Einwanderungsland Deutschland: Die Zahlen

Einwanderungsland Deutschland: Die Zahlen

Zum Jahresende 2017 waren rund 10,6 Millionen Personen mit ausschließlich ausländischer Staatsangehörigkeit im Ausländerzentralregister (AZR) erfasst. Für die Entwicklung der Ausländerzahlen nach dem AZR im Jahr 2017 waren zwei Faktoren ausschlaggebend: Einerseits ein deutlicher Rückgang der Zuwanderung aus Staaten außerhalb der Europäischen Union (sogenannte »Drittstaaten«) und andererseits eine bereits länger anhaltende steigende Zuwanderung aus der Europäischen Union (EU), vor allem aus den Staaten der EU-Erweiterungen seit 2004.

In Deutschland lebten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes Ende 2017 knapp 82,7 Millionen Menschen. Etwa rund 18,6 Millionen davon sind Menschen mit sog. Migrationshintergrund.

Ca. 8,9 Mio. davon verfügen ausschließlich über eine ausländische Staatsangehörigkeit. Die meisten Deutschen mit Migrationshintergrund besitzen die deutsche Staatsangehörigkeit seit ihrer Geburt (42%), d.h. mindestens ein Elternteil hat keine deutsche Staatsbürgerschaft, ist eingebürgert oder (Spät-)Aussiedler.

Die Europäische Union ist weiterhin die häufigste Herkunftsregion der Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Die Nettozuwanderung aus EU-Mitgliedsstaaten belief sich im Jahr 2017 auf 439 000 Personen (2016: 277 000). Die Bedeutung anderer Kontinente ist in den letzten fünf Jahren gestiegen. Im Jahre 2017 liegen für 2,3 Millionen Menschen in Deutschland die Herkunftsländer im Nahen und Mittleren Osten. Das ist ein Zuwachs gegenüber 2011 von fast 51%. Rund 740 000 Menschen sind afrikanischer Herkunft, das sind gut 46% mehr als im Jahr 2011.

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Aktuelle Zahlen und Fakten zum Themenbereich »Migration/Integration« bietet das Statistische Bundesamt.

Die Zahlen zeigen: Deutschland ist ein Einwanderungsland. Doch trotz dieser Tatsache geht die politische Integration von Menschen mit Migrationshintergrund nur langsam voran. Es gibt allerdings gerade auf kommunaler Ebene vielfach Versuche, die Chancen und Potenziale der Zuwanderung systematisch in den Blick zu nehmen. Auch wird Integration zunehmend als gesellschaftspolitische Querschnittsaufgabe verstanden.

Dennoch bleibt die politische Inklusion dieser Bevölkerungsgruppe und auch von »illegalen« Zuwanderer/innen, Schutzsuchenden und Geflüchteten ohne festen Aufenthaltsstatus eine demokratiepolitische Herausforderung der Zukunft.

Partizipation als Schlüssel zur Integration: Interview mit Mari Steindl, Interkulturelles Zentrum Wien, Forum für Bürgerbeteiligung und kommunale Demokratie (2010)

Weitere Informationen bietet auch der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) Der SVR wurde 2008 gegründet, um zu Fragen rund um Integration und Migration zu forschen. Projektbasierten Studien widmen sich neu aufkommenden Entwicklungen und Fragestellungen, beispielsweise im Themenfeld Bildung. Die Grundfinanzierung wird von der Stiftung Mercator getragen.