen

Kategorien: Bürgerbeteiligung, Bürgerschaftliches Engagement, Europa, Newsletter

Wie ausgeprägt ist die gesellschaftliche Teilhabe junger Europäer/innen? Ausgehend von dieser Frage hat die EU-Kommission in 27.000 Interviews junge EU-Bürger/innen zwischen 15 und 30 Jahren aus den 27 Mitgliedsländern nach ihrem persönlichen Engagement befragt. Besonderes Interesse galt dabei unter anderem der freiwilligen Arbeit in Sportvereinen, Kultur- und Jugendorganisationen, sowie anderen Nicht-Regierungsorganisationen. Außerdem wurde auch nach dem Verhalten bei politischen Wahlen und dem Erfahrungsaustausch mit anderen Jugendlichen Europas gefragt. Die Ergebnisse der Befragung lassen die Vermutung zu, dass Alter und Bildungsabschluss ausschlaggebende Faktoren für gesellschaftliches Engagement und politische Partizipation sind. Während beispielsweise 57% der 15-19jährigen an Aktivitäten in Sport-, Jugend- oder Kulturorganisationen teilgenommen haben, sank dieser Anteil bei der Altersgruppe der 20-24jährigen EU-Bürger/innen auf 45%, bei den 25-30jährigen sogar auf 39%. Die Wahlbeteiligung vergrößert sich proportional zum Bildungsgrad. Während unter Jugendlichen mit geringem Bildungsgrad lediglich 50% in den letzten drei Jahren an Wahlen teilgenommen haben, waren es bei der Gruppe mit höherem Bildungsabschluss 88%.

Zusammenfassung der Studie (PDF/englisch)

27. Mai 2011

EU-Programm »Jugend in Aktion«

Kategorien: Europa, Kinder/ Jugend/ Eltern/ Familie, Newsletter, Bürgerbeteiligung

Die Nationalagenturen des EU-Programms zur finanziellen Förderung außerschulischer Aktivitäten von Jugendlichen »Jugend in Aktion« haben auf zwei Treffen erste Grundlinien für ein künftiges Jugendprogramms entworfen. Höchste Priorität hat dabei der Erhalt des Jugendprogramms in seiner jetzigen Form: Die eigenständige Förderung nicht-formalen Lernens mit jugendspezifischen Zielen, Formaten und Aktionen sehen sie als den Grund für den Erfolg des Programms in den letzten 20 Jahren. Die Zukunft von »Jugend in Aktion« nach dem Jahr 2013 ist weiterhin offen. Überlegungen der Kommission sehen vor, »Jugend in Aktion« möglicherweise nicht mehr als eigenständiges Bildungsprogramm weiterzuführen. Diesem Vorhaben stellen die Nationalagenturen jetzt einen konkreten Programmvorschlag gegenüber, der die Jugendarbeit und Jugendpolitik in Europa unterstützen und weiterentwickeln soll. Unterschiedliche Maßnahmearten sollen dabei zur Kompetenzentwicklung junger Menschen, zu ihrer Integration und zur Entwicklung innovativer Zugänge und Methoden beitragen.

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27. Mai 2011

Online-Bibliothek Freiwilligensurvey

Kategorien: Bürgerschaftliches Engagement, Newsletter, Demokratie und Bürgergesellschaft, Startseite

Der Freiwilligensurvey veröffentlicht alle 5 Jahre umfassende Daten zur Situation und Entwicklung des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland. Mit diesen Informationen wird deutlich, wie sich freiwilliges Engagement in Struktur und Umfang seit 1999 entwickelt hat, wer sich wie in Deutschland engagiert, welche Motive dabei eine Rolle spielen, in welchem Umfeld Freiwillige agieren und was sie sich an Verbesserungen bei den Rahmenbedingungen wünschen. In einer Onlinebibliothek können Interessierte die gewünschten Informationen gezielt nach Schwerpunkten und Themen in Form von Kurzberichten bzw. einer persönlichen Infomappe sammeln und jederzeit abrufen. Darüber hinaus liefert die Bibliothek weiterführende Literatur zu den einzelnen Themenbereichen der Surveys, die im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erstellt werden.

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Im Fokus: Zivilgesellschaft, Kirche und Demokratie

27. Mai 2011

Religion und Demokratie: Die Bedeutung der Kirche in modernen Zivilgesellschaften

Kategorien: Demokratie und Bürgergesellschaft, Religion und Weltanschauung, Newsletter

Trotz eines zu beobachtenden politischen Bedeutungsverlustes der Kirchen ist der Einfluss der Kirchen und der Religion in den meisten Demokratien nicht vollständig verschwunden. So sind zum Beispiel in Deutschland die großen christlichen Kirchen an vielen Entscheidungsprozessen auf der zivilgesellschaftlichen aber auch institutionellen Ebene beteiligt. Gleichzeitig haben sich im Umfeld der Kirchen viele Freiwilligennetzwerke, politische und soziale Initiativen etabliert. Trotzdem stellt sich die Frage: Welche Rolle spielen die Kirchen für die Entwicklung der Demokratie und der Zivilgesellschaft – und was sind die Rückwirkungen auf die Kirchen? Dr. Gert Pickel, Professor für Religions- und Kirchensoziologie an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig, analysiert in seinem Gastbeitrag den fortschreitenden Wandel im Verhältnis zwischen Kirche, Religion, Demokratie und politischer Kultur.

pdf Pickel, Gert: Kirche, Religion und Demokratie: Wandlungen eines traditionalen Verhältnisses 147 KB
27. Mai 2011

Nächstenliebe verlangt Klarheit: Kirche gegen Rechtsextremismus

Kategorien: Demokratie und Bürgergesellschaft, Bürgerschaftliches Engagement, Newsletter, Religion und Weltanschauung

Nicht erst nach den Wahlerfolgen der NPD ist das Problem des Rechtsextremismus in Sachsen auch für die sächsischen Kirchen bedrängend deutlich geworden. Rechtsextremisten haben sich vielerorts bis in die Mitte der Gesellschaft vorgearbeitet. Um sich mit den rechtsextremen Ideologien erfolgreich auseinandersetzen zu können, bedarf es vieler unterschiedlicher Akteure der Zivilgesellschaft. Daraus folgt auch eine Verantwortung der Religionsgemeinschaften, sich für ein demokratisches Zusammenleben einzusetzen. Die christlichen Kirchen und die jüdischen Gemeinden sind außerordentlich wichtige Partner innerhalb der zivilen Gesellschaft. Im Bewusstsein dieser Verantwortung hat sich in Sachsen die Arbeitsgemeinschaft »Kirche für Demokratie - gegen Rechtsextremismus« gebildet. Dr. Harald Lamprecht, Beauftragter für Weltanschauungsfragen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, stellt in seinem Gastbeitrag Ziele und Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaft vor.

pdf Lamprecht, Harald: Nächstenliebe verlangt Klarheit 174 KB
27. Mai 2011

Rückgewinnung der Gemeingüter: Herausforderungen für die katholische Soziallehre

Kategorien: Demokratie und Bürgergesellschaft, Newsletter, Religion und Weltanschauung

Angesichts offensichtlich fortbestehender autoritär-hierarchischer Strukturen sind die Erwartungen bezüglich eines Beitrags der Katholischen Kirche zu einer Stärkung von Partizipation und Demokratie in der heutigen Gesellschaft gering. Dabei gibt es mit dem Subsidiaritätsprinzip in der Tradition der Katholischen Soziallehre eine zentrale Maxime, die als Maßgabe für Hilfe zur Selbsthilfe und als demokratischer Ansatz von unten heute wieder einen hohen Stellenwert gewonnen hat. Das zeigt sich in letzter Zeit nicht nur in der Europa-Debatte, sondern auch besonders bei der Verteidigung der Gemeingüter durch soziale Bewegungen auf nationaler und globaler Ebene. Für Menschen, die sich bei ihrem ethischen Verhalten im Rahmen der christlichen Glaubenstradition orientieren, tauchen in der Debatte um die Gemeingüter zahlreiche Aspekte auf, die unter dem Stichwort »Bewahrung der Schöpfung« von großer Bedeutung sind. Im besonderen Maße herausgefordert ist dabei die katholische Seite, weil in ihrer Tradition zentrale Begriffe der Gemeingüter-Debatte als Sozial-Prinzipien schlechthin gelten. Prof. Dr. Josef Senft, Theologe an der Universität Köln, skizziert in seinem Gastbeitrag die sozialethischen Herausforderungen, die sich für die katholische Kirche mit der Gemeingüter-Debatte verbinden.

pdf Senft, Josef: Rückgewinnung der Gemeingüter 163 KB
27. Mai 2011

Zivilgesellschaft, Demokratie und Kirche in Bolivien

Kategorien: Demokratie und Bürgergesellschaft, Newsletter, Religion und Weltanschauung

Die bolivianische Gesellschaft ist geprägt von widersprüchlichen Traditionen. Seit dem Jahr 2006 befindet sich Bolivien in einem historischen Umbruch, der die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen neu definiert. Neben regionalen, ethnisch-kulturellen oder sozialen Spannungen hat sich seit einiger Zeit auch der Konflikt zwischen Regierung und katholischer Kirche zugespitzt. Auf der einen Seite betreibt die Kirche rund 20 Prozent der Einrichtungen im sozialen Bereich und hat sich auf nationaler Ebene und in den verschiedenen Diözesen immer wieder für Bürgerbeteiligung, Menschenrechte und Demokratie eingesetzt; auf der anderen Seite gilt sie durch ihre koloniale Vergangenheit und dadurch gewachsene Privilegien als angreifbar. Dr. Irene Tokarski, Leiterin einer kirchlichen Stiftung für sozialpolitische Erwachsenenbildung in der bolivianischen Hauptstadt La Paz, beschreibt in ihrem Gastbeitrag die ambivalente Rolle der katholischen Kirche und das wechselvolle Verhältnis von Zivilgesellschaft, Demokratie und Kirche in Bolivien.

pdf Tokarski, Irene: Zivilgesellschaft, Demokratie und Kirche in Bolivien 140 KB
27. Mai 2011

Deutscher Evangelischer Kirchentag 2011

Kategorien: Demokratie und Bürgergesellschaft, Bürgerschaftliches Engagement, Stiftungen, Religion und Weltanschauung, Newsletter

Unter dem Motto »… da wird dein Herz auch sein« findet vom 01. bis 05.Juni 2011 in Dresden der 33. Deutsche Evangelische Kirchentag statt. Wie in den Vorjahren ist die Stiftung MITARBEIT auch 2011 mit einem eigenen Stand im Marktbereich des Kirchentags vertreten. Der sog. »Markt der Möglichkeiten« befindet sich auf dem Messegelände Dresden. Die Stiftung MITARBEIT ist dem inhaltlichen Schwerpunkt »Bürgerschaftliches Engagement« im Rahmen des Themenbereichs »Demokratie und Gesellschaft« zugeordnet. Die Stiftung MITARBEIT bietet an ihrem Stand in (Halle 4 A21.1) einen Ort der Beratung und Begegnung und lädt alle bürgerschaftlich engagierten Menschen ein, sich über die verschiedenen Themenfelder der Stiftung MITARBEIT zu informieren.

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Publikationen und Veranstaltungen

27. Mai 2011

Publikation: Förderratgeber Projektgelder

Kategorien: Newsletter, Publikationen, Vereinsarbeit, Fundraising

Um sich über die unterschiedlichen Arten von Fördermöglichkeiten zu informieren, sind oftmals intensive Recherchearbeiten notwendig. Für welche Branchen, Institutionen, Einrichtungen die Mittel zu beantragen und welche Förderkriterien dabei zu beachten sind, ist dabei häufig auf den ersten Blick nicht überschaubar. Der vorliegende Förderratgeber soll hier Abhilfe schaffen. Sein Ziel ist es weiterführende Informationen zu diesem Themengebiet möglichst verständlich und übersichtlich zu vermitteln. Dabei werden sowohl Fragen nach dem richtigen Ansprechpartner für die individuelle Projektförderung als auch zum Prozedere der Antragstellung ausführlich beantwortet. Das gesammelte Wissen basiert auf langjährigen Erfahrungen aus der Vereinspraxis und der professionellen Arbeit im Bereich des EU-Fundraisings. Den Förderratgeber wird es in einer jährlich aktualisierten Auflage geben. Dazu werden Sonderausgaben zu bestimmten Fachbereichen erscheinen.

Sabine Schmidt/Gerhard Schwab (Hrsg.): Der Förderratgeber. 2011, ca. 77 S., 15,00 Euro (PDF) oder 19,50 Euro als Broschüre.

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27. Mai 2011

Publikation: Handbuch Spendenwesen

Kategorien: Demokratie und Bürgergesellschaft, Publikationen, Newsletter

Spendenwerke und Hilfsorganisationen genießen einen hohen Vertrauensvorschuss in der Öffentlichkeit, weil sie sich für die gute Sache einsetzen. Doch auch bei gemeinnützigen Werken gibt es Pleiten, Pech und Pannen. Darum gewinnen gute Betriebsführung, Transparenz und Wirkungsbeobachtung auch bei non-profit Organisationen zunehmend an Bedeutung. Neue Standards und Qualitätskriterien sind nötig. Dieses praxisorientierte Handbuch informiert über gute Organisationsführung, weist auf Fallstricke und Gefahrenpotenziale hin, gibt Anregungen, wie Fehler und Spendenveruntreuung vermieden werden können und worauf Spender/innen achten sollten, wenn sie ihre Zuwendungen einer Hilfsorganisation anvertrauen möchten. 

Kurt Bangert (Hg.): Handbuch Spendenwesen. Bessere Organisation, Transparenz, Kontrolle, Wirtschaftlichkeit und Wirksamkeit von Spendenwerken. 2011, 218 S., 29,95 Euro, ISBN 978-3-531-17448-8

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27. Mai 2011

Veranstaltungshinweise

Kategorie: Newsletter

Zahlreiche Veranstaltungen sind im <link aktuelles termine-und-veranstaltungen _blank>Veranstaltungskalender des Wegweisers Bürgergesellschaft zu finden. Besonders hinweisen möchten wir dieses Mal auf:

• 27. - 28.6.2011 in Potsdam: Freiwillige für den Naturschutz - Generationsübergreifend und interkulturell unverzichtbar
Konferenz des Deutschen Naturschutzrings (DNR)

• 7.7.2011 in Düsseldorf: Früh übt sich, wer sich bürgerschaftlich engagieren will – Fachtagung Service Learning 2011 der Aktive Bürgerschaft e.V.