Ablauf

Ablauf

Das Vorgehen beim Planspiel sei anhand eines Beispiels beschrieben:

In einem Ort bildet sich eine Bürgerbewegung zugunsten einer verkehrsberuhigten Straße. Der/die Planspielerfinder/in beschreibt den Ort (Größe, Lage politische Verhältnisse), definiert die Bürgerbewegung und deren Anliegen und überlegt sich, welche gesellschaftlichen Kräfte von diesem Anliegen betroffen sein könnten wie Elternverein, Schule, Gemeinderat, politische Parteien, örtliche Sektion des ADAC und die Lokalpresse.

Je nach Teilnehmer/innen (Anzahl, Interesse) und Lernzielen wird entschieden, welche Kräfte als Teams zum Einsatz kommen und welche Einflüsse von der Spielleitung ausgehen (z.B. Lokalpresse). Die Spielregeln werden festgelegt, z.B. wie die Teams miteinander kommunizieren, die Eigenarten, Interessen und Zusammensetzung der einzelnen Teams beschrieben.

Schließlich wird die Funktion der Spielleitung definiert; entweder passiv, nur auf die Einhaltung der Spielregeln bedacht, oder aktiv mit Interventionen, die das Spiel beeinflussen.

Ein solches Planspiel benötigt nur eine kurze Einführung. Bei der Dauer des Spieles ist zu beachten, dass nach dem Abbruch des Spiels genügend Zeit zur Auswertung bleibt. Denn die Reflexion des Erlebten trägt entscheidend zur Bewusstmachung der Abläufe bei.

Bei einem gesellschaftspolitischen Planspiel wie beim Beispiel der verkehrsberuhigten Straße sind vor allem zwei Aspekte zu reflektieren:

  • Was ist eigentlich abgelaufen? Wie hat unser Team »funktioniert«? Wo waren Knackpunkte? Wie haben die Gegner/Verbündeten reagiert? Warum haben wir es (nicht) geschafft, uns durchzusetzen?
  • Und vor allem: Welche Gefühle begleiteten uns während der Auseinandersetzung? Welche Kräfte haben wie gewirkt? Welches Verhalten, welche Strategien sind zweckmäßig, um das gemeinsame Ziel zu erreichen?