Spiele & Geschichten

Zu den Grundlagentechniken gehört auch der Einsatz von Spielen und Geschichten. Sie sind ein geeigneter Schlüssel, um ins "Land der Träume" zu gelangen. Mit Gefühlen, Intuition, Erinnerungen, Bildern, Farben, Formen, Musik, Tanz, Körpersprache und Analogien werden die gewohnten logisch-rationalen und analytischen Vorgehensweisen (Vgl. »Das Gehirn«) ergänzt und zu einer ganzheitlichen Vorgehensweise integriert.

So weit die Theorie, die durchaus mit Erfahrung untermauert ist. Man muss nur sehen, dass sie die Bereitschaft der Teilnehmer bedingt, sich diesen - z.T. ungewohnten - Erfahrungen auch aussetzen zu wollen. Dies ist nicht selbstverständlich. Ist die Bereitschaft nicht da, kann genau der gegenteilige Effekt damit ausgelöst werden. Spiele und Geschichten sind für diese Teilnehmer dann »Kinderkram« und »Zeitverschwendung«, die von der »ernsthaften Arbeit« wegführen.

Fazit: Spiele & Geschichten (wie auch Musik, Körperübungen usw.) im Prinzip ja, aber sorgfältig prüfen - und im Zweifel direkt nachfragen - ob dies erwünscht ist. Es bleibt das Problem der Auswahl und angemessenen Dosierung. Es ist wie mit dem Salz im Brot: Ohne schmeckt es fad - mit zu viel wird es ungenießbar!

Neben dem direkten, auf den Inhalt bezogenen, Einsatz wirken diese Arbeitsformen auch indirekt auf das Klima, die Motivation und das Engagement, wenn sie zu Tagesbeginn, in Pausen und zum Tagesausklang eingesetzt werden. Bei mehrtägigen Veranstaltungen und gemeinsamer Übernachtung eignen sie sich auch gut zur entspannenden Abendgestaltung.

Anregungen zu Geschichten finden sich verstreut in dieser Praxishilfe, in Kinderzimmern, Buchhandlungen und den Literaturhinweisen.

Stumme Kommunikation

Die Teilnehmer setzen sich auf zwei parallelen Stuhlreihen jeweils hintereinander. Die letzten beiden bekommen die Aufgabe, auf einem Blatt Papier ein Bild mit drei einfachen, konkreten Elementen zu malen, aber nicht zu zeigen. Danach malen sie dieses Bild mit dem Zeigefinger auf den Rücken ihres Vordermannes. Dieser malt das empfundene Bild seinerseits dem Vordermann auf den Rücken, und so geht die Kette weiter bis zum ersten Platz. Der Letzte malt das bei ihm angekommene Bild nun ebenfalls auf ein Blatt Papier (oder eine Tafel), und jetzt kann das Endergebnis der stummen Kommunikation mit dem Anfangsbild verglichen werden.

Hören und Verstehen

Sechs Teilnehmer einer Gruppe werden aus dem Raum geschickt, dem siebenten wird eine Minute lang ein einfaches Bild mit mehreren Elementen 1 Minute lang gezeigt. Vorher bekommt er die Anweisung, es sich genau einzuprägen, damit er es anschließend dem Nächsten beschreiben kann. Dieser wird hereingeholt. Er bekommt die Bildbeschreibung, doch unmittelbar danach wird der erste Beschreiber zum Schweigen verpflichtet, sodass keine Rückfrage mehr möglich ist. So wird auch mit allen anderen verfahren, bis der Letzte das Gehörte aufmalen soll und das Ergebnis mit dem Original verglichen werden kann.

Spiegeln

Es werden Paare gebildet, die die Aufgabe haben, gegenseitig die Bewegungen, Körperhaltungen und die Mimik des anderen nachzuahmen. Jeweils ein Teilnehmer bewegt sich frei, der andere spielt ihn nach. Danach wird gewechselt. Als Variante stehen beide voreinander und versuchen sich gegenseitig synchron zu spiegeln. Nach einiger Übung kann versucht werden, einen harmonischen Gleichklang der Bewegungen zu erreichen, ohne dass ein Partner führt.

Beobachtungs-Übung

Ein Mitspieler stellt sich aber vor die Gruppe und lässt sich aufmerksam anschauen. Dann geht er vor die Tür, verändert drei Dinge an sich (z.B. an Kleidung oder Haaren) und kommt wieder herein. Die Gruppe muss die Veränderungen herausfinden.

Malen zu zweit

Der Seminarleiter stellt zunächst die Aufgabe, dass sich jeder Einzelne vom Thema / Problem im Kopf ein Bild macht. Ist dies erfolgt (durch Nicken bekannt geben), darf nicht mehr gesprochen werden. Der Seminarleiter veranlasst eine Paarbildung unter den Teilnehmern und verteilt - ohne Vorankündigung - nun Blätter und Stifte. Er bittet die Teilnehmer unter folgenden Bedingungen paarweise 1 Bild zu malen:

  • Beide fassen gemeinsam 1 Stift,
  • malen zu zweit ihre Bilder aus dem Kopf auf 1 Blatt,
  • ohne miteinander zu sprechen.

Jede andere Kommunikation ist erlaubt, auf die Einfälle und das Verhalten hierzu kommt es an.