Engagement in Bewegungen und Initiativen
Die Möglichkeiten für freiwilliges Engagement im Umwelt- und Naturschutz sind zahlreich. Im Folgenden sollen einige klimapolitische Initiativen und Umweltschutzverbände vorgestellt werden, die auf die Mitwirkung von Engagierten Bürgerinnen und Bürgern angewiesen sind.
Transition Town
Vor dem Hintergrund des Klimawandels und der Begrenztheit fossiler Rohstoffe zur Energieerzeugung haben sich einzelne Städte und Gemeinden in Irland, Großbritannien und den USA dazu entschlossen, ihren CO²-Footprint konsequent zu verringern und damit die eigene Wiederstandsfähigkeit gegenüber drohenden Energiekrisen zu erhöhen. Es handelt sich dabei allerdings nicht um staatliche oder kommunale Umweltschutzmaßnahmen, sondern um eine Form des freiwilligen Engagements von Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen so genannter »Transition Town«-Initiativen. Auch in Deutschland haben sich in vielen Gemeinden und Kommunen ähnliche Initiativen gegründet. Der Erfolg dieser »Städte im Wandel« beruht dabei ausschließlich auf freiwillig engagierten Mitgliedern. Mit zahlreichen Aktionen und Projekten versuchen sie, in der breiteren Bevölkerung ein Problembewusstsein zu schaffen und über die Themen Klimawandel und globales Ölfördermaximum zu informieren. Gleichzeitig sind die Projekte oft Ausdruck eines gelebten Wandels.
Video: Transition Town - What's it all about? (mit deutschen Untertiteln)
- Spielmans, Heike: Keine Entwicklung ohne Zivilgesellschaften. Ihre Bedeutung und Aufgaben in der Entwicklungspolitik (3/2014), pdf
- Köhler, Thomas: Transition Town – Praxistheorie und Bürgerbewegung für Nachhaltigkeit und Resilienz, für Subsistenz und Suffizienz (2/2013), pdf
Internationale Klimabewegung
Als »Internationale Klimabewegung« werden in den letzten Jahren zahlreiche zivilgesellschaftliche Gruppen, Netzwerke und Kampagnen zusammengefasst, die sich für den Klimaschutz engagieren. Trotz einer Vielzahl beteiligter Akteure ist die Klimabewegung in der breiten Bevölkerung nur wenig bekannt. Erste Aufmerksamkeit erhielten ihre Vertreter z.B. bei den Protesten vor dem UN-Klimagipfel in Kopenhagen 2009. Aufgrund ihrer Heterogenität bevorzugene die Akteure zur Koordination und Organisation ihrer Aktionen vor allem das Internet.
Seit 2018 ist - ausgehend von Streiks von Schülerinnen und Schülern - die internationale Friday for Future Bewegung in Deuschland und weltweit stark gewachsen. Die Bewegung richtet sich mit ihren Forderungen an die Politik und setzt sich nachdrücklich für die Rettung des Klimaschutzes ein. Vielerorts sind lokale Gruppen entstanden, die ihre Aktionen miteinander koordinieren. Eine zentrale Aktionsform ist der Klimastreik, der teilweise auch international koordiniert wird.
Dietz, Matthias / Garrelts, Heiko: Die internationale Klimabewegung – Ein Handbuch, (Bürgergesellschaft und Demokratie, Band 39), Wiesbaden 2013.
- Dietz, Matthias: Die Klimabewegung – eine junge und noch wenig bekannte soziale Bewegung (7/2012), pdf
- Mootal, Louis: Ein Moskito kann nichts gegen ein Nashorn ausrichten... (2/2019), pdf
Zum Umwelt- und Naturschutz gehört neben dem bürgerschaftlichen Engagement auch die Bürgerbeteiligung. Beteiligungsmöglichkeiten gibt es bei der Planung, Prüfung und Umsetzung umweltrelevanter Maßnahmen.
Weitere Informationen im Wegweiser Bürgergesellschaft: Mitentscheiden - Umwelt- und Naturschutz