»Wir haben alle Betroffenen eingeladen, an der Zukunftsplanung mitzuwirken«, beschreibt Walter Bott, Leiter der Betreuungsfirma, das Vorgehen in Leverkusen. Anwohnerinnen und Anwohner und Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer, Handel und Stadt und natürlich die Bahn selbst sollten mitgestalten, wie die »Neue Bahn Stadt Opladen« aussehen solle. Der größte Stadtteil Leverkusens litt unter Bevölkerungsschwund und zunehmendem Leerstand, was dazu führte, dass sich die Bewohner immer weniger mit ihrem Stadtteil identifizierten. Eine Perspektivenwerkstatt im Mai 2000 sollte dies ändern.

Vorbereitet wurde sie von einem Unterstützerkreis, in dem alle betroffenen Betreiberinnen und Betreiber und Grundeigentümerinnen und -eigentümer, aber auch die Kirchen, Parteien, Vereine, Verbände und andere vertreten waren. So kamen interessierte Laien und Experten zusammen, um gemeinsam aktiv zu werden. Am Vortag der Werkstatt verschaffte sich ein 20-köpfiges Team zu Fuß und per Bus noch einmal einen Eindruck von dem 17 ha großen Gelände. An den kommenden zwei Tagen kamen rund 450 Menschen, um Träume zu erzählen und Lösungen vorzuschlagen. Themen waren dabei »Bahn-Stadt-Investitionen«, »Kultur und Vergnügen«, »Schulen«, » Jugend und Sport«, »Wirtschaft und Arbeit« sowie »Wohnen und Leben«. Dabei wurde zunächst die Ist-Situation analysiert, dann über Probleme und Wünsche diskutiert. Schließlich entstanden zahlreiche praktische Lösungsvorschläge. Auf dieser Basis entwickelte das Planungsteam in den folgenden Tagen Konzepte für eine »integrierte Vision« für die Gestaltung des Gebiets. Bei einem öffentlichen Diavortrag wurden der gesamte Entstehungsprozess, die Planungsvorschläge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und die zusammenfassende Vision erörtert. Dieser Bericht wurde später als Materialsammlung an alle Beteiligten weitergegeben und diente als Basis für die weitere Planung.

»Unsere Erfahrungen mit der Perspektivenwerkstatt waren auf jeden Fall positiv«, sagt Inge Erdmann vom Fachbereich Stadtplanung bei der Stadt Leverkusen. Und auch den Teilnehmerinnen und Teilnehmern hat die Mitarbeit Spaß gemacht. Nun wird an der Realisierung gearbeitet. Eine Machbarkeitsstudie ergab, dass die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger umgesetzt werden können. »Wir verhandeln jetzt mit der Bahn, weil ja auch Gleise verlegt werden sollen«, so Inge Erdmann. Außerdem wurden Fördermittel bei den zuständigen Ministerien beantragt. Auch für kleinere Verkehrsprobleme hat die Stadt inzwischen Perspektivenwerkstätten durchgeführt oder geplant, denn »auch in Zukunft wollen wir die Bürger stärker beteiligen«, betont Inge Erdmann.

Adresse

Stadt Leverkusen
Frau Inge Erdmann
Fachbereich Stadtplanung und Bauaufsicht
Friedrich-Ebert-Platz 1
D-51373 Leverkusen
Telefon (02 14) 4 06 61 27
Telefax (02 14) 4 06 61 02
E-Mail: inge.erdmann@stadt.leverkusen.de