Förderprogramme für Engagement und Partizipation

Die EU unterhält eine Reihe von Programmen zur Förderung von Engagement und Partizipation in Europa. Die beiden Förderprogramme »Europa für Bürgerinnen und Bürger« und »Jugend in Aktion« wurden für die Periode 2014-2020 neu aufgelegt. Das Programm Erasmus+ hat 2014 »Grundtvig« abgelöst. Sie unterstützen Bürger/innen, Kommunen und Organisation bei der aktiven Lösung gesellschaftlicher Herausforderung in Europa. Sie sollen außerdem den transnationalen Austausch ermöglichen und Raum für die Entwicklung von Positionen und Stellungnahmen bieten, die an die EU-Organe übermittelt werden können.

Europa für Bürgerinnen und Bürger

Das Programm »Europa für Bürgerinnen und Bürger« (EfBB) ist das zentrale Programm der EU zur Förderung der aktiven Bürgerschaft. Es umfasst die Förderbereiche »Europäisches Geschichtsbewusstsein« und »Demokratisches Engagement und Partizipation«.

Das Programm fördert u. a. Projekte, die entweder zu Engagement für europäische Themen anregen und befähigen, die Methoden zur grenzübergreifenden Bürgerbeteiligung einsetzen oder Meinungen bündeln und an EU-Gremien vermitteln. Das können etwa europäische Kooperationsnetzwerke von Vereinen, Verbänden und anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen sein oder Städtepartnerschaften und Konferenzen, die eine langfristige Zusammenarbeit zwischen europäischen Kommunen aufbauen.

Das Programm steht Kommunen genauso offen wie organisierten Gruppen der Zivilgesellschaft, Bildungseinrichtungen und Forschungsinstituten mit Projekten von europäischer Relevanz. Im Programmbereich »Demokratisches Engagement und Partizipation« können europäisch stark vernetzte Organisationen darüber hinaus Strukturförderung für laufende Kosten beantragen.

Die nationale Kontaktstelle des Förderprogramms in Deutschland ist in Bonn angesiedelt.

Jugend in Aktion

Im Jugendprogramm »Jugend in Aktion« geht es um die Stärkung von Engagement und Partizipation von Jugendlichen in Europa. Gefördert werden Jugendliche von 13 bis 30 Jahren, Jugendverbände und Einrichtungen, die in der Jugendarbeit oder auf anderem Weg mit Jugendlichen arbeiten. Entsprechende Projekte sind u. a. Jugendbegegnungen, Jugendinitiativen, der Europäische Freiwilligendienst oder Projekte mit benachbarten Partnerländern.

Zudem wird die Beteiligung von jungen Menschen, Jugendorganisationen und Expert/innen für Jugendpolitik auf allen Ebenen – lokal bis international – durch sog. Strukturierte Dialoge unterstützt. Zu ausgewählten jugendpolitischen Themen treten Entscheidungsträger/innen in ganz Europa mit ihnen in den Dialog; Ergebnisse des kontinuierlichen EU-weiten Prozesses werden zusammengeführt und sollen möglichst auch in europäische Entscheidungsprozesse einfließen.

Das Jugend-Programm fördert schließlich auch den Austausch von Politiker/innen und Verantwortlichen mit Jugendlichen zum Thema Engagement und Beteiligung selbst. Hierdurch sollen Möglichkeiten zur aktiven Teilnahme am politischen Leben ausgelotet und bessere Wege für jugendbezogene Politikgestaltung gefunden werden. Seit 2014 wird »Jugend in Aktion« unter dem Dach des integrierten Mobilitäts- und Bildungsprogramms Erasmus+ fortgeführt.

Die deutsche Agentur für das EU-Jugend-Programm ist »Jugend für Europa« (JfE) mit Sitz in Bonn.

Erasmus+ (ehemals Grundtvig)

Das Förderprogramm Erasmus+ unterstützt die allgemeine Erwachsenenbildung sowie die Berufsbildung.  Im Mittelpunkt der Förderung stehen Maßnahmen, die Erwachsene bei der Erweiterung und Vertiefung ihres Wissens und ihrer Kompetenzen unterstützen. Erasmus+ ist Nachfolger des Förderprogramms Grundtvig«, das von 2000 bis 2013 bestand.

Erasmus+ steht zudem Einrichtungen der formalen, nicht-formalen und informellen Erwachsenenbildung in den Mitgliedsstaaten offen. Dies können Verwaltungen und Regierungsstellen oder Einrichtungen in öffentlicher oder privater Trägerschaft wie Initiativen, Vereine, Volkshochschulen oder NGOs sein. Erasmus+ unterstützt deren grenzüberschreitende Zusammenarbeit und die Weiterbildung von Bildungspersonal durch Lernaufenthalte oder Tätigkeiten im Ausland.

Mit der Durchführung des Programms ist in Deutschland die Nationale Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA beim BIBB) mit Sitz in Bonn beauftragt.